. - 13.11.2014 14:52:37
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sevenfiftybiker
Beiträge: 12855
Mitglied seit: 27.7.2006 Status: offline
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Vorsicht. Der Sonnenkönig hat die HAA als Finanzierungsquelle ge- und missbraucht. Sei es für das Stadiondesaster oder für andere Dinge. Die Finanzierungsprobleme konnten vorläufig durch diverse Kapitalerhöhungen gedeckt werden, später konnte dies nur durch eine aggressive, riskante Expansionsstrategie verschleiert werden. Das ging solange gut, als das Wort Finanzkrise ein Fremdwort war. Bevor dieses Wort jeder Schüler kannte, musste man die HAA defacto notverkaufen an die Bayern LB. Allerdings haftete das Land Kärnten immer noch bei Ausfall der Kredite der HAA voll und unbeschränkt, da die HAA-Anleihen immer noch über die Garantie des Landes Kärnten verfügte, damit die Zinslast erträglicher blieben. Kurz gesagt, der 'schlaue' Landeshauptmann hat die HAA verkauft, im Wissen, dass die ganze Geschichte ein Bumerang für ihn werden wird. Die Bazis aus Bayern haben im genau gleichen Stil weitergemacht um die Verluste zu vertuschen zu versuchen. Schliesslich stiegen die faulen Kredite immer mehr an. Die Bayern LB stand inzwischen ja selber vor der Pleite (2009). Was nun? Die Strategie war das Land Kärnten aufgrund der Anleihenhaftung in Milliardenhöhe zu erpressen. Gleichzeitig wollte die Bayern LB nichts mehr mit der HAA (=personifizierte Bad Bank) zu tun haben und hat auch als zweites Argument mit dem Konkurs gedroht (was auch Kärnten in den Konkurs getrieben hätte) und lange Warteschlangen vor der Bank. Der Bayern LB hätte den Konkurs der HAA nicht wirklich geschadet. Wie die Verstaatlichung abgelaufen ist und was seither für Fehler gemacht wurden, dazu möchte ich in Kurzform nur Kattinger von der NZZ zitieren: quote:
ORIGINAL: M. Kattinger von der NZZ Fast könnte man meinen, dass sich hinter dem breitflächigen Versagen eine neue Geschäftsidee verbirgt. Erstmals aufhorchen liess die österreichische Dauer-Koalition aus Sozialdemokraten (SPÖ) und Volkspartei (ÖVP) diesbezüglich Mitte der neunziger Jahre, als die «Herald Tribune» den Verkaufsprozess der Creditanstalt-Bankverein als «How not to privatize a bank» karikierte. An diese Fehlleistung schloss Wiens grosse Koalition Ende Dezember 2009 nahtlos mit der dilettantisch verhandelten Notverstaatlichung der Hypo Alpe Adria International an. Und wie die fahrlässig, ja geradezu kriminell verschleppte Abwicklung der Hypo zeigt, ist ein dritter «How not to do»-Bestseller im Werden. http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschafts-und-finanzportal/oesterreichs-filz-als-humus-fuer-die-hypo-pleite-1.18243800 Noch Fragen? Die Freiheitlichen haben die (toxische) Suppe angerührt, die Bayern LB liessen die Suppe überkochen und die ÖVP/SPÖ weigert sich, die verschüttete, giftige und angebrannte Suppe vom Boden und der Herdplatte aufzuwischen. Inzwischen sind alle grösseren Parteien darin involviert, da will niemand aufräumen. Schliesslich hast du mit BZÖ, FPÖ, ÖVP, SPÖ rund 75% der Stimmen zusammen, die nichts tun und das Thema HAA einfach auf Kosten der Steuerzahler aussitzen wollen. Und als Schlusswort zitiere ich nochmals den gleichen Artikel wie oben: quote:
ORIGINAL: M. Kattinger von der NZZ Österreich braucht also eine Art zweite Aufklärung. Polemiker meinen, dass das für Österreich ohnedies die erste wäre. Im Gegensatz zum 18. Jahrhundert müsste es statt gegen absolut regierende Monarchen und die allmächtige Kirche gegen Parteien, Kammern und allzu selbstherrliche Landesfürsten gehen. .... und ich möchte noch was anderes Zitieren von Mike Müller, in der Satiresendung Giacobbo / Müller «dass es schon verrückt ist, dass es in der Schweiz 68 Milliarden braucht, um das geringste Problem zu lösen, in Österreich hingegen 1,8 Promille genügen»,
< Beitrag bearbeitet von sevenfiftybiker -- 13.11.2014 14:55:12 >
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