K 1200 GT

Eigentlich wollte ich mit der K 1200 GT auf ein Saisonabschlussfest nach Lackenhof am Ötscher. Leider wurde aus der Tour nur eine Fahrt zur Videothek.


BMW K 1200 GT


""Meine Saison hat mit einer BMW angefangen und wird mit einer BMW enden"", dachte ich mir. Im Februar zog ich die Schihose über die lange Unterflak und räuberte 2 Wochen lang mit einer R 1150 R Rockster auf nächtlichen Streifzügen durch den Kleinstadtdschungel.
Nun hatte mich das bikerfreundliche [url=http://www.hotel-mandl.at]Hotel Haus Mandl[/url] zum Saison-Abschlussfest eingeladen. Eine Ötscher-Ausfahrt, Kasnocken essen und eine Live-Band standen auf dem Programm. Ich hatte nur ein klitzekleines Handicap: Kein Motorrad.
Also meldete ich mich bei dem einzigen Mann für solche unlösbaren Fälle. Bei Mister F. alias Dieter Fuchs von BMW Wien. Anfangs war ich schockiert. Mein Mail wurde mit einer automatischen „Ich-bin-im-Urlaub-und-du-nicht“-Antwort retourniert. Doch als ich am Freitag, den 1. Oktober um 7.50 ins Büro kroch, wartete dort schon ein Mail auf mich, geschrieben um 7.25. Er war also wieder im Einsatz. Kurz darauf meldete er sich auch schon per Telefon und zählte mir alle Modelle auf, die er mir anbieten kann. K 1200 hörte sich gut an. 130 PS noch besser. Die RS war mir für eine Tour mit Freundin zu sportlich, die LT zu mächtig. Also entschied ich mich für die goldene Mitte. Die K 1200 GT. Für das Wochenende war inzwischen schlechtes Wetter angesagt. Ich war skeptisch, dachte mir aber: ""Das Motorrad mal abholen kann nicht schaden.""


Schon sehr edel. An dem dunkelblauen Lack kann man sich gar nicht satt sehen.

Am Freitag Nachmittag um 15.00 Uhr wollte ich das Motorrad bei BMW-Wien in Empfang nehmen. Dieter Fuchs hatte leider schon Frühschluss. Ich wurde von einem Kollegen bedient. Nach den Formalitäten sollte ich vor dem Gebäude auf die Übergabe warten.

Das blaue Ungetüm wird vorgefahren. Die Ausmaße lassen mich etwas steif werden. Leicht eingeschüchtert versuche ich, bei ausgeklapptem Ständer den ersten Gang einzuwerfen. Macht ja nichts, starten wir nochmal. Untertourig und sehr aufrecht wackle ich vom BMW-Gelände in den Wiener Freitags-Verkehr.

Im Stop-and-Go-Betrieb merke ich, daß die 300 Kilo bei niedriger Geschwindigkeit bzw. kurz vor dem Stehenbleiben nicht leicht zu balancieren sind. Sobald man allerdings ins Rollen kommt wird das Fahrzeug sehr handlich. Der Motor ist sehr zivilisiert. Um anzufahren, muß man relativ viel Gas geben. Der 130 PS-starke Motor aus der RS treibt die Gondel zügig und ohne Schwächeln voran. Die maximale Leistung steht bei 8750 U/min an, das maximale Drehmoment wird bei 6750 U/min freigesetzt. Auch die Schalterei ist hervorragend. Die Gänge rasten exakt ein, der Aufwand bleibt minimal.


Erhabene Front. Der Windschutz in Kombination mit der Sitzheizung läßt den Fahrer problemlos die kalten Tage überstehen.

Auch das Fahrwerk stammt von der RS. Vorne Telelever, hinten Paralever ergibt höchsten Fahrkomfort, wobei das Fahrwerk immer noch sportlich straff wirkt. Was nicht zu übersehen ist, sind die unzähligen Blicke, die auf das edle Dunkelblau gerichtet werden - egal ob aus einem Pritschenwagen oder einem VW Phaeton. Das ist schön. Normalerweise drehen sich die Leute immer von mir weg.

Die Bremserei ist hervorragend. Wie schon bei der Rockster unterstütze mich bei der K 1200 GT das Integral-ABS System in der Teilintegral-Version. Zur Erinnerung: Die Betätigung der Handbremse aktiviert Vorder- und Hinterradbremse, die Fußbremse wirkt nur auf das Hinterrad.

Die wahren Feinheiten der GT liegen aber im Detail. So läßt sich das Windschild automatisch und stufenlos verstellen und somit der Fahrergröße optimal anpassen. Ebenfalls verstellbar ist die Sitzhöhe, auf 790 oder 820 mm. Zusätzlich kann ohne Aufpreis eine niedrige Sitzbank geordert werden, die die Sitzhöhen um weitere 20mm verringert. Und die zweistufige Heizung unter der Sitzbank ist sowieso ein Traum!

Auf längeren Touren angenehm, allerdings nicht serienmäßig, ist der Tempomat. Man sollte sich aber nicht unbedingt im hochfrequenten Wochenendverkehr damit spielen, so wie ich.


Schöne, sportliche und sehr übersichtliche Armaturen, wie in einem M3 Cabrio.

Die Großzügigkeit der Äußerlichkeiten der GT wurde im Klang der Hupe fortgesetzt. Das Nebelhorn der BMW hört sich um einiges beeindruckender an als die Überraschungstüten-Tröte meines Kleinst-Toyotas. Dementsprechend erschrocken und direkt wird vor einem auch umgespurt. Leider liegen die Schalter des linken Blinkers und der Hupe so dicht beieinander, daß diese oft unabsichtlich betätigt wird.


Funktionen links: Blinker links, Hupe, Licht, Tempomat, automatisches Windschild, Warnblinker


Die Funktionen rechts: Blinker rechts, Blinker aus, Starter, Griff- und Sitzheizung (in 2 Stufen)

Es war also das ganze Wochenende lang schlechtes Wetter. Als ich Samstag Früh aus dem Fenster blickte wurde mir klar: ""Das wird wohl nix mit der Tour. Werde Sie auf Frühjahr verschieben."" Ich versuchte trotzdem einige Dinge, wie den Wochenendeinkauf oder den obligatorischen Videothekenbesuch, mit dem Motorrad zu erledigen. Als ich vor der Videowelt die DVD gerade in einem Seitenkoffer verstaute, verließen 3 Proleten das Geschäft. Einer fing zu den anderen zwei an: ""Oida, gib da den! Bei dem Weda mit'n Motorradl unterwegs. Konnst da des vuastölln?!""

Ich bin zwar eine unheimliche Waffe, blieb aber ruhig, im Wissen, daß ich auf der blauen Gewalt um Häuser bequemer und luxuriöser unterwegs war, als er in seiner japanischen Rostlaube. Er hatte ja keine Ahnung. Als er vorbeiging hab ich ihm dann aus kurzer Distanz mit der starken Hupe ins Ohr gehustet, daß es ihn innerlich unheimlich verkrampfte. Die BMW-Hupe ist wahrlich mächtiger als das Schwert!


Das bullige Heck schafft Respekt. LKWs halten Abstand.

Am Sonntag fuhr ich noch eine Tour mit meiner Freundin durch die umliegenden Ortschaften. Ich wollte ob des unsicheren Wetters in der Nähe meiner Garage bleiben. Es war recht kalt, bei Stufe 2 der Sitzheizung wurde uns trotzdem heiss. Unglaublich, wie effektiv der Heizkörper wärmt. Mußte nach einiger Zeit auf Stufe1 zurück schalten. Lediglich die Finger meiner Freundin wurden mit der Zeit unbeweglich. Gut, daß ich auch noch Heizgriffe für meine empfindlichen Hände hatte, he, he.

Auf alle Fälle wäre die K 1200 GT ein Motorrad, mit dem ich mir vorstellen könnte, den ganzen Winter zu fahren (vorausgesetzt die Straßen sind trocken). In die zwei Seitentaschen paßt alles rein und die Kälte muß man auf diesem Straßenkreuzer sicher nicht fürchten. Und nicht zu vergessen (für uninteressante Leute wie mich besonders wichtig): Der Prestigewert ist irrsinnig hoch!

Leider gibt es noch eine traurige Nachricht zu verkünden. Dieter Fuchs hat BMW-Wien verlassen und wird sich einer neuen Herausforderung stellen. Wie und wo, das wollte er noch nicht verraten.

Mehr Info zu der K 1200 GT und den anderen BMW Modellen gibt's hier:[url=http://www.bmw-wien.at][/url]


Durch harte Arbeit und Disziplin habe ich es in die oberen Zehntausend geschafft - und DU kannst es auch! Tschakka!

K 1200 GT Technische Daten:
Motor 4-Zylinder, Reihenmotor, DOHC, 4 Ventile pro Zylinder, Einspritzanlage
Hubraum 1171 cm³
Leistung 130 PS/96 kW bei 8.750 U/min.
Drehmoment 117 Nm bei 6750 U/min.
Kühlung Flüssigkeit
Getriebe 6 Gänge
Höchstgeschwindigkeit 245 km/h
Trockengewicht 281 kg
Leergewicht (fahrfertig) 300 kg
Zuladung 200 kg
Länge 2.250 mm
Tankinhalt ca. 20,5 Liter
Starter Elektrisch
Sitzhöhe 790/820 mm (770/800mm)
Tankinhalt: 20,5l
Lieferbare Farben Orientblau-Metallic, titansilber metallic

naja

als

das sicher net

Ja tolles Gerät…

mal fahren…

hm…naja

ich weiss nicht

jo…

ich hatte anfangs ne 125er