Hallo zusammen!
Ich weiß, diejenigen die es betrifft, werden es entweder nicht lesen, oder vermutlich nicht verstehen, aber ich werde einmal versuchen, einen kleinen Beitrag zu leisten.
Und zwar geht es ums frisieren (nein, ohne Föhn und Haarwickler) von Mopeds. Eigentlich um alle Verkehrsteilnehmer, aber bei Mopeds wird es speziell.
Ich schicke mal vorraus:
Es geht hier darum, was passiert, wenn man einen Unfall verursacht.
Es kommen drei Dinge auf den Verursacher zu:
1.) Die Behörde (meist BH)
2.) Das Strafgericht
3.) Das Zivilgericht
Zu 1:
Die BH verhängt eine Strafe wegen einer Ordnungswidrigkeit. Das kann schon einmal ein bisschen Geld sein, tut einem Jugendlichen mit Sicherheit weh, ist aber nicht das große Problem.
Die BH kann den Führerschein einziehen, Probeführerschein verlängern etc, ist aber nicht das große Problem.
Das was die BH macht, ist im großen und ganzen verschmerzbar.
Zu 2:
Das Strafgericht.
Hier wird dem Rechtsstaat genüge getan. Das heisst, dem Staat geht es nicht darum, was jetzt gerade blöd, nicht passend oder schmerzhaft ist, es geht darum: EINER MUSS SCHULD SEIN.
Und der Schuldige IST ZU BESTRAFEN. Punkt.
Das ganze geht jetzt dann in den Bereich des gerade noch erträglichen. Da kann es aber auch durchaus schon zu Sanktionen kommen, die ein Leben aus dem Gleichgewicht werfen können. Von Geldstrafen bis bedingten oder unbedingten Haftstrafen. Inklusive Strafregistereintrag. Kann für manche Jobs und auch Hobbies das aus bedeuten…
Zu 3:
Das Zivilgericht.
Und hier wird es wirklich ungemütlich. Da war das bisherige ein sogenannter „Lercherlschaas“
Das Problem aus Sicht des Unfallverursachers: Der Schädiger haftet UNEINGESCHRÄNKT gegenüber dem Geschädigten.
Und genau deshalb haben wir Haftpflichtversicherungen. Die Minimalsimme ist zum Beispiel beim Auto zur Zeit 7.000.000 Euro.
Und die berühmte Mär „Die Versicherung steigt aus“ stimmt (fast) nicht. Die versicherung regressiert bis ca. 20.000 Euro - Also recht billig, wenn Sie ein paar Millionen löhnt.
Jetzt kommt es aber: Wirkliche Leistungsfreiheit der Versicherungen besteht bei ganz wenigen Dingen: z.B. gefäälschte Verträge und dgl.
ABER: AUCH BEI FAHREN OHNE FÜHRERSCHEIN. Und das wird jetzt für unserer Mopedfahrer mit aufgemotzten Mopeds interessant.
Ich schreiben nochmal das berühmte Wort: UNEINGESCHRÄNKT.
Das heist, wenn jemand verletzt wird, und es dauerhafte Folgekosten zu bezahlen, dann zahlt der Schädiger, und zwar solange der Geschädigte lebt, bzw. auch für dessen Unterhaltspflichten.
Das kann schon mit Versicherung eng werden, dass es sich mit der Versicherungssumme nicht ausgeht.
Der lebenslange Maximalverdienst des Unfallverursachers ohne Versicherung bzw. mit aufgebrauchter Versicherungssumme beträgt derzeit ca. 814 Euro - das Existenzminimum, alles darüber wird gepfändet.
Und keine Angst, das Schmerzenzsgeld hat noch niemanden umgebracht. Das ist in Österreich auf einem gesetzlichen Maximalwert von ca. 218.000 Euro.
Alle was jemand mehr bekommen haben soll, sind Geschichten.
Aber die Unfallfolgekosten, Verdienstentgänge, Heilbehelfe, Unterhaltspflichten und dergleichen gehen in die Millionen.
Jeder Mopedtuner (ohne A-Führerschein) nimmt dieses Risiko bewusst in Kauf.
Gut, ich weiß, es wird niemals jemand lesen, den es betrifft, die werden weiterhin fragen, „wo kriege ich noch 5km/h raus“, aber ich habe heute einen guten Tag, und wollte einmal was einigermaßen sinnvolles Beitragen.