BMW F800GS Pro / Kontra Zwischenbericht

Sodala, jetzt fahre ich meine neue BMW F800GS (Baujahr 2010) seit zwei Wochen (~ 1500km) und liefere ´mal einen Zwischenbericht ab. Vielleicht hilft es dem einen, oder anderen.

Was am meisten interessiert sind naturgemäß die Schwachstellen und beginne damit.

Viele gibt es bisher nicht, aber als echten Schnitzer würde ich ´mal die Sitzbank bezeichnen. Zur Info, ich bin 1.90cm groß und schlappe 75kg schwer: die Montur dazugerechnet kommen wohl ~ 85kg auf´s Bike. Die original einteilige BMW Sitzbank ist eine fiese Folterbank! Sie ist sicher gut für agiles Fahren auf Kurzstrecken geeignet, rutscht mit Lederhose nicht und macht einen wertigen Eindruck. Aber das war´s dann auch schon. Nach wenigen km spürt man das Steißbein schon ganz ordentlich und selbst eine gemächliche Autobahnfahrt ist eine schmerzvolle Angelegenheit. Pardon, aber die 800GS wird als Maschine für mittlere und längere Strecken beworben und ich bin nicht zimperlich, aber mit so einer Sitzbank ist eine Reise unmöglich! Sollte jemand eine Empfehlung für / wider Touratech / Wunderlich /andere Sitzbank-Anbieter abgeben können…herzlichen Dank!

Als gefährliches Problem würde ich die sehr klein geratenen Rückspiegel nennen. Egal wie man sie einstellt, es fehlt der Überblick. Sorry BMW, aber das muß besser gehen!

Hohes original Windschild von BMW: mag es den Oberkörper ein wenig entlasten, die Wirbel treffen trotzdem genau den Helm. Demnächst wird das kleine Windschild wieder montiert und länger getestet, vielleicht ist weniger mehr! Der hohe Windschild beginnt bei über 100km/h übrigens ein wenig zu flattern. Mich stört das ebensowenig wie der „Urinbehälter“, erwähne es aber trotzdem. Ob die anderen Windschilder besser sind, keine Ahnung…eine Alternative überlege ich mir noch.

Die Patzerei beim Tanken wurde schon in anderen Foren erwähnt. Ich kann es bestätigen. Einfach vorsichtiger tanken! Eine Optimierung der Tankanzeige beim Bordcomputer wäre sinnvoller. Eine Befüllung über den empfohlenen Maximalwert führte beispielsweise bei mir dazu, daß das System komplett zu spinnen begann: Restreichweite zuerst 170, dann 190 und dann gar 203km (der Tank war dabei real fast wieder auf Reserve).

Original-Handprotektoren: sie wirken wertig und sehen ganz gut aus…aber warum um alles in der Welt kann man die nicht höher ziehen? Die Schalthebel beim Sturz zu sichern mögen sie hoffentlich bewerkstelligen, als zusätzliche Aufgabe sehe ich es allerdings Fliegen, Regen und Wind von den Fingern abzuhalten! Also wieder ein Kauf einer Alternative beim Zulieferer?

Fehlender Innenkotflügel: werde ich mir nun von Wunderlich zulegen. Das Federbein wird wirklich arg versaut und am Auspuff legt sich ein hartnäckiger Schmier ab. Der BMW Originalsturzbügel (Zubehör) könnte meiner Meinung nach etwas höher gezogen sein, um auch die Tankattrape bei einem Umfaller zu schützen…aber wer weiß, vielleicht haben sich die Techniker dabei etwas gedacht.

ABS…da bin ich zwiegespalten…einerseits ist das ABS sehr sinnvoll, wenn der Motor selbstständig ein Notaus beim Anfahren macht (offensichtlich macht das die BMW sehr gerne, wenn man an einer Kreuzung etwas lasch mit Gas und Kupplung spielt)…andererseits läßt es sich im laufenden Betrieb nicht deaktivieren, was bei unvermittelt miesem Straßenbelag (Schotter bergab, schmieriger Belag) schon für einen Schreck sorgen kann! Aus Faulheit bin ich die BMW noch kaum ohne ABS gefahren, werde aber darüber berichten wenn ich mehr dazu sagen kann.

Blickfeld der Amaturen: die Geschwindigkeitsanzeige ist etwas zu klein ausgefallen und ebenso wie der Tourenmesser nicht optimal im Blickfeld. Ähnlich auch die umständliche Blinkerquitierung in der Eingewöhnungsphase: man neigt dazu einen Extra-Blick zu machen, ob man die Quitiertaste auch tatsächlich gedrückt hat.

Der Original BMW Hauptständer (Sonderausstattung) könnte noch verbessert werden (Optik); hat man den Kniff einmal heraussen (hierzu gibt es ein sehr gutes Video im Internet) wuchtet man die Maschine auch tatsächlich mit Leichtigkeit hoch. Bei falscher Technik tun sich sogar zwei kräftige Leute schwer! Der Umstand basiert allerdings darauf, daß das zugrundeliegende Konzept nicht intuitiv ist. Ich bin vorher immer in die Krümmung getreten, was so einfach nicht funktioniert. Ein kleiner Hinweis im BMW Handbuch sich mit einem Bein voll auf die Spitze des Hauptständers zu stellen und die Maschine kommen zu lassen, hätte alles erklärt.

Jetzt auch zu den Pro´s:

Abgesehen von der horriblen Sitzbank und den Kleinigkeiten oben, eine wirklich gelungene Maschine. So schwerfällig sie beim Schieben wirkt, so leichtgängig ist sie, wenn sie ´mal rollt. Am Fahrwerk und am Motor kann ich nun wirklich nichts aussetzen. Es mag auch an den aufgezogenen Michelin Anakee Reifen liegen (Mischungskompromiß für Straße und Offroad), die BMW laßt sich auch bei schlechten Verhältnissen wirklich toll und sicher in die Kurven legen. Mehr als ich´s bisher von jeder Enduro gewöhnt war. Der Motor zieht dort wo man´s braucht ordentlich durch und hat gehörige Reserven. Vielleicht möchte jemand noch mehr weggerissen werden: Ich denke, dafür sollte man sich eine andere Sorte Maschine überlegen. Für die BMW F800GS paßt das 85PS Konzept voll! Die Kette reißt nicht unvermittelt an, die Kraft wird sauber auf die Straße umgesetzt und nicht in sinnloses Durchdrehen. Man hat die Maschine einfach immer in der Hand und gleichzeitig überrascht das Teil so manchen Fahrfehler auszubügeln. Eigentlich schlimm…man tendiert dazu die Maschine immer agiler zu fahren, weil sie so sicher und berechenbar wirkt. Vibrationen die über 100kmh auftreten rechne ich hauptsächlich dem hohen Windschild, der Helm-Aerodynamik und der Fläche des Fahrers zu. Möglicherweise wirken sich hier kleine Veränderungen schon stark aus.

Über die Autobahn-Qualitäten (siehe Sitzbank) kann man streiten, aber auf kurvigen Passtraßen mit abwechselnder Geschwindigkeit kommt man voll auf seine Rechnung…die Gänge rauf und runter zu jagen ist mit dem Gerät wirklich ein Spaß.

Noch eine Anmerkung zu den BMW-Plastik Koffern…bin damit zufrieden und kann sie empfehlen. Sehr praktisch dieses volumenverstellbare System und wirkt insges. solide verarbeitet. Achtung, daß die Koffer auch wirklich gut eingerastet sind…man übersieht das schnell, weil der Verschluß kein Klickgeräusch von sich gibt.

In ein paar Monaten, oder bei gegebenen Anlaß mache ich ein Update zu dem Thema. Hoffe ich konnte irgendwem mit den Zeilen helfen.

Nachtrag zum Schubert C3: Lautes Dauerrauschen! Der Lufteinlaß am Scheitel ist derart stark, daß er bei über 50km/h nur kurz verwendet werden kann…es gab im Mittelalter eine Foltermethode, wo dem Delinquenten immer nur ein Wassertropfen auf die selbe Stelle des Kopfes geträufelt wurde…ähnlich ist es mit dem kühlen Luftdurchzug…man bekommt Kopfweh davon! Der Luftschlitz im Kinnbereich läßt den Strom am Mund vorbei hinauf zur Stirn gleiten…kurzfristig gut, langfristig könnte man einen Gesichtsnerv beleidigen. Der Strom ist einfach zu stark. Das Visier läßt sich nicht nach vorne versetzen um Luft einzulassen, sondern nur nach oben verschieben. Fazit: man bekommt die Luft und die Fliegen direkt auf die Zähne. Zum kompletten verschließen benötigt man gleichzeitigen kräftigen Druck mit zwei Fingern auf die beiden links und rechts gelegenen Visierwülste…hat man diesen Trick nicht heraussen, regnet es zwischen Visir und Helm herein und spritzt exakt in die Augen! Der Paukenzug-Verschluß funktioniert sehr gut, man sei allerdings gewarnt auf beidseitiges Klicken zu achten! Ein Teil des Kinnriemens schlägt bei der Fahrt von aussen gegen den Helm…nach dem Anpassen sollte dieser überstehende Teil gekürzt werden. Das Kinnteil drückt über den Kinnriemen von oben an den Kehlkopf, was wirklich unangehm ist. Um den Druck des Kinnriemens aufzunehmen, wurden zwei Laschen mit Klettverschluß integriert…die Lösung wirkt unausgegoren und unangenehm. Der Kinnriemen sollte beim Abnehmen des Helms umgehend verschlossen werden, weil es defacto keine ordentliche Griffmöglickeit für den Helm gibt. Er liegt sonst unvermittelt am Boden. Das Visier mag beschichtet sein, um Beschlag zu verhindern…er tut es auch ganz gut, aber trotzdem noch ungeputzt, Wasser perlt nicht ab. Gleichzeitig führt Feuchtigkeit im Helm dazu, daß das Sonnenvisier über längere Zeit matt wirkt.
Sehr gut ist am C3, daß selbst bei ströhmenden Regen kein Wasser in´s Genick läuft! Der Helm ist unheimlich leicht und verschlägt auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht.

Wenn ich schon dabei bin, dann auch noch ein paar Anmerkungen zu Hein Gerickes Gortex Pro Shell Kombi:
Absolut wasserdicht und atmungsaktiv. Die Verarbeitung wirkt sehr solide, wenn sich auch manchmal ein Reissverschluß verzwickt. An der Armbeuge wurde Leder ausgespart und nur Goretex eingesetzt…gut für die Bewegung und die Belüftung, auch wasserdicht, aber wenn oberflächlich feucht, dann wird es genau dort recht kalt! Das Winter-Innenfutter habe ich allerdings derzeit herausgenommen. Die Seitentaschen der Jacke könnten einen Deut weiter nach vorne versetzt werden, damit man auch ordentlich Zugang zu den Taschen hat (Anm.: ich bin spindeldürr, nur um ein explizites Komentar von wegen Bauchumfang gleich vorweg zu nehmen). Eine zweite Brusttasche wäre wünschenswert. Die Protektoren sind ok und drücken nicht, wobei es bei den Ellbogen eine Gewöhnungssache ist. An der Jacke gibt es nichts weiter auszusetzen.
Zur Hose: Verarbeitung wirkt auch hier sehr solide, das Model für die Passform ist mir allerdings schleierhaft. Bei enger Tailie muß der gute Mann einen riesen Fettarsch gehabt haben. Selbst wenn man durch das Hinsetzen etwas zusätzliches Material implementiert hat, das ist einfach zu viel des Guten (hoffe ich finde einen passenden Lederschneider). Bund und Taschen sind völlig in Ordnung, das Zusammenzippen mit der Jacke funktioniert auch prima. Ebenso wie bei der Jacke habe ich das herausnehmbare Innenfutter derzeit enfernt. Als nun wirklich negativ muß ich die Knieprotektoren bewerten. Die Dinger reiben arg, vorzugsweise am linken Knie.

Hallo!
Toller, ausführlicher und informativer Bericht über die F 800 GS. Da ich mich auch sehr für die 800er interssiere, hat mich dein Bericht angesprochen! Halt uns bitte auf dem Laufenden!
LG

Aus gegebenen Anlaß (nach knapp 2000km Strecke in vier Tagen und jeweils 8 bis 12 Stunden am Bike) ein weiterer Zwischenbericht zur F800GS.

Ich werde das Gefühl nicht los, daß Autobahnen für das Eisen eine Notlösung sind. Ok, das Sitzproblem habe ich schon angesprochen. Abhilfe ist hoffentlich in Sicht, aber an irgendeiner Schraube muß ich wohl zusätzlich noch drehen. Die 800er ist bei gleichmäßigen durchschnittlich 120-130 km/h sehr anstrengend zu fahren (bis 110km/h jedoch problemlos). Es zerrt, vibriert, verreißt einen permanent (harmlos, aber nervig) und man ist dauernd angespannt. Interessanterweise wird das „Problem“ bei kurzfristig höheren Geschwindigkeiten, beispielsweise ein flottes Überholmanöver, nicht ärger, aber daraus kann ich noch keinen seriösen Schluß ziehen. Gut kontrollierbar bleibt die Maschine offensichtlich. In anderen Foren gibt es übrigens Beiträge, wo Leute über ein ähnliches Phänomen berichten. Zusätzlich kann ich berichten,daß man nach 20min Autobahn gerne ´mal die Hand vom Gas nehmen möchte, weil es gar so anstrengend wird. Werde mich erkundigen, was eine Abhilfe bringen könnte (höherer Lenker, anderes Windschild, Federbein verstellen,…).

Die Koffer fordern ihren Tribut an den Benzinverbrauch, was absehbar war, beieinflußen die Stabilität der Maschine im Geradeauslauf aber gar nicht (soweit ausgefahren). Einzig, man merkt, daß der Gegendruck jenseits der 100 km/h die Beschleunigung schon deutlich vermindert (4. oder 5. Gang bei ca. 4500-5000 Touren). In Kombination mit Koffern: An der Abstimmung scheint noch etwas anderes nicht zu passen. Die Maschine übersteuert ein wenig in den Kurven, was bergwärts kaum auffällt, steil bergab jedoch deutlicher wurde (Anm.: zwei Koffer mit je 15-20kg am Heck). „Mann“ ist faul, ich sollte wirklich ´mal an der Federbeinstellschraube drehen. Vielleicht ist die GS tatsächlich ein Sensibelchen, was die Zuladung angeht.

Das Problem mit inkorrekter Benzinanzeige nervt (siehe letzter Beitrag). Der Tageskilometerzähler ist in der Hinsicht ein Segen. Der Benzinverbrauch ist nicht ohne! 20 Liter erscheinen mir äußerst knapp bemessen (offensichtlich ein Zugeständnis an Schotterstraßen-Spaß Betrieb).

Die zuvor hochgelobten Michelin-Reifen scheinen für kalt-nasses Sauwetter und kühle Straßentemperaturen prima angepaßt zu sein, aber bei Straßenbelagstemperaturen um / jenseits der 25 Grad klebt der Reifen deutlich weniger in den Kurven. Von „Abgefahren“ allerdings noch keine Rede. Übrigens reagieren die Reifen höchst empfindlich auf Teerstreifen. Schon 1/2 cm breiter Strich in der Fahrbahn wird empfindlich zurückgemeldet (um es harmlos auszudrücken). Werde den Reifendruck wohl noch etwas absenken müssen.

Zusammenfassend: man merkt einfach, daß die 800er primär für mittlere Geschwindigkeiten auf z.b.: Schotterstraßen konzipiert wurde. Die 650er ist mit ihrem kleineren Vorderrad auf „normalen“ Straßen und ~ 100er Kurven spürbar gemütlicher gewesen. Mehr Kurven-Spaß bei ähnlicher Leistung, aber weniger Arbeit! Zur 1200er kann ich nichts sagen, denke jedoch, daß sie die Vorteile der 650er auf Asphalt mitnimmt, bzw. übertrumpfen müßte und die Autobahn-Nachteile der 800er ausbügelt. Ob die 1200er umgekehrt auf schlechten Pisten der 800er das Wasser reichen kann, kann ich nicht sagen, bezweifle es jedoch wegen ihrem Gewicht, und anderen Details.

Irgendwie möchte man die 800er immer auf ca. 4500-5500 Touren halten, wenn man den Motor hört, wohlwissend, daß noch mehr drinnen ist. Die 800er ist gutmütig, agil und leichtfüssig unter 110km/h, verwandelt sich aber jenseits dieser Grenze in etwas anderes! Fazit: unter ~ 110kmh das was man sich von dem Trumm erwartet, problemlos, zuverlässig, einfach ein Spaß. Über ~110kmh (bzw. über 5500 Touren) ein ganz anderer Charakter! Anspruchsvoll, kräfteraubend!

Die 800er ist bei gleichmäßigen durchschnittlich 120-130 km/h sehr anstrengend zu fahren (bis 110km/h jedoch problemlos). Es zerrt, vibriert, verreißt einen permanent (harmlos, aber nervig) und man ist dauernd angespannt. Interessanterweise wird das „Problem“ bei kurzfristig höheren Geschwindigkeiten, beispielsweise ein flottes Überholmanöver, nicht ärger, aber daraus kann ich noch keinen seriösen Schluß ziehen. Gut kontrollierbar bleibt die Maschine offensichtlich.

Vielleicht liegt das an Deinen Reifen… mit den Bridgestone BW kann ich das nicht bestätigen… 150km/h kein Problem bzgl Stabilität- alleine der Winddruck kann da schon was.

Das Problem mit inkorrekter Benzinanzeige nervt (siehe letzter Beitrag). Der Tageskilometerzähler ist in der Hinsicht ein Segen. Der Benzinverbrauch ist nicht ohne! 20 Liter erscheinen mir äußerst knapp bemessen (offensichtlich ein Zugeständnis an Schotterstraßen-Spaß Betrieb).

Es gibt ein Update des Tankgebers, der ist ziemlich gut und genau nun!

Anfänger Finger weg, das Eisen ist für Leute ohne Erfahrung gefährlich! Es gibt andere Maschinen, wo „aufsitzen-losfahren-Spaß haben…und nicht überrascht werden“ stimmiger ist.

Ich habe mit der F800GS angefangen und bin alleine mit ihr 12000km gefahren… ohne irgendeinem Problem, die Maschine hat mich nicht überfordert.

Fazit: unter ~ 110kmh das was man sich von dem Trumm erwartet, problemlos, zuverlässig, einfach ein Spaß. Über ~110kmh (bzw. über 5500 Touren) ein ganz anderer Charakter! Anspruchsvoll, kräfteraubend!

Was ich bestätigen kann ist, dass Kurvenfolgen bei Geschwindigkeiten ab 100-110 km/h haarig werden können, weil sich (nehme ich mal an) das 21" Vorderrad nicht schnell genug von einer zur anderen Seite umlegen lässt.

Was bist Du denn vorher gefahren?

lG
Karl

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Hi Karl,

Danke für den Tip bezüglich Update des Tankgebers.

1987 hab ich auf einer BMW R45 (oder so ähnlich) „gelernt“, dann ein paar mal eine Yamaha XT-250 und XT-500 von Kumpels ausprobiert, schließlich bin ich länger eine Bundesheer 250er KTM gefahren. Eine Aprillia Pegaso, eine African Tween und eine KLE 600 hab ich mal getestet, dann war ich jahrelang auf einer Honda Dominator unterwegs. Die BMW F650GS bin ich zwei Stunden probegefahren und mit der 800er kurve ich jetzt seit einigen Wochen herum. Mit der KTM und der Dominator habe ich die meisten Erfahrungen. Zwischen der Pegaso, der KLE und der Dominator merkte ich wenig Unterschied. Die African Tween war mir damals einfach zu schwerfällig. Die Yamahas wiederum zu schmal gebaut (wackelige Angelegenheit).

Ich meinte auch nicht, daß die 800er „überfordert“, sondern möglicherweise bös überrascht. Die KTM und die Dominator liefen (mit ihren jeweiligen Eigenheiten) von 0 - 150 kmh ohne besondere Abweichungen…die Geschwindigkeit und der Winddruck wurden nur stärker. Den meisten Biß hatte die 500er Dominator bei ca. 70-90 kmh, dann lief sie langsam bis auf 150 hinauf, wo auch leider ziemlich Schluß war. Sie hätte deutlich mehr vertragen. Sehr einfach zu fahrendes Gerät, aber gewöhnungsbedürftig (wegen des rel. hohen Gewichts) im Gelände. Toll auf Schotterstraßen, aber auch auf der Autobahn. Die KTM überzeugte wiederum mehr in den Kurven…super-stabil und hatte eine unheimlich starke Neigung sich in Kurven aufzurichten. Die lief wie ein Messer durch eine Kurve. Auf Autobahnen war sie ähnlich anstrengend wie die BMW (Winddruck und das Gezerre an den Armen), aber völlig berechenbar, ohne Buckel in der Leistungskurve (soweit ich mich erinnern kann). Bei der F800GS habe ich einfach den Eindruck, daß man ab 110kmh einen Schalter im Kopf umlegen muß, oder eben an der Feinabstimmung schrauben sollte.

Nachtrag per 13.06.2010:
Habe nun wieder das kleine Originalwindschild montiert und bin damit ~ 150km Probe gefahren. Tja, eine deutliche Verbesserung! Die 110kmh Grenze ist nun weg und die Maschine liegt deutlich stabiler auf der Straße. Alle Mängel die ich oben schilderte scheinen mit dem hohen Originalwindschild zusammenzuhängen. Mit dem kleinen Windschild wird der Druck auf den Oberkörper nur geringfügig stärker, die Verwirbelungen der Abrißkante treffen jetzt genau den Brust-Schulter Bereich, wo sie weniger Belastung darstellen. Der C3 Helm liegt nun auch besser im Wind und wurde zudem eindeutig leiser. Das Verreissen des Oberkörper bzw. Kopfes ist nun auch weg. Die Arme fühlen sich zwar noch immer angespannt an, aber kein Vergleich zu vorher. Kurz: alles viel Besser!

Eine Träne weine ich dem hohen Windschild allerdings nach: es passte viel hübscher auf die Maschine, als das kleine Trumm! Schade…

Ich hab meine Biene Maja seit Juli 2008 u. hab jetzt 40.000 km darauf abgespult.
Habe auch einiges Zubehör darauf montiert.
Zum Thema Sitzbank: Habe die BMW Komfortsitzbank u. Die normale u. atmungsaktive von Touratech getestet. Einen Umbau bei einem ortsansässigen Sattler hab ich schon am Anfang durchführen lassen. Alles brachte im Grund genommen nicht viel. Vor einem Monat habe ich die Sitzbank zu Wuedo geschickt und sie dort umbauen lassen.
Der Umbau kostet 390 Euronen ist sicher viel Holz aber er ist es Wert.
Wenn du magst können wir uns gerne mal treffen ( z.B. KK) und ein wenig plaudern. Dabei kannst dich mal auf meine Sitzbank schwingen.
Meine „Extras“ Hohes Winschild von Wunderlich, Handprotektoren mit Spoiler von TT, Motorschutzbügel mit Erweiterung von TT, Hinterradabdeckung von Hornig, Sitzbank von Wuedo, Ritzel 15 u. Kranz von TT Kette in Gold von Enuma ja und die progressiven Gabelfedern hab ich zu Hause rumliegen aber noch nicht einbauen lassen - wird aber demnächst passieren.
Tankrucksack von Fema u. dann noch mein Stilbruch das V46 von Givi schaut nicht optimal aus aber ich habe es damals schnell für meine Sardinientour gebraucht.
Auch ich trage den Schubert C3 - alles was du darüber geschrieben hast stimmt aber trotzdem ist er für mich der beste Klapphelm. Nolan hat z.B. gepfiffen und die Sonnenblende drückte auf der Nase. Die anderen etwas billigeren Helme
waren überhaupt nicht vergleichbar. Würde ihn nicht mehr hergeben.

Hi, können wir gerne ´mal machen.  Würde mich interessieren, was all die Änderungen tatsächlich gebracht haben.
 

danke soweit - bist offenbar ein sehr aufmerksamer Pilot - bin bisher 2x damit gefahren, aber so viel wäre mir ned dran aufgefallen  :grin:

also wieder ein Zwischenbericht.

Zuletzt erledigten sich ja viele Problemchen durch den simplen Rückbau des Windschilds. Was sich jetzt noch geändert hat ist die Sitzbank und der Zubau eines Innenkotflügels.

Mit der atmungsaktiven Touratech-Bank sind die Steißbeinschmerzen völlig vergessen. Schade, daß diese Bank auf der 800er so abgrund häßlich ausschaut. Kein Licht, ohne Schatten: mit Jeans kann ich die Touratech-Bank nicht empfehlen; nach ca. 5km reibt´s unangenehm an den Kronjuwelen. Mit Leder gibt´s hingegen kein Klagen. Noch besser, um nicht zu sagen geradezu gemütlich wird die Fahrerei in Kombination mit einer 60kg Sozia am Heck. 250km am Stück auf der Autobahn könnten nun gut funktionieren. Die bessere Hälfte fühlt sich sogar wohl wie auf einer Couch. 500km mit zwei Stopps dürften wohl die geschätzte passende Autobahn-Tagesettappe sein; dannach wird´s wohl etwas ermüdend (überlege mir noch eine Lenkererhöhung). Das Federbein erhielt übrigens acht Umdrehungen im Uhrzeigersinn, der Reifendruck hinten 2.8 Bar, an der Dämpfung wurde nicht manipuliert (Werkseinstellungen). Fazit: mit etwas mehr Gewicht, wird die 800er auch im höheren Geschwindigkeitsbereich deutlich stabiler und gemütlicher.

Die Michelin-Reifen jagten mir bei dem heißen Sommerwetter (27-30°C Lufttemperatur) ein paar mal einen kleinen Schrecken ein. Hatte vergessen den Reifendruck im Solobetrieb zu senken…und schon rutscht das Heck auf Kreuzungen (insbes. auf Bodenmarkierungen) merklich weg. Heute immerhin 4x innerhalb von 2h im Stadtverkehr. Die ABS-Ruckelei bei Brachialbremsungen mit 10kmh nervt und verschenkt einen Meter, hätte einen Rollerfahrer vor mir im Stau fast am Heck geküßt; ich muß die ABS-Geschichte mal in Ruhe austesten. Offensichtlich gewöhne ich mich nicht daran, wenn Reifen auf den letzten Zentimetern nicht blockieren.

Seit das kleine Windschild wieder montiert ist, fällt mir die Optik des Cockpits unangenehm auf (Geschmacksache)…irgendwie wirkt es unfertig. Hat jemand schon die Instrumentenabdeckung von Touratech montiert? Hübscher?

Noch eine Anmerkung zu den verstellbaren BMW-Plastikkoffern: Ich kontrolliere den Verschluß seit meinem ersten Schreck vor zwei Monaten vor jeder Abfahrt dreimal! Nun ist es aber wieder passiert! Nach Ende einer Ausfahrt bemerkte ich, daß der Klipp nicht richtig verschlossen war. Bin noch nicht ganz schlüssig, ob der Angelegenheit, möchte mir aber nicht ausmahlen, was passiert wäre, wenn sich so ein beladener Koffer auf der Autobahn mit 130kmh selbstständig gemacht hätte. Eine Woche zuvor touchierte ich mit dem Koffer beim Wegfahren die Ecke einer Laderampe von einem Lieferwagen…eigentlich eine harmlose Berührung, aber vielleicht gibt´s da einen Zusammenhang.

Der Einbau des Wunderlich-Innenkotflügels hat mich ordentlich genervt. Eine Torx war kaum zugänglich (Befestigung der Bremsleitung-Abdeckung innen neben dem Federbein), eine mitgelieferte Torx paßte nicht, eine weitere war von so mieser Qualität, daß ich den weichen Kopf beim Anziehen gleich ruiniert habe. Immerhin; der Kotflügel hält und das Federbein wird jetzt auch nicht mehr versaut.

Ansonsten keine besonderen Auffälligkeiten: 5.500km und noch kein Öl nachzufüllen. Seit ich penibel darauf achte nicht zu viel Benzin einzufüllen, klappt auch die Tankelektronik. Inklusive Reserve kommt man durchschnittlich auf 280-320 km Strecke. Die Kette (brav gepflegt) ist unauffällig (ok, sind ja auch erst 5.500 km). Bisschen mehr Biß der Hinterradbremse wäre mir recht. Verwende sie im Solobetrieb zwar fast nie, aber in Kombination mit der Sozia nütze ich sie lieber als die Vorderradbremse, um das Mädel im Stop-and-Go Stadtverkehr nicht unnötig durchzuschütteln. Das permanente, weiche, tiefe Eintauchen der Gabel wurmt mich ein bisschen. Würde gerne ´mal eine KTM Adventure im Vergleich zu der F800GS testen.

apropos rückspiegel - hab mir (F650GS twin bj. 08) sofort die „wunderlich ergo spiegelversatz“ hinaufgeschraubt …

eigentlich sauteuer für das bischen material ( knapp 50 euronen ) jedoch erst dann sind die rückspiegel richtig
benutzbar …

bin selbst mit der touratech atmungsaktiv zufrieden(er) geworden … nicht „perfekt“ aber deutliche verbesserung
zu orginal bank …

lg

9000 km erreicht und nächste Woche soll es in den Urlaub gehen (wenn das Wetter mitspielt). Danach steht das Service an. Bin gespannt was fällig wird.

Also: in den letzten Wochen war die BMW geradezu unauffällig. Zumeist wurde die Sozia durch die Gegend chauffiert, oder Autobahn-km abgespult. Die Kette wird nun langsam etwas schlapper und die Reifen zeigen deutliche Abnützungserscheinungen (geht aber noch ein paar Tausend km). Öl und Wasser waren unauffällig, die Ventile sollten wohl bald kontrolliert werden. Benzinverbrauch: etwas über 300km / Tankfüllung…damit kann man nun zuverlässig rechnen.

Wie bereits erwähnt: zu zweit macht´s richtig Spaß, ist man allerdings alleine auf der Autobahn unterwegs, nervt der miserable Windschild. Mit dem kleinen Original ist´s immerhin besser, als mit dem großen Original…aber es nervt ab 110kmh trotzdem. Das Einstellen des Federbeins im Solo bzw. Soziabetrieb ist eher eine metaphysische Frage. Mal paßt´s hochgeschraubt, mal niedergedreht. Erst nach mehreren km möchte man meinen, daß etwas nicht stimmt und das Herumschrauben brächte Abhilfe. Dann auch wieder nicht. Die perfekte Trimmung ist einfach kaum greifbar. Im Gegensatz scheint der optimale Reifendruck deutlichere Unterschiede auszumachen.

Der Motor läuft ohne besondere Auffälligkeiten, aber es fehlen einfach die Kanten…irgendwie fad! Stelle mir einen starken Elektromotor so vor…und drehe mich dauernd nach jeder KTM Adventure um. Ich muß endlich eine Probefahrt machen. Nicht falsch verstehen! Die BMW ist schon fein, aber dauernd denke ich mir, nur zu 90% am richtigen Motorrad zu sitzen. Die Leistung ist im höherem Drehzahlbereich ok, aber im niedrigen ist´s irgendwie zu „smooth“! Im Gelände ist´s sicher passend, aber auf Asphalt einfach nicht stimmig. Dann eben noch das Windschildproblem, die Sitzbank und die mieserable Umsicht (Spiegel). Kleinigkeiten, ich weiß, aber mir paßt ´s einfach noch nicht so recht.

Hat schon jemand das Ritzel ausgetauscht? Wie sind die Erfahrungen?

Kauf dir gleich die KTM ein Freund hats auch gemacht
ist jetzt glücklicher!! :grin:

Die KTM-Adventure Probefahrt ist ohnehin schon geplant. Bin gespannt, ob sie das bringt, was mir bei der BMW fehlt. Sollte die KTM dann der „Maßanzug“ sein, werde ich wohl auch in den sauren Apfel beißen und umsteigen. Naja, wenigstens geht das Geld für´s Hobby drauf…das beruhigt ein wenig. Denke trotzdem, die BMW ist eine sehr gute Wahl, wenn man ein paar Zentimeter kleiner ist und etwas mehr Gewicht hat, als ich. Die Mehrkosten für eine KTM Aventure 990 R (höherer Kaufpreis, massiv höherer Benzinverbrauch, frühere Inspektionsintervalle) kann man sich dann sparen. Aber ich bin gespannt, wie die Probefahrt mit der KTM wird und lasse mich überraschen. Mit dem 2010 Design muß ich mich erst innerlich arrangieren…naja…(Liebe KTM Designer…bitte eine komplett Schwarze, nächstes Jahr!).

Gut…wenn ich schon dabei bin, ein weiterer Zwischenbericht mit der BMW. Der Urlaub war toll, die Maschine war zuverlässig, die Sozia hatte keinerlei Probleme mit der Touratech Sitzbank (~ 1800km in vier Tagesetappen) und die Zuladung (zwei vollgestopfte Koffer + Rucksack) wirkte sich auch nicht negativ auf´s Fahrverhalten aus. Abgesehen von massiven Behinderungen durch hunderte dahinschleichende Harleys auf den Pässen, ging´s flott dahin. Kurvenlage war mit der Sozia super; dürfte das eine, oder andere mal die Fußrasten am Vrsic-Paß ein wenig angeschliffen haben. Also ein Motorradurlaub, wie man ihn sich wünschen möchte.
Nach dem Urlaub ging´s zur verspäteten 10.000er Inspektion. Keinerlei Probleme, bis auf ein Tröpfelchen Öl, welches aus der Ventildeckeldichtung sabberte. Muß wohl daran gelegen haben, daß ich das Eisen am Vortag ´mal kurz an´s Limit hochdrehte. Dennoch scheint das Problemchen nicht völlig unbekannt zu sein und wurde bei der Inspektion kostenlos behoben. Der Vorderreifen war schon knapp am Limit, der Hinterreifen hätte noch gut 3000 km vertragen. Mal schauen, ob das Eisen im Winter auch so zuverlässig läuft.

Es stand nun die lang erwartete Probefahrt mit einer KTM Adventure Bj 2008 an. Bei bestem Probewetter (strömender Regen) ging´s auf die Landstraßen, um einen Eindruck von der KTM zu bekommen. Von den geplanten zwei Stunden Fahrt, nützte ich allerdings nur knapp die Hälfte. Das reichte mir für eine Entscheidung.

Den ersten Eindruck hinterließ gleich einmal der gewaltige Motor und der Sound der KTM. Ein Gefühl, nicht sehr viel mehr unter sich zu haben, als den bloßen Motor. Einfach imposant! Entsprechend vorsichtig verliefen die ersten Kilometer, um sich mit der Maschine vertraut zu machen. Der Schalthebel ist im Gegensatz zur BMW ungewöhnlich weit vorne positioniert. Als der Weg frei wurde und die Landstraße es zuließ, machte ich gleich einmal Erfahrungen mit dem tollen Windschutz und der sehr gemütlichen Sitzposition. Kein Vergleich zur BMW F800GS. Allerdings brach der Hinterreifen schon beim kleinsten Dreher am Gas aus. Den Gasgriff mußte man im Gegensatz zur BMW wirklich sehr bedächtig bedienen. Die Bremsen könnten hingegen aggressiver sein. Nach einigen weiteren Kilometern stellte sich ein Heidenrespekt vor der Maschine ein und die anschließende Probefahrt mit der Sozia lief entsprechend vorsichtig ab. Rückmeldung von hinten: keine auffälligen Änderungen zur BMW. Langsame Fahrt, Umdrehen im engen Kreis und fahren im Stehen geht problemlos, allerdings empfand ich´s nicht besser / schlechter, als bei der BMW. Mit der Vorderradbremse in eine Kurve hineinbremsen, geht bei der BMW gefahrlos, bei der KTM kommt einfach nicht die gewohnte Rückmeldung.

Am Ende der Probefahrt komme ich zu folgendem Schluß: das ist keine Maschine für mich! Zu viel PS und Seitenwind wirkt sich empfindlich auf das Fahrverhalten der KTM aus (zumindest weit ärger, als bei der BMW F800GS). In die Kurven möchte ich mich mit der Maschine auch nicht legen. Da fehlt einfach das Vertrauen. Mit dem Trumm, würde ich mich umbringen. Vollgas bei der BMW…kein Problem…Vollgas bei der KTM…lieber nicht!

Mein Fazit: Ein Mischdings zwischen der BMW und der KTM wäre ideal. Bei der KTM das Heck ein bisschen höher, die seitliche Verkleidung ein wenig windurchlässiger, ein paar PS weniger, die Bremsen etwas aggressiver…das wäre dann wohl perfekt. Umgekehrt bei der BMW: das Heck etwas tiefer, den Windschutz vorne deutlich verbessern, die Sitzbank ordentlich polstern und das Motormangement im unteren Tourenbereich ein wenig spassiger gestalten.

PS: Die BMW lief die letzten Wochen gut und unauffällig; keinerlei Probleme…und so geht es nun in den Winter. Mal schauen, was in den nächsten Monaten passiert und ob ein weiterer Zwischenbericht vor dem Frühling erwähnenswert wird.

Bei der KTM kommt nicht die richtige Rückmeldung?
Und kein Vertrauen?
Ich glaube du mußt dein dasein als Testpilot nochmal überdenken!!!
 

…strömender regen, ist nicht gerade die beste voraussetzung um ein unbekanntes moped
das erstemal zu testen.
das hätte ich mir verkniffen, zumindest bis das wetter besser wird.

Nun, das Wetter konnte ich mir an dem Tag nicht aussuchen. Übrigens fahre ich sonst auch bei jedem Sauwetter (Schneefahrbahn ausgenommen). An dem Tag hatte ich beide Maschinen im Betrieb und abgesehen davon, daß ich die BMW gewöhnt bin, die KTM ist mir zu stark und komme damit einfach nicht zurecht. Trotzdem, ein tolles Motorrad, keine Frage!

Schlußendlich geht es mir aber auch darum, aufzusteigen, loszufahren und meine Sozia auch heil nach Hause zu bringen. Ich wollte eine Verbesserung zur BMW, aber die KTM war´s nicht. Die BMW hatte ich von Anfang an immer gut im Griff, die KTM eben nicht. Freut mich für jene Leute, die eine Adventure haben und damit prima zurecht kommen. Selber muß ich allerdings zurückstecken…leider. Meine Erwartungen waren andere. Ist eben nicht mein Mopped, die fährt mit mir, nicht ich mit ihr. Ich werde einfach ´mal warten, bis ich 20kg mehr Fett angesetzt habe, dann sehe ich mir die KTM noch einmal an. Darüberhinaus kenne ich einige Leute, die einfach am falschen Eisen sitzen und wo jeder sagt: „Geh bitte, probier´ etwas anderes aus, das ist nicht Dein Ding!“. Da rennt man gegen eine Wand, weil´s die Leute nicht wahr haben wollen, daß ihr „Traumbike“ nicht paßt (liegt zumeist am Fahrstil, der Größe und dem Gewicht des Fahrers).

Zurück zur F800GS: Desierto Windschild montiert…sauteuer, aber prima Verbesserung! Nur noch ein sanftes Kräuseln an den Schläfen. Vielleicht lasse ich beim nächsten Service noch das Ritzel tauschen, um zu sehen, ob´s dann perfekt ist.

Der letzte Bericht ist nun schon einige Zeit her, also wieder ein kleines Update. Die BMW war (ausgenommen von Mitte November bis Ende Dezember) im täglichen Betrieb. Das Gerät funktionierte brav und zuverlässig. Der Benzinverbrauch lag aufgrund der täglichen Routine Autobahn-Kilometer relativ hoch. Eine Tankfüllung reichte im Schnitt nur noch ~ 280km. Aufgefallen ist mir auch, daß der Bordcomputer unabhängig von der Geschwindigkeit auf den ersten 10 Kilometern einen horrenden Benzinverbrauch anzeigte. Anfangs 10 Liter, dann über eine weite Strecke rund 7 Liter, schließlich wieder die „normalen“ 5,1 / 5,3 Liter. 5,1 - 5,3 Liter „eingefahren“ bei ca. 125 km/h Autobahn. Bei 90 km/h hingegen etwa 4.1 Liter.

Winter-Startprobleme gab es gar keine. Die Batterie war einwandfrei und zuverlässig. Die Reifen hielten auf den gefrorenen Straßen auch sehr gut, bei Glätte war das Fahrverhalten entsprechend angepaßt…alles kein Problem. Mit Schneefahrbahn mußte ich heuer wenigstens nicht kämpfen. Die Heizgriffe waren sehr zuverlässig, aber ohne dicke Winterhandschuhe wär´s zu wenig gewesen.

Die 20.000er Inspektion war ohne Besonderheiten, zeigte aber auch diesmal, daß die Michelin Anakee Reifen weitgehend am Ende waren. Jetzt werden andere Reifen getestet.

Hey! Klasse Beiträge von dir!

Keep it up!

Seit 10.000km ist meine 800er mit Metzeler Tournance Reifen ausgestattet. Die Reifen sind etwas härter als die Michelin Anakee und zeigten bis ca. zum 28.000km Stand nur geringe Abnützungserscheinungen. In den letzten 2000km wurde offensichtlich doch noch ordentlich Gummi wegradiert, vertraue aber darauf, daß diese Reifen den Betrieb bis in den Frühling durchhalten. Also so gesehen recht positiv für´s Geldbörserl. Im Gegensatz zum Michelin Anakee zeigt der Metzeler in starker Schräglage ein bisschen weniger Gripp auf trockener Straße. Über die Regenqualitäten des Metzeler Reifens kann ich leider kaum etwas berichten, weil´s Wetter diesen Sommer/Herbst ausgesprochen freundlich war. Vielleicht gebe ich ein winterliches Update zum Thema.

Bei 22.000km verabschiedete sich das Abblendlicht. Die Angelegenheit kostete knapp 10.-- und der Austausch an der Tankstelle war in 3min ohne viel Fummelei erledigt. Die Originalkette zeigte nun schon augenscheinliche Verschleißerscheinungen und mußte bei 26.000km, 28.000km und 28.500km dringend nachgespannt werden. Zum Service bei 29.000km wurde der komplette Kettensatz endgülig fällig. Abgesehen davon mußte beim 30.000km Service nur das Nötigste erledigt werden (Öl, Ölwechsel Teleskopgabel). Die Bremsen, Batterie und der Motor waren unauffällig; die Ventile werden wohl erst beim 40.000km Service neu eingestellt.

Wegen einem ausrangierenden Auto (Frau am Steuer) mußte ich mein Eisen erstmals im Stand hinschmeissen und einen Hechtsprung machen. Sehr positiv: nicht ein Kratzer an der Maschine und die Koffer hielten dem Druck auch problemlos stand. Hätte ich nicht gedacht!

Was sich noch bestätigte: Feines Gerät für Strecken bis 250km und im Schotterstraßenbetrieb (Schlaglöcher und „Krater“ werden geschluckt, als wären sie gar nicht da…immer wieder imposant). 400km sind schon „zach“ und in zwei Tagen 1600km zurückzulegen geht nur mit anständigen Pausen (Sitzbank, Gasdrehgriff)…aber die Maschine macht´s anstandslos mit.