Es is ollas kompliziert - 6.3.2014 1:15:53
|
|
|
Lupusz
Beiträge: 288
Mitglied seit: 19.6.2008 Wohnort: Wien Status: offline
|
Die physikalischen Zusammenhänge beim Fahren eines Zweirades können nur mit Differntialgleichungen der Kinematik (grob, Ohne Motor, Kette, Schwinge, Beschleunigung, ...) beschrieben werden. Das Problem dabei ist dass die Maschine Motorrad so kompliziert ist, dass menschlicher Hausverstand hier falsch am Platz ist. Gruß, Lupusz PS: Hier ein paar sachliche Korrekturen: quote:
Dem möchte ich gerne widersprechen. In erster Linie steigt die Trägheit durch die Geschwindigkeit. Erstes newtonsches Gesetz: Die Trägheit eines Köpers ist dessen Eigenschaft, in seinem Bezugssystem seine gleichförmige Bewegung nicht zu verändern, wenn keine Kraft wirkt. Zweites newtonsches Gesetz Die Trägheit (Masse) m = F/a und ist also abhängig von der Beschleunigung die der Körper bei einer bestimmten Kraft erfährt. Die Geschwindigkeit beeinflusst die Trägheit nicht! Der Impuls des Fahrzeugs wird allerdings mit steigender Geschwindigkeit größer. Deshalb erzeugt derselbe Windimpuls bei hoher Fahrzeuggeschwindigkeit einen geringeren Auslenkwinkel. => der Lenker wird ruhiger quote:
Würde das Motorrad keinen Bodenkontakt haben, dann würde der Seitenwind es komplett zur Seite schieben, ohne es dabei zu neigen. Ich glaub das ist mal gar nicht so schlecht es zu berücksichtigen. Das Fahrzeug würde sich nur dann auf idealem Eis nicht neigen, wenn der Staupunkt exakt auf Höhe des Schwerpunkts liegt. Sonst würde auf das Motorrad das Drehmoment aus dem Produkt des Abstands von Schwerpunkt zu Staupunkt multipliziert mit seitlich wirkender Kraft wirken. Dagegen wirken dann nur noch die stabilisiernden Kreiselkräfte von Rädern, Kette, Ritzel, Getriebe, Kurbelwelle, Ausgleichswelle, ... - aber daran müsste man zuerst "glauben". ;-) quote:
Es reicht aber bei starkem Seitenwind nicht wenn das Motorrad sich einfach wieder aufrichtet oder man es nur gegen den Wind legt, sondern man muß auch gegen die Windrichtung fahren. Wenn du vorne und hinten unterschiedlichen seitlichen! Schlupf/Drift hast, würde das wissenschaftlich stimmen. Der Effekt ist bei normalem Fahren extrem gering. Vielmehr muss man die Schräglage so "einstellen", dass das Kippmoment auf das Fahrzeug vom Wind exakt dem entgegengesetzten Kippmoment aufgrund des zum Wind versetzten Schwerpunkts entspricht (Gleichgewicht der Drehmomente um die Drehachse der Reifenaufstandspunkte) quote:
Kann man sich vorstellen als würde man auf einer schrägen (seitlich geneigter) Straße geradeausfahren. Völlig korrekt! quote:
Um das zu schaffen, muß man praktisch ständig "bergauf" fahren. Eigentlich unser typisches Kurvenverhalten. Jetzt kommt plötzlich wieder eine Kurve und auch noch ein Berg! - schräge Straße und geradeaus war schon perfekt beim Vergleich mit dem WInd! quote:
Weiters möchte ich noch einwerfen, wie toll sich ein Motorrad auf einem Laufband fahren läßt, nämlich gar nicht, weil keine Masseträgheit in Fahrtrichtung herrscht - soviel zu den Kreiselkräften. Das Motorrad hat zum Initialsystem Laufband eine Geschwindigkeitsdifferenz wie auf einer Fahrbahn und zusätzlich haben wir die dieselben Kreiselkräfte wie auf einer Fahrbahn. Das Motorrad fährt auf einem Laufband genau so gut wie auf einer Fahrbahn (solange es breit genug ist für AUsgleichsbewegungen). Um das zu "beweisen", muss man nicht unbediongt in die Physik, sondern kann auch im Internet Erkenntnis gewinnen: https://www.youtube.com/watch?v=MWCE02HrMV4 quote:
Fazit: Kreiselkräfte kann man komplett vernachlässigen. Ein Fazit aus dem Nichts? Man braucht keine Kreiselmomente um stabil zu fahren, man braucht keinen Nachlauf um zu fahren, man muss nicht selbst lenken um stabil zu fahren. Du kannst eines, oder zwei davon streichen und das Fahrzeug könnte theoretisch noch immer fahren. Wenn du aber diese drei (Haupt)stabilisierenden Komponenten ausschaltest, funktioniert das Zweirad nicht mehr (besondere Lenkmassen, Kreisel wie in einem Segway und andere Tricks ausgeschlossen). Und Ja, die Kreiseleffekte tragen auch meiner Berechnungen nach weniger zur Stabilisierung bei, als oft angenommen wird. Hast du schon überlegt, dass nach der Auslenkung des Vorderrades durch das Kippen des Motorrades das Motorrad die Richtung ändert. Diese Richtungsänderung dreht das Hinterrad in Lenkrichtung und lässt so das Motorrad weiter kippen, womit wieder das Vorderrad einlenkt , ... Solche Zusammenhänge sollte man erst dann vernachlässigen nachdem man ausgerechnet hat, dass man es nicht braucht. ;-) Sinowatz, 1983: "Ich weiß, das klingt alles sehr kompliziert ..." - und ist es auch ;-)
< Beitrag bearbeitet von Lupusz -- 6.3.2014 1:19:51 >
|
|