Zustimmung - 27.7.2004 17:40:00
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varabaer
Beiträge: 1675
Mitglied seit: 22.10.2003 Status: offline
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Ja, da stimme ich Dir zu, daß eine Tour nicht nur aus Vollgasglühen, sondern auch aus Landschaftsgenuß u. Fotostops bestehen sollte. Genausowenig empfinde ich es als Belehrung, wenn jemand seine Meinung öffentlich kundtut :-)
Zu den 350 km Tagesleistung möchte ich noch anmerken, daß es stark davon abhängt wie lange man gewillt ist auf de Maschine zu verharren und, wie Du richtig bemerkst, wie intensiv die Landschaft genossen und Photos geschossen werden. Die Tour nach Grado über Slowenien geht sich aus Wien genau in einem Tag aus, dabei werden bis auf die Stadtautobahn keine Autobahnkilometer gemacht und auch ein kleines Mittagessen geht sich aus - allerdings startest da um 7 Uhr in Wien los und kommst am späten Nachmittag ans Meer zum Baden, Fotostops inklusive, in die Wiese legen und faulenzen ist aber nicht drinnen.
Das mit den 250 km ist eher nur so eine Phrase von mir, weil mir die hierzulande vorherrschenden Einstellung der Motorradgemeinde schon ziemlich am Wecker geht. Möglichst Hyper-Super-Sport-Doppel-XXXn-Drübersportler mit möglichst viel Zulassungsschein-PS und einer Mördertrompete, die jedes Wochenende 72 Stunden lang geputzt u. poliert werden, um dann beim Stammtisch, der oft als Motorradtour getarnt wird möglichst super da zu stehen, quasi als Möchtegern-Valentino-Biaggio. Versteh das bitte nicht falsch, jeder hat einen anderen Zugang zu seinem Hobby und das ist auch gut so. Es wird nur dann unerträglich wenn mit den unsäglichen Heldentaten geprahlt und zu übertrumpfen versucht wird, in halsbrecherischen, gruppendynamischen Prozessen der Ruf ALLER Motorradfahrer besudelt wird und dann hinter dem allen nichts weiter als warme Luft aus dem Auspuff steht - das ist peinlich, aber nicht cool. Die wirklich schnellen & guten Fahrer sind meist sehr unscheinbar, denn sie brauchen sich und anderen nichts zu beweisen bzw. haben es nicht nötig sich über die PS-Verlängerung zu identifizieren.
Ich frage mich auch oft, wie man nur eine ganzen Tag Motorradtour mit einer Fahrt in die KK zum Topfenstrudel verbringen kann, noch dazu wenn immer lt. Erzählungen so "mördermäßig angedrückt (Am Klo beim Topfenwirten vielleicht??)" wird ... was machen diese Super-Helden denn bitte mit der ganzen Zeit und bleibt das essentielle eines Motorradfahrers, das Motorradfahren selbst?? Wie auch immer, solange es ihnen Spaß macht, sie sich in ihrem engeren Gesellschaftskreis gegenseitig bedrängen und versuchen das Ganze ohne negative Auswirkungen auf die restliche Mopedfahrergemeinschaft über die Bühne zu bringen, bitte - gerne, jeder hat eben seinen Zugang. Aber bitte nicht, daß dann aufgrund von ein paar Vollkoffern Streckenverbote, Geschwindigkeitsbeschränkungen für Einspurige, extrem scharfe Verkehrskontrollen etc.
Deshalb lieber ins Ausland, da denke ich sind die motorradfahrenden Leute einfach anders als bei uns und die Gesellschaft dazu auch - das kann natürlich auch nur ein Placebo-Gedanke sein.
lg Varabär
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