Diesmal geb ich auch meinen Senf dazu.
@v2zyl: Ich seh das ganze durchaus auch kritisch, also die vielen Bergtoten. Ich bin aber der Meinung dass es wenig Sinn hat, da irgendwelche Kontrollen einzuführen. Die Leut sagen beim Eybl sie wollen mal Klettersteiggehen ausprobieren, und die marschieren dann mit Ausrüstung raus wie wenns die reinsten Helden wären. Aber: die meisten Eybl-Verkäufer scheren sind nicht drum, was die Leute können bzw. genügts auch nicht beim Alpenverein oder wo auch immer einmal einen Kurs gemacht zu haben, um die Materie richtig zu beherrschen. Damit fangts schon mal an. Selbst wenn du einen Wisch von einer AV-Sektion hast, die dir bescheinigt an soundso vielen Ausbildungsstunden teilgenommen zu haben heißt das noch nicht, dass man das auch wirklich kann (und ich spreche da aus Erfahrung als Ausbildner). Was machst dann mit solchen Leuten wennst sie kontrollierst? Den Wisch anschauen und wenns offensichtlich ist dass sies nicht beherrschen nimmst ihnen das Klettersteigset weg und lasst sie nicht weitergehen? Umgelegt aufs Motorradl wär das die Abnahme vom Wellblech.
Weiters kann man kaum die Zugänge zu den Bergen kontrollieren. Selbst wenn man Auflagen hat, die sagen dass nur Leute mit Helm, Klettersteigset, festen Schuhen, Erste Hilfe-Packerl, Biwaksack usw. auf die Berge dürfen schließt das die gut ausgerüsteten Nichtskönner trotzdem ein. Umgelegt aufs Motorrad: wenn du den Führerschein hast fragt der Polizist auch nicht, wie gut du fahrst sondern ob dein Motorradl technisch passt und evtl. ob du betrunken bist.
Ich mag mich jetzt aber nicht zu sehr aufs Klettersteiggehen einschießen, die Disziplin ist aber trotzdem ein bisserl das Paradebeispiel.
Unfallvermeidend, also präventiv zu wirken ist in der Sparte nicht einfach, meiner Meinung nach weils Bergsteigen größtenteils unterschätzt wird. Weil da gehst „eh nur auf an Hügel“, beim Motorrad hast ein Gerät mit einem nicht unerheblichen Gewichts-Leistungs-Verhältnis unterm Arsch und wenns dich aufhaut hast mindestens einen blauen Fleck - ich denk das schreckt schonmal viel mehr Leute ab als das Wandern, Bergsteigen, Klettern, was auch immer.
Was nur wichtig ist, finde ich, ist - und da bin ich denk ich auf deiner Seite - dass die Rettungsorganisationen ordentlich für ihre Aufwände bezahlt werden (so ein Christophorus-Einsatz ist wirklich nicht billig und was die Bergretter teilweise leisten grenzt auch ans Übermenschliche), da sollt durchaus auch noch die Politik eingreifen bzw. die Versicherungen mehr übernehmen, damit die qualitativ hochwertige Versorung in Notsituationen weiter bestehen kann.
Und damit du dir nicht denkst ich bin ein Dahergelaufener der sich für intelligent hält: ich bin Motorradfahrer, ehrenamtlicher Rettungssanitäter und Ausbildner beim Alpenverein.