Job als Dipl.Ing im Motorradbereich

Hallo alle zusammen, ich bin eigentlich schon immer vor Motorrädern begeistert gewesen und seit zwei Jahren nun auch aktiver Motorradfahrer (Kawa ZXR 400, danach ZXR 900). In meiner Freizeit studiere ich Maschinenbau an der Berufsakdemie in Heidenheim (kurze Erklärung- duales Studium, dauert 3 Jahre, vom Inhalt vergleichbar mit einem FH Studium, allerdings immer mit einem regelmäßigem Wechsel zwischen Theorie- Vorlesung und Praxissemester, also insgesamt genau die Hälfte der Studienzeit Vorlesung, die andere verbringe ich bei der Voith AG in Heidenheim). Im Oktober diesen Jahres mache ich meinen Abschluss zum Dipl. Ing und auch wenn es mir bei Voith (Papiermaschinen, Antriebstechnik (hydrodynamische Getriebe), Kraftwerkstechnik (Turbinen)) eigentlich gut gefällt, ist mein übergeordnetes Ziel doch irgendwann in den Motorradsektor zu kommen- was gibt’s Schöneres als Beruf und Hobby zu kombinieren
Deshalb meine Frage- hat jemand Erfahrungen oder ein paar Tipps, wie und wo ich das realisieren kann?
By the way- für alle die wie ich ein Saisonkennzeichen haben- nur noch 15 Tage!!!

Hi,

bitte nimms mir nicht übel…aber wenn ich ein Motorrad kaufe…dann möchte ich schon, daß sich die Ingenieure mit ein wenig mehr Inbrunst damit beschäftigt haben, als sich durch eine 2-jährige Saison-Kennzeichen-Fahrerei mutmaßen lässt…



Verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht. Ich kann schlecht von einem Berufsanfänger erwarten, das er schon mit megamäßig viel Berufserfahrung startet. Trotz erst 2 jährigem aktivem Motorradfahren kann er doch trotzdem mit „Inbrunst“ bei der Sache sein .

@kawaracer
Ist doch eigentlich ganz einfach. Such dir die Deutschlandadressen von KaYaHoSu raus und schick eine Bewerbung hin oder noch besser telefonier vorher mit den Jungs / Mädels. Gleiches gilt zum Beispiel für KTM ( warum nicht in Österreich arbeiten. Mit etwas Initiative wird schon was draus werden.

Gruss
Ulli

Hi Ulli,

es ging da ja nicht um Berufserfahrung…die kann man kurz nach dem Studium noch nicht ganz erwarten…sicher.

Aber wenn man erst 2 Sommer gefahren ist,…das ganze mit Motorrädern eines Typs und einer Marke, wäre es doch ein wenig wünschenswert ein wenig mehr über den tellerrand geblickt zu haben, bevor man an die Entwicklung von Motorrädern geht…

Auch sollte man vielleicht sich ein gerüttelt Mass an Schraubererfahrung zulegen…denn sonst kommen irgendwelche Motorräder nachher bei raus…die beim ersten Werkstattaufenthalt dazu führen, daß sogar gestandene Motorrad-Mechaniker die Köpfe schütteln und sich denken…wie kann man nur so nen Mist entwickeln…

BTW…tausch mal an ner ZZR600 die Scheinwerfer-birne aus…damit du weisst was ich meine…da hilft selbst die Hand eines klavierspielenden Gynäkologen nix mehr…

Und bei den jap. Herstellern hat man als deutscher Ing. sowieso kaum bis gar keine Chance…da würd ich eher mal bei Zubehör-Entwicklern mal anklopfen…z.B. Touratech oder so…

Tja Ulli.
Da muß ich dem oelfinger teilweise recht geben.
Wir haben ja nur einen Hersteller in D. Dort wird man einen Dipl.Ing. als Berufsanfänger erstmal als Detailkonstrukteur einstellen. d.h., Er hat mit dem Endprodukt gaanz wenig zu tun. Genauer gesagt, er braucht Null Motorraderfahrung.
2. Als Ing. in einer der Niederlassungen ausländischer Hersteller aber sehr wohl. Ob in der Qulitätssicherung oder im Kundendienst ist fundiertes Fachwissen vonnöten. Aber ein langer Weg!

Klaus

@ oelfinger
„bitte nimms mir nicht übel…aber wenn ich ein Motorrad kaufe…dann möchte ich schon, daß sich die Ingenieure mit ein wenig mehr Inbrunst damit beschäftigt haben, als sich durch eine 2-jährige Saison-Kennzeichen-Fahrerei mutmaßen lässt…“

"Aber wenn man erst 2 Sommer gefahren ist,…das ganze mit Motorrädern eines Typs und einer Marke, wäre es doch ein wenig wünschenswert ein wenig mehr über den tellerrand geblickt zu haben, bevor man an die Entwicklung von Motorrädern geht… "

Bitte nimms mir nicht übel…aber was sind denn das für Aussagen???
Zum einen war nie die Rede davon, neue Motorräder zu entwickeln, dessen bin ich mir durchaus bewusst, dass das im Direkteinstieg nach dem Studium, mit wenig Berufserfahrung und „2-jährige Saison-Kennzeichen-Fahrerei“ nicht möglich ist. Auf der anderen Seite- ist es besser, wenn das die „Alteingessesenen“ machen, mit Ansichten von vor 20 Jahren? Das ist jetzt vielleicht die andere Extremsicht der Dinge, aber möchtest du solche Motorräder fahren? Gerade in der Entwicklung wage ich jetzt mal, zu behaupten, dass da durchaus „junge“ Leute am Werk sind, mit neuen Ideen. Klar fehlt diesen „jungen“ Leuten erst mal die Erfahrung, das alles wirklich wie ein Alter Hase allein durchziehen zu können, aber nur durch Ideennachschub kommt es doch zur Innovation. Man entwickelt sich dann eben in eine bestimmte Richtung weiter, wächst in die Aufgabe hinein, und genau darum ging es in meiner Frage- hat jemand selber Erfahrungen mit dieser Entwicklung.
Was deine Meinung zu der mangelnden Inbrunst aufgrund der erst zweijährigen Fahrpraxis und nur das nur auf einer Marke betrifft, muss ich sagen-egal in welchem Bereich ist zwar persönliche Erfahrung mit dem Produkt definitiv von Vorteil, aber wie auch schon Klaus geschrieben hat- man beschäftigt sich zuerst einmal mit Detailkonstruktionen, und ob ich nun berechne, ob ein Teil einer Papiermaschine hält oder ein Motorradbauteil ist dann ja vollkommen egal. Und ich für meinen Teil fühl mich sicherer, wenn meine Motorradschwinge jemand konstruiert hat, der mit Herz und Seele bei der Sache ist und nicht einer, für den das halt nur ein „Bollen Stahl“ ist. Und da besitze ich dann definitiv die nötige Inbrunst. Wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob jeder von den Leuten, die Motorräder konstruieren, entwickeln oder vertreiben, auch wirklich MotorradFreak ist?!?

Auch sollte man vielleicht sich ein gerüttelt Mass an Schraubererfahrung zulegen…denn sonst kommen irgendwelche Motorräder nachher bei raus…die beim ersten Werkstattaufenthalt dazu führen, daß sogar gestandene Motorrad-Mechaniker die Köpfe schütteln und sich denken…wie kann man nur so nen Mist entwickeln… "

Da stimme ich dir voll und ganz zu und ich bedauere es sehr, dass ich bisher noch nicht die Möglichkeit hatte, in diesem Bereich Erfahrungen zu sammeln. Ich würde liebend gern anfangen, an meiner „Kleinen“ rumzuschrauben, aber alleine habe ich da zu viel Respekt davor, mich nur mit einem Buch dranzuwagen, und in meinem Umfeld ist leider kein richtiger „Schrauber“.

Chris

Hallo Chris,

natürlich wollte ich dir nicht unterstellen, daß du nicht mit Herzblut bei der Sache wärest…

Und solange es da um die Entwicklung von Einzelteilen geht…da geb ich dir gern recht, daß es nicht viel Unterschied macht, ob das ding für ne Produktionsmaschine oder für ein Motorrad.
Und da kommt die Vorgabe, was das Teil können soll, ja doch von jemand, der das „große ganze“ irgendwo entworfen hat.

Bei manchen Dingen, die ich beim schrauben so erlebt hab, frag ich mich allerdings dann doch…ob der Ing. , der das konstruiert hat, jemals nen Schraubenschlüssel in der Hand gehabt hat…oder welche Berechnungen er bei der Materialbeschaffenheit angestellt hat…

Was die Entwicklungsarbeit angeht…und ob von „jungen“ oder „alten“ da entwickelt wird…ich denk da kommts auf die gekonnte Mischung an…nur das jeweils eine wäre auch fatal.

Was deine Bedenken mit dem Schrauben angeht…als gestandener „Fast-Maschinenbau-Ingenieur“ dürftest du doch ideale Vorraussetzungen mitbringen um mit ner vernünftigen Reparaturanleitung das meiste selbst machen zu können…ich würd mich da an deiner STelle einfach mal trauen…

Hoffe also mal…daß du trotzdem was gewünschtes findest…aber ich denk die Chancen, gerade bei jap. Herstellern tendieren ziemlich gen null…da die Japaner solche Positionen eigentlich ausschliesslich mit eigenen Landsleuten besetzen…probiern kannst du es trotzdem…

also…viel Glück

Hallo Chris.
Kann mich oelfinger nur anschliessen.
Es will Dir ja auch keiner Deine Wünsche und Hoffnungen miesmachen.
Im Gegenteil, wünsche Dir hierfür Alles Gute!
Aber anfangen solltest Du schon mal, mit dem Schrauben, meine ich.
Kauf Dir mal ein Rep.Handbuch oder ein „So wirds gemacht“-Buch.
Erst mal durchlesen, Explosionszeichnungen angucken usw.
Wenn Du Dir dann wünschst: „Hoffentlich wird jetzt bald was kaputt…“,
DANN hast Du den Virus intus. :smartass:

Klaus