Lenkkopflagerschalen austreiben

Ich hab ein kleines Problem, vielleicht kann mir jemand helfen. Ich sollte bei der 650er Dominator Bj 96 meines Bruders die Lenkkopflager tauschen. Deshalb habe ich mir beim Hein Gericke die entsprechenden Nachbaulager besorgt und gestern frohen Mutes mit der Demontage der Frontpartie begonnen. Soweit so gut. Nur jetzt stehe ich vor dem Problem, das ich die alten Lenkkoflagerschalen austreiben sollte. In meiner Reparaturanleitung schaut die Skizze so aus, dass diese Schalen nach innen vorstehen sollten und daher von oben bzw von unten mit einem Meißel ausgeschlagen werden können. Tatsächlich ist es so, dass sie innenseitig völlig glatt (plan) an den Rahmen anschlagen, sodass man nicht mal einen Fingernagel dazwischen bringt, geschweigedenn einen Meißel oder Schraubenziegen ansetzen könnte.

Nun meine Fragen:
- ist die Lagerschale überhaupt ein eigener Teil, oder ist sie bei diesem Baujahr mit dem Rahmen mitgegossen und daher nicht entfernbar?
- Wenn sie ein eigenes Teil ist, wie bring ich sie raus (Rahmen erhitzen, Schale abkühlen…)?
- Bin um jeden kostruktiven Tip dankbar, also enttäuscht mich nicht.


Danke, und Grüsse aus Tirol
„koasa“

Schweißnaht auf der Lagerlauffläche und lass diese dann auskühlen. Der Lagerring zieht sich damit soweit zusammen, daß er fast von selbst herausfällt.
Hat sich bei mir schon 1000mal bewährt!

mfg Martin

jetzt bräuchte ich nur noch jemanden im Raum Kitzbühel, der mir ein Schweißgerät leiht…
Aber abgesehen echt ein super Tip. Ärgerlich, dass ich nicht selbst drauf gekommen bin.

„koasa“

hi koasa !
hab bei meiner NX lager gewechselt, die standen aber vor.
aber die aüßeren lagerschalen sind definitiv ein eigener teil, den du aus dem lenkkopf im rahmen austreiben kannst. Versuch mal, einen schweißpunkt draufzusetzen, dann solltest einen ansatzpunkt haben !

ich hatte grobe probleme mit den inneren hälften am lenkrohr, da hab ich in einem schwachen moment die flex angesetzt …

gruß aus graz,
nick

mahlzeit

also, wenn i des vorher mit da schweißnaht gwußt hätt, hätt i ned bei meiner krad de schalen mit da dremel aussa schleifn müssn, geht zwar a supa, wenn ma ka schweißgerät hat, einfach a rillen durch gschliefn und scho fällts raus, oba sehr sehr zeitaufwendig (ca. 3 stund hob i braucht für de 2 lagerschalen)

schöne grüsse
bertl

sind zwei einkerbungen (gegenüberliegend) am rahmen, wenn die lagerschalen nicht vorstehen. hast es eh ordentlich abgeputzt? vielleicht hast sie übersehen weil dunkles fett sie zugeschmiert hat. wenn nicht, dann so machen wie es schon andere beschrieben haben!

gruß pp5wl

eigentlich hab ich das schon ziemlich sauber mit klopapier ausgeputzt…

grüsse aus tirol
„koasa“

also ab 96 wurde die nx am rahmen leicht modifiziert. mir kommt es eh vor, als wenn bei meiner ersten nx (damals noch eine 500er) der lenkerkopf einen größeren durchmesser gehabt hätte. bei meiner ist dieses lenkerkopfrohr (rahmen) oben und unten verbreitert, sodass nach einschub der lagerschalen ein konstanter innendurchmesser im rohr ist…
nur der sicherheit halber, wir sprechen schon beide von den schalen, die in das rahmenrohr eingelassen sind, oder?

naja, jedenfalls hab ich ein bisserl herumtelefoniert und ein freund hätte sogar ein schweißgerät, aber der ist halt 20km weit weg und momentan mit schlägerungsarbeiten in seinem wald beschäftigt und obwohl ich kein schlechter fahrer bin, weiß ich nicht, ob ich die 20km auf dem hinterrad zu ihm fahren kann…, jetzt hab ich aber noch einen dremel-schleifer aufgetrieben, den ich mir auf´s nächste wochenende ausleihen kann.
zum glück ist es nicht mein motorrad, das jetzt eine woche lang stehen muss, sondern nur das vom bruder…„ggg“

grüsse aus tirol, schöne, erfolgreiche woche
„koasa“

rauf damit

hab letztes jahr die lager (erstmals selbst) getauscht, bevor ich sie (+60tkm) verkauft hab … snief
die schalen in meiner NX (ja, die lagerschalen im lenkkopf im rahmen) standen innen leicht über. es handelte sich um (den bereits 3. satz) original rillenkugellager.
die ließen sich aufgrund des überstands problemlos herausklopfen.

ich hab von anderen schon gehört, daß lagerschalen bündig abschließen, da ist die schweißraupen-strategie zum ausbau die übliche vorgehensweise.

viel erfolg mit dem dremel !

gruß aus graz,
nick (der nicht-wheeler)

[url=http://www.profipfuscher.de/nx650/schaden.html]http://www.profipfuscher.de/nx650/schaden.html[/url]

Gruß
santiago

alle achtung. da wissen nur insider!
lg STEVY!

…wurde der lenkkopf 96 geändert (leider), aber ich werd´s schon schaffen. hatte übrigens eine nx650 mit 100tsd km bevor ich sie verkaufte. die jetzige vom bruder hat 46tsd und läuf wie am ersten tag… hondaqualität…

grüsse
„koasa“

… schon.

lange autobahnetappen bringen das thermische gleichgewicht ziemlich durcheiander, und da red ich noch nicht von dauervollgas!

bei km 60t brach bei meiner NX ein auslaßsitzring. der zylinderkopf hatte an manchen stellen nurmehr 60 HB (neu sollte er ca. 110 HB haben).
ein neu eingezogener sitzring hat mittlerweile über 2000 km gehalten …
aber die sprichwörtliche unverwüstlichkeit kann ich meiner (ex) NX nicht attestieren. weitere schwachpunkte sind ventiltrieb (leidet als erstes unter hohen temperaturen) und der dekompressor.
der anbau eines ölkühlers ist IMHO unverzichtbar.
trotzdem würde ich mir jederzeit wieder eine kaufen !!

gruß aus graz,
nick

…bekommt bei mir kein fahrzeug, trotzdem hat sie, wie erwähnt, für einen einzylinder extrem lange gehalten. was die thermik betrifft, so hast jedoch recht. ich habe mir einmal ein ölthermometer eingebaut und kam auf autobahnetappen durchaus auf 140°C, 150°C und mehr. Eingentlich ein wunder, dass ihr das nie etwas ausgemacht hat. Lass mich raten, welcher Ventilsitz bei dir gebrochen ist: Auslassventil rechts (also das, wo der Dekompressor angreift). Das habe ich so ab 85tsd km auch hin und wieder klappern gehört. Das ist halt das allgemeine Problem, das großvolumige Eintöpfe so haben können. Üblicherweise ist die Ursache in zu kurzem Warmlauf, bzw in Vollgas bei kaltem Motor zu suchen. Naja, wie auch immer, trotzdem ist die domi im Vergleich mit so manch anderem Einzylinder, der schon weit unter 50tsd den Geist aufgibt sehr langlebig.

Übrigens hab ich heute die Lagerschale heraus bekommen. (mit Schleifaufsatz auf Bohrmaschine durchgeschliffen und heraus gehebelt). Der Rest war dann noch ein bisserl Zeitaufwendig, aber nach 5h war alles erledigt, zusammen gebaut und die erste Probefahrt erledigt. Jetzt kann ich sie wieder ruhigen Gewissesns meinem Bruder geben und mich an meiner Africa Twin erfreuen.

Grüsse aus Tirol
„koasa“