Schaltsaugrohr

Hallo Leute,

Ich hoffe ich bin im richtigen Forum, da ich ein paar Fragen zur Technik habe, genauergesagt, zum Schaltsaugrohr.

Zurzeit bastel ich an mehreren 3D-Gedruckten Prototypen. Das Schaltsaugrohr arbeitet via Ansaugunterdruck, oder Venturi-Unterduck und Strömungsreibung wenn man das innere Hüllrohr verbaut, und zieht sich dann zusammen - stufenlose Längenverstellung. Am Vorstufendeckel kann man noch weitere strömungsgünstige Ansauger montieren, und erhält dadurch ein 2stufiges und stufenlos variables Saugrohr in einem. Das ganze lässt sich dann theoretisch mit dem Regelventil am Grundträger per Schraube auf die gewünschte Resonanzdrehzal einstellen. Auch die Vorspannung lässt sich über Gewindestangen einstellen, die Führungen für den Schlitten und das Hüllrohr sind aus extraleichter Glasfaser:

Angeblich bringt ein Schaltsaugrohr am 4Takter viel, aber am 2Takter fast gar nichts, weil da der Resonanzauspuff den Ansaugimpuls bestimmt!?

Leider habe ich überhaupt keine Ahnung wie man die optimalen Durchmesser, etc, ausrechnet, also bleibt wohl nur probieren.

Ich selber fahre eine Vespa mit „modernisiertem“ 140ccm Motor (133ccm Polini Doppelansauger umbebaut auf Direktsauger und Kurbelwelle mit 3mm Mehrhub), Membran mit Sichtfenster, Resoauspuff, 24er PWK mit Powerjet. Letztes mal am Prüfstand knapp 18PS mit schön Drehmoment, jetzt ca 20PS.

Die Spitzenleistunjg ist mir relativ Wurscht, aber mit offenem Vergaser sudelt der Sprit überall raus, besonders bei ca 11k upm sieht man enormes Sprayback, und der Motor fährt wie gegen eine Wand. Mit Malossi-Luftfilter bleibt alles sauber, frisst aber ca 5PS!
Darum hoffe ich, dass das Schaltsaugrohr das Problem löst, und bei hohen Drehzahl nochmal Luft „nachlädt“, um das überfetten durch Sprayback zu verhindern. Desweiteren soll es auch die kleinen Leistungsbuckel bzw Oberwellen (sieht man am Prüfstand schön) in niedrigeren Drehzahlen ausgleichen.
Jetzt heißt es, zig Rohr- und Längen-Kombinationen auszuprobieren, das wird wahrscheinlich ewig dauern…

Falls jemand Tipps oder Ideen hat, würde ich mich sehr freuen!

Lg, Kolbi

Schaltsaugrohr innen:

Eingebaut:

Kolbi 85

also ich finde so Basteleien unter Anführungsstrichen eh sehr Lobenswert und auch sinnvoll, weil von nix kommt nix und im technischen Bereich schon 10 mal Nix . Dennoch gebe auch ich der Annahme Recht das dieses Schaltsaugrohr beim 2 Takter wenig bis gar nichts bringt .und dann frage ich mich warum man das macht -weil außer Zeitverschwendung die man ja auch für was anderes nutzen kann wird nicht viel rauskommen ist übrigens nicht nur meine Meinung, sondern auch zum beispiel die vom Erfinder des CITS 2 Takt Motors.

http://www.2taktforumat.com/t397f117-CITS-Takt-Motor-Basil-van-Rooyen-Australien.html#msg1002

aber auch Die haben durchaus Großes wissen wenn es um 2 T geht

http://www.2taktforumat.com/t400f117-Hirth-Motoren.html#msg927

Des Weiteren wurde auch nie wirklich diesbezüglich was in die Renn Serien , geschweige den in die normalen Serien der 2 Takt Motorrad -Roller Motoren eingebracht . Freilich Experimente jeder Art wird es durchaus gegeben haben nur ist halt zum Schluss nix davon über geblieben . ich bin der Meinung wenn man Heutzutage den 2 Takt Motor noch viel besser als je zuvor zum Rennen bringen will dann liegt seine Zukunft in der Entwicklung der Einspritztechnik (gepaart mit der Zündungstechnik) - weil nur diese ist letztendlich in der Lage - außen Temperatur Unterschiede und die verschiedenen Luftmengen im Umfeld wo der Motor benützt wird optimal zu Regeln . das Schaffen herkömmliche Vergaser eben nicht und haben es auch nie geschafft . Und selbst wenn dann hat es immer nur in der direkten Umgebung - Renn strecke wirklich Gut funktioniert . immerhin Ossa hat inzwischen bewiesen das es durchaus möglich ist einen
1 Zylinder 2 Takter auch auf ca. 2000 Höhen Meter optimal zu bewegen , dank der Doppel-Einspritzanlage von Kokusan .

http://ossa.at/index.php/2013-12-04-14-43-52/enduro

Andererseits Suter zb. Hatte nicht viel Glück beim Einspritz-Mapping Ihrer MMX 500 neulich bei der TT 2016 . und genau das beweist für mich das diese Technik bei den 2 Taktern noch in den Kinderschuhen steckt was aber nicht heißen soll das diese relativ kleinen Probleme nicht zu lösen sind . Was Malossi und auch Polini betrifft möchte ich sagen das die ganz Gute Produkte auf den Markt bringen , war immer zufrieden damit dennoch auch da gibt es große Unterschiede wenn man das hier zb. Betrachtet …

https://youtu.be/t4vqhKBNtB0

http://www.2taktforumat.com/t243f99-BSG-Corse-Parma.html#msg365

Und wenn wer Technik interessiert ist wie du , dann kann ich nur sowas empfehlen

http://www.2taktforumat.com/t124f58-Ecotrons-Einspritzung-Takt.html#msg160

weil man an die großen Hersteller im Puncto Einspritzung als End- Verbraucher nicht wirklich dran kommt , das betrifft auch Athena

https://youtu.be/5gVeqix2Yc4

Aber lasse Dich nicht entmutigen ich finde es Großartig das sich mal wer ein bisschen mehr Gedanken macht als nur bis übermorgen zu denken . :wink:

lg.

Hallo Auchnixbesser,

Danke fürs Lob und die vielen Infos! Ich steh auf „andere“ Motorprinzipien, werd mir das noch in Ruhe ansehen.

Langsam wird mir auch immer klarer warum es nix bringt: Ein Schaltsaugdohr funktioniert und bringt die gewünschte Überladung, aber wenn der Auspuff nicht in Resonanz ist, geht mir das ganze Gemisch ungenutzt durch den Auslass flöten, soweit richtig?

Am Auspuff ist bereits eine Längenverstellung geplant, um fast immer in Resonanz zu bleiben, das bringt sicher mal mehr am 2Takter.

Sinn und Zweck der ganzen Geschichte: Ein kräftiger Tourenmotor, der die 4te (letzter Gang) zieht, und nicht aus dem Vergaserraum sifft.
Solange sich alles mit günstigen Mitteln bauen lässt, sehe ich bis auf Sinnhaftigkeit keine Grenzen.

PS: Gibts eine Daumen x Pi Formel um die Einlasslänge und Querschnitt für bestimmte Drehzahlen zu errechnen?
Lg!

darüber ist mir jetzt nix bekannt , aber vielleicht wissen Andere ja mehr darüber . Ansonsten freuts mich wenn du die Ergebnisse Thema : Schaltsaugrohr auch weiterhin hier mitteilst .

lg.

beim 2T bleibt alles immer ein bißl daumen x pi - aber das weißt du sicher selbst … :wink:
2 bücher wären interessant dafür, das erste in englisch, aber gut bebildert, das andere in verständlich-deutschem schwyzerdütsch:

ISBN-10: 1859606199 = # ISBN-13: 978-1859606193

ISBN-10: 3924043256 = # ISBN-13: 978-3924043254

falls dir dies weiterhilft (oder gehts dir ausschließlich um die resolänge ?), brauchst vllt die bücher nicht ;):

das eingangsrohr muß 15- 25% weiter sein als d des auslaßschlitzes D1=1,15~1,25 * D auslaß
die länge des eingangsrohres muß 6-8 mal so groß sein wie d = eingang, also L1=6~8 * D1
diffusor: 4° bis 10° - je flacher, umso breiter die nutzbare drehzahl, aber wenig spitze
länge diffusor = L2= [(D2-D1)/2]arctan(4~10)
d birne/mittelteil = D2=(6,25
D1²)^(0,5)
gegenkonus: 8°~20° steigung (~2x <diffusor)
d endrohr = 0,5 - 0,6 D1
reso =  L=auslaßwinkel500/12u (=drehzahl bei der das größte drehmoment erreicht werden soll)
[berechnet wird die resolänge vom auslaß bis zum reflexionspunkt des gegenkonusses. reflexionspunkt = gegenkonus minus L endrohr/2]

hoffe, gehelft zu haben und meine uralten aufzeichnungen selbst richtig zu interpretieren … :wink:

an -schau an :wink: …Kompliment :smiling_face: …Endlich mal wieder wer dem es gelungen ist dich vom hintam Ofen vor zu locken , und des auch noch in da Sommer Zeit :grin:

aba is ma eh recht wieder amol was dazugelernt :smiling_face: ,
obwois da schon a bissal Zeit braucht um des letztendlich anständig zu kapiern … :sunglasses:
werde mich dennoch bemühen :grin:

des is weniger schwierig, als oft drumherum geredet wird und vor allem: mit probiererei verbunden … :wink:
einem macher wie dem kolbi wirds ned schwerfallen, die richtigen dimensionen zu wählen, auch nach betrachten von bereits vorhandenen (sport)auspufftöpfen.
ich kann mich erinnern, daß mir zb bei einer berechnung für ein achterl amal nach formel d = topf 6,5 cm vorgeschlagen wurde - ich hab ihn nach gefühl 9 gemacht und 10 war dann optimal, glaub ich … :wink: … also daumen x pi, wennma garnix hat is ok, besser is, auf die gemachten erfahrungen (muster) anderer zurückzugreifen…

In der Zwischenzeit hab ich viel gebastelt, hier ein Update:

VIDEO

Ein Anschluss am Ansaugstutzen erzeugt bei hohen Drehzahlen genügend Unterdruck um das Saugrohr zu verstellen. Ungewollter Nebeneffekt: Im Standgas bzw bei nicht ganz geöffnetem Gas ist der Unterdruck höher und das Saugrohr verstellt. Damit lässt sich manuell die Länge verstellen, indem man Gas zurücknimmt…ist mir aber zu umständlich.

Nach etwas überlegen und probieren fand ich die Lösung, ein weiterer Unterdruckanschluss vor dem Vergaser dient als Bypass, die beiden Anschlüsse laufen dann zu einem T-Verbinder zusammen und gehen zum Schaltsaugrohr. Wenn der Vergaser zu ist, liegt am Ansaugstutzenanschluss Unterdruck an und zieht Nebenluft vom Anschluss vor dem Vergaser. Wird der Vergaser geöffnet, herrscht auch vor dem Vergaser Unterdruck, und die beiden Unterdruckanschlüsse ziehen das Saugrohr zusammen :mrgreen:

Leider bringt es ohne verstellbaren Resonanzauspuff nur wenig, daher wird das Projekt vorerst auf Eis gelegt.

Lg, Kolbi

So Basteleien am Ansaugstutzen habe ich auch schon hinter mir :sunglasses:,

(inzwischen habe ich wieder einen neuen montiert und dieser ist Reserve)

mit dem Ergebnis das es ein tiefer Griff ins eh schon wissen war :grin:…daher gilt für mich in Zukunft Finger weg davon , bringt nix außer ärger und Verdruss . Was ich aber seit längerer Zeit ernstlich in Erwägung ziehe ist dem Murl einen Lectron zu verpassen obwohl der Serien 38 PWK auch ganz Gut funktioniert

dennoch Warum ? - darum :wink:

2taktforumat.com

Sollte dies geschehen was über den Winter durchaus sein kann , dann werde ich meine Erfahrungen damit auch mitteilen .

lg.