Motocross Urlaub in Kalifornien

Seeervus an Alle,

da das Thema MX-Urlaub in Kalifornien z.zt. durch alle MX Medien geistert und eigentlich immer
nur von einer Variante , der geführten und „gepämperten“ Pauschal-Tour berichtet wird ,
möchte ich Euch von unserem im März 2012 realisierten Kindheitstraum erzählen.

Ich nehme es vorweg , wir waren im MX-Himmel .

Wie erwähnt kann man so eine Tour heutzutage gut organisiert mit den Jungs von Halfpro oder
MX-Mecca buchen. Die machen bestimmt einen guten Job und hinterliessen auch einen
guten Eindruck, als wir die ab und zu auf diversen Strecken am getroffen haben .

Wir wollten aber unser eigenes Ding machen - unseren eigenen Roadmovie drehen !
Daheim fahren wir ja auch nicht mit der Gruppe in der Rentner-Rakete nach Italien.

Wir haben also bereits im Sommer 2011 die Flüge nach Los Angeles klar gemacht.
Früh buchen - billig fliegen , heißt die Devise ,denn wir haben für den Nonstopflug mit Lufthansa von MUC nach Los Angeles gerade mal 600.- bezahlt .

Wir waren 5 Mann , brauchten daher ein grosses Wohnmobil.
Wir haben uns also ein 34 Ft.(ca 12Meter) Deluxe Wohnmobil gemietet , was in den Winter/Frühjahrsmonaten auch nicht sehr teuer ist.
Dann haben wir uns einen Anhänger bei U-Haul gemietet und die Bikes abgeholt.
Man muss bei Camperanmietung mit dem Wunsch einen Anhäger zu ziehen einiges beachten!
Da kann ich Euch aber Tipps dazu geben .

Das Anmieten der Bikes war die aufwändigste Sache ,denn es war nicht so leicht
einen Vermieter für echte MX Bikes zu finden . Wir wurden dann bei Eagle Rider fündig !
Die haben eine Vermietstation bei Chaparral in San Bernadino. Das ist das MX Kaufhaus wo man sowieso hin muss !

Da die Miete pro Bike pro Tag ca 150 USD kostet ,haben wir uns dazu entschieden 2 Bikes anzumieten.
Ein drittes Bike bekamen wir für die letzten 4 Tage von einen Freund vor Ort geliehen .
Das hat vollkommen gereicht , denn mehr wie 2 Std netto pro Tag, bei geplanten 8-9 Fahrtagen , packt eh kaum einer .

Die Anmietung und die Abgabe der Bikes ist eine ziemliche Aktion , daher muss man dafür mind 2 Std. pro Aktion einrechnen.
Denn der Vermieter war vor Ort sooo genau (bei einem 08 MX Bike !!! ), dass selbst unsere deutsche Gründlichkeit auf afrikanischen Unterdurchschnitt abrutscht.

Wir bekamen eine 08er und eine 09er Honda CRF 450 , über die wir zuerst etwas die Nase rümpften ,die aber tatsächlich ohne erwähnenswerte Probleme durchgehalten haben .

Wer vor hat , 14 Tage in USA zu bleiben (wir waren nur 10tg) dem rate ich zum Kauf und
zur Verschiffung des Bikes nach Deutschland oder Holland. Denn das kostet unterm Strich auch nicht mehr und Ihr habt Euer Wunschbike.
Ich habe einen Händler in Corona gefunden der das machen würde. Ich kann Euch den Kontakt geben.

Nachdem ein Tag für das Einsammeln und Shoppen von allem Equipment usw. drauf ging ,sind wir endlich zu den Tracks aufgebrochen.

Wir waren in Competitive Edge , Glen Helen (leider nur 5 Min. feuchter Traum ,dann kam der Regen waagrecht daher) , Sandy Valley (bei Las Vegas) , Milestone , Barona Oaks,
Lake Elsinore , Pala .

Ich will gar nicht gross einzeln über die Strecke erzählen , es war einfach überall unfassbar geil .
MX findet dort definiitiv in einer anderen Dimension statt. Es hat schon fast etwas von Breitensport .
Vor allem die MX Anlagen in Comp.Edge ,Pala , Milestone und unser aller Favorit Lake Elsinore .
In Lake Elsinore kommt man sich vor wie auf einer Pferdefarm eines Scheichs .
Alles mit weissen Zäunen eingerahmt und schick begrünt.

Was am meissten beeindruckt ist der sensationelle Boden überall .
Der Service und Dienstleistungsgedanke der dort von allen Betreibern an den Tag gelegt wird ist unübertroffen.

Absolut faszinierend ist die Tatsache ,dass auf beinahe allen Strecken " a la Minute " gewässert wird.
Da stehen doch tatsächlich Streckenposten mit einem Feuerwehrschlauch in der Hand und wässern sofort ,sobald
es nur etwas zu trocken sein sollte. Man hat von früh bis spät perfekten Grip.

Die Strecken sind perfekt geschoben , selbst die echt langen Doubles , Triples ,Step Ups sind so safe geschoben ,
dass man (wenn man länger dort wäre ) sich auch an die wahren Herrensprünge rantasten kann.
Da kenn ich soo manchen 10 Meter Table hier in Bayern der gefährlicher ist als die fetten Jumps in Lake Elsiore .

Meine Bitte an alle verantwortlichen Vereinsmeier hier bei uns: fahrt mal dahin und Ihr kommt geläutert zurück.
Wobei mir der Unterschied zwischen hiesigen Vereinen und dortigen gewinnorientierten Streckenbetreiben schon klar ist ,
möchte ich trotzdem anregen , sich etwas von deren Dienstleistungsdenken anzueignen .
Denn ein Verein mit guten Einnahmen kann einfach auch mehr bewirken .
Vor allem was den Fokus perfekte und sichere Strecken angeht ( nicht nur neue Küchen kaufen oder Schlagbäume lackieren.)
Sorry -aber der kleine Seitenhieb auf die Realität musste sein .

Dass unsere geliehenen Mopeds nicht unbedingt Top Fahrwerke hatten war eigentlich kein grosses Problem .
Man fährt eigentlich nie auf zerschossenen Strecken .
Denn eines muss mann schon sagen :
Der Anspruch der US Strecken sind die Sprungcombos bzw. die langen Distanzen zwischen den mächtigen Doubles,Triples ,Step Ups.
Was jedoch nur für die Main-Tracks oder Pro-Tracks gilt.
Denn die sogenannten Vet -Tracks sind für jedes Fahrerniveau beim 2. Turn gut zu meistern haben auch gute Sprungcombos und mit viel flow zu fahren.
Der Anspruch ist also nicht die krass zerbombte Strecke.

Auch mussten wir feststellen ,dass man doch weniger risikofreudig fährt ,wenn man 12 Rettungsflugstunden von zu Hause weg ist. Was vor allem für unsere Ü40 Fraktion galt.
Ja Daniel , du bist in Lake Elsinore bis ganz nach oben "hochgetripelt " .

Wir hatten natürlich, um das Fluggepäck in Grenzen zu halten, kein einziges Stück Werkzeug dabei.
Das war bei den sehr hilfbereiten Amis gar kein Prorblem ! Die halfen uns jederzeit mit Werkzeug aus und
fanden es auch noch "awesome ", dass da jemand aus Germany zum MXn anreist.

Ihr braucht nicht viel Phantasie , um Euch vorzustellen wie geil so ein Roadtrip mit den besten Mx Buddies ist .
Wenn man im eigenen Camper einfach das Zeitgefühl ausblendet , seinen eigenen Rythmus findet und
jederzeit ein Fahrbier ausm Kühlschrank holen kann .

Also gebt Gas - macht auch Euer eigenes Ding und pilgert nach MX Mekka .
Was übrigens für jeden MX-Gläubigen einmal im Leben Pflicht ist !

Wenn Ihr Fragen habt oder organisations Tipps braucht ,dann mailt mich gerne an!

Euer Flow