Persönliche Präferenzen - 14.8.2012 8:04:08
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Hansam
Beiträge: 930
Mitglied seit: 11.10.2004 Status: offline
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Guten Morgen Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter als Michael. Bei dieser Kategorie Motorräder entscheidet nur noch der Fahrer. Das sieht man bei den Mastertests am allerbesten. Da fahren die unterschiedlichsten Testfahrer aller Länder auf den entsprechenden Produkten und nur ganz selten sind alle auf derselben Maschine am Schnellsten. Gerne sei hier daran erinnert, dass lange die Aprilia RSV bei diesen Mastertests extrem weit vorne fuhr, genau weil sich einige der Piloten auf diesem, damals schon veralteten, Motorrad so wohl fühlten, dass dies anschliessend zu extrem schnellen Rundenzeiten führte. Es entscheidet auch ganz deutlich, was einem liegt. Bsp: ich bin in den letzten 23 Jahren vor allem Ein- und Zweizylinder gefahren, ab und an mal einen 4-Zylinder auf der Strasse. Dann hätte ich vor 5 Jahren mal eine R6 auf der Rennstrecke bewegen sollen .... geht gar nicht! Weil ich mit der Leistungsentfaltung und dem damit einhergehenden Sound nicht klar komme. Das die R6 nominell schneller ist als meine Gilera Nordwests ist absolut klar, aber ich war auch nach dem 2. Stint langsamer auf der R6. Fahre ich heute die Multistrada (alt), bin ich so schnell wie alle Superbikes auf der Rennstrecke. Warum? Das hat doch nix mit der Technik der Motorräder zu tun, denn nominell ist mit 84PS kein Staat zu machen. Das ich damit auf den Renntrainings auf dem Hockenheimring trotzdem immer in der vorderen Hälfte mitfahre, hat eher mit den Piloten der Superbikes zu tun. Ich bin die S1000RR gefahren, ebenso die Panigale. Über die Optik/Akustik/Haptik/Verarbeitung brauchen wir nicht mal ansatzweise zu diskutieren. Da ist die Panigale extrem weit weg. Fährt man die beiden fiel mir folgendes auf: Die S1000RR geht untenrum gefühlt wie eine R6. Bis 6t U/min gar nix, danach ordentlich, ab 10t U/min geht die Kiste ab wie die wilde Luzi. Fahrbarkeit auf der Strasse: Nahe 0 Und dann die Panigale. Untenrum ... ebenfalls blutleer. Ab 5t U/min schiebt das Ding bis in den Begrenzer mit viel Druck, ab 6'500 U/min richtig furios. Nur: von einer Ducati erwarte ich zwischen 3'000 bis 8'000 U/min ein Bullendrehmoment. Mich interessiert das Drehvermögen obenraus gar nicht. Ich will das massige Drehmoment untenrum, will auch mal im falschen Gang in die Kurve stechen können ohne mir Sorgen machen zu müssen, ob ich in dem Gang auch wieder ordentlich aus der Kurve rauskomme. Das geht mit einer 1000/1100/1200 Multistrada gar famos. Und als ich im Oktober 2011 erstmals eine 1198 Evo in Hockenheim fahren durfte, stand mein Traum-Superbike fest. Egal, ob man im 2., 3. oder 4. Gang in das Motodrom fährt, das Ding schiebt in jedem Gang unglaublich an. Dasselbe mit einer R1/S1000RR/GSX-R/F4 verursacht massive Verluste auf der folgenden Start/Ziel-Geraden. Nicht so bei der Duc. Der Top-Speed bleibt am Schluss der Geraden fast immer gleich oder sehr ähnlich. Hier kommt nur die Aprilia RSV4 an die Duc ran. Die hat ebenfalls eine unglaubliche Fahrbarkeit. Und nun das, was mich an den neuen Superbikes ganz besonders stört: Es ist diese extreme Handlichkeit. ICH (und ich rede hier wirklich nur von mir selbst) mag dieses Anlehngefühl, dass eine alte 900SS oder eine 1100 GSX-R erzeugt, weil sie halt um die Ecken geprügelt werden muss. Einmal aber auf Kurs, sind diese Maschinen unerschütterlich. Die letzte dieser Art ist die F4 von MV, die vorletzte die 1198. Deswegen wird die 1198 das erste SBK, das ich besitzen werde, und nicht die Panigale. Ein 4-Zylinder ganz sicher nicht. Gruss Sam
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