Einrolltermin bei Brand-Racing

Leute, hier gerne die Rohfassung des wirklich nur schnell runter getippten Berichtes unseres
Einrolltermines beim Herrn Brand am Pannoniaring:

Original mit Bilder, Video folgt: http://doppel-r.is-ur.org/saison2012/brand_pannoniaring/

Und hier als schnellen Text:

Einrollen für 2012 am Pannoniaring

 Thomas Schuheker (kl.Schuh, #94) hat im Forum zum Einrolltermin aufgerufen, und wir sind ihm gefolgt. Wenigstens bei der Anmeldung war ich der Schnellste, immerhin. Je näher der Termin kam, desto ungewisser wurde meine Teilnahme daran. Eh klar, wie kann es anders sein, spielte mein wunderbarer Vorzeigekörper verrückt. Teilweise sehr starke Schmerzen unterhalb des Brustbeines kombiniert mit krampfartigen Zuständen ebendort machen nicht gerade einen schlanken Fuss. Aber es gibt ja schliesslich gute Schmerzmittel und die Vorfreude hilft auch ein wenig. 

 So wird am Freitag nach getaner Arbeit schnell der Servicewagen zum Renntransporter, indem alles Überflüssige wie Kältemittelflaschen, Leiter und diverses Spezialwerkzeug ins Lager geräumt und so Platz für Old-Suzi geschafft wird. Kathi hat leider Dienst und kommt recht spät heim, was auch der Grund dafür ist, dass wir nicht so wie die Kollegen schon am Freitag, sondern erst Samstags früh anreisen werden. Aber vorerst muss mal verladen werden. Meine Garagenauffahrt ist wie immer zugeparkt (irgendwann brennt mir mal die Sicherung durch!), aber was solls, fahr ich halt mit dem Motorrad einen kleinen Umweg über den Gehsteig und bei der nächsten Abfahrt auf die Strasse, ist ja kein Problem. Die sehr steile Auffahrt wird nur dann zum Problem, wenn man schieben müsste, aber wer schiebt schon ein Motorrad? Nun. ICH. wer sonst? Denn beim ersten Startversuch macht es nur wihiwihi*klack*brrrrr.
 Finito. Starterbatterie entladen. Na suuuuper, also schieben. Das war für die Leute am Balkon sicher grosses Kino, denn wir erinnern uns, ich habe starke Schmerzen und da tut diese Art der Anstrengung nicht gerade gut. Dementsprechend elegant hab ich das fette *äh* will sagen stattliche Motorrad die Auffahrt raufbugsiert und über die Rampe rein in den Trafic. Kathi, meine liebe Frau, hat noch in der Früh vor ihrem 14 Stunden-Arbeitstag die restlichen Sachen wie Gewand, Medis und Essen vorbereitet, so dass ich es nurmehr ins Auto verfrachten musste. 

 Samstags 5:00h läutet der Wecker. Und das tut er ziemlich penetrant. Boah, sind wir müde und meine "Bauchschmerzen" haben sich über Nacht auch nicht gerade gebessert. Aber bei mir ist da noch die Vorfreude aufs Fahren und so werden zügig unsere Luxuskörper gepflegt, gefrühstückt und dann mit dem restlichen Zeugs ab ins Auto und damit auf ins schöne Ungarn. Kurz vor der Grenze noch schnell 98er-Sprit getankt, und eine Stunde sind wir auch schon in Ostffyasszonyfa, wo Reinhard #75, kl.Schuh #94, Istvan #40 und Roland #3 schon die Box Nr. 9 bezogen haben. Begrüssung! Yeah, es kann los gehen! 

 Ausräumen recht ereignislos, Platz in der Box ist bei fünf Motorrädern natürlich eher wenig, also stell ich meine Suzl gleich draussen vor die Box, das mach ich eigentlich sowieso immer, also was solls. Einzig der Nachteil, dass die billigen Reifenwärmer dann durch den doch recht kühlen Wind die Gummis nicht richtig auf Temperatur bringen, den muss ich halt in Kauf nehmen, aber ich bin schlicht zu faul, mich jedesmal in die Box zu schlichten, also muss ich damit leben. Ausserdem ists immer gut für eine Ausrede. Wobei, Ausreden gibts ohnehin mehr als genug, als da wären:

     Ich habe irgendwelche körperlichen Handicaps (Traditionen sind nicht immer fein).
     Ich habe nur gebrauchte Altreifen.
     Ich habe ein altes Motorrad.
     Ich.

 Damit hab ich mich abgefunden und blicke mal so ein wenig herum, wobei mir so ein klitzekleines Fahrzeug in der Nebenbox auffällt. Und der kleine Bursch, der mir unheimlich bekannt vorkommt. Den kenn ich doch, Herrgottsakra. Und seinen Mechaniker auch. Ich kenn die, ich kenn die. Jedenfalls hab ich mir vom Philipp Öttl mal ein Autogramm geholt, er war sichtlich überrascht, dass ich es von ihm und net vom Papa Peter wollte. Na sooo alt bin ich nun auch wieder nicht, oder? Im Gegenzug hat sich der ehemalige Grand-Prix-Fahrer vom Istvan einen Rückenprotektor ausgeborgt, weil sie ihren vergessen haben. Jaja, auch einem absoluten Profiteam kann sowas passieren. Nette Geste war, dass sie ihn mit einem Autogramm und einem "Danke" darauf zurückgebracht haben.

 Nun gehts also los das erste Mal auf die Strecke. Ohne Transponder, den brauch ich wirklich nicht, ausserdem hab ich ja meinen Starlane, der zeigt mir schon grob die Rundenzeit an, auch wenn man so blöd ist wie ich, und die Start/Ziel-Erkennung nach Kurve 4 aktiviert. Es geht also raus, mit hinten dem Bridgestone R10 von Brünn letzten Jahres und vorne einem SC1 vom Slovakiaring 2011. Geht überraschend gut, ich fühl mich zwar steif und irgendwie natürlich verkrampft, aber es geht ganz gut. Das Wetter ist grenzgenial. Sonnenschein, wenig Wind und wirklich strahlend blauer Himmel. Das freut. Erster Turn also ereignislos aber einfach nur geil, ich habe sofort wieder den Streckenverlauf im Kopf, aber die vielen Ölbindemittelspuren auf der Strecke bremsen doch ein wenig. Aber es ist ja nur ein Einrolltermin, also nur nicht übertreiben. Aber weil es mir so gefällt, entschliesse ich mich dazu, fürs Rennen zu melden. Meine Schatz geht vor zur Racecontrol, holt Transponder und nennt die Triple-6 fürs Rennen in der grossen Klasse. Für die Startaufstellung brauche ich natürlich auch eine Zeit, also den 12:00-Turn raus, ohne Stress 6 Runden abgespult, der Starlane blinkt mir deutlich unter 2:10 ins Gesicht, ich bin überrascht und echt froh, dass ich offenbar halbwegs klar komme. Wieder in der Box komm ich drauf, dass es durchaus etwas ausmacht, wenn die Ziellinie nicht korrekt gesetzt ist, und man zwei unterschiedliche Runden fährt, so wars halt nur eine 2:09,8, aber immerhin unter 10. 

 Da könnte man denken, an einem der ersten schönen Tage im Jahr wär das eine gute Ausgangsbasis für ein Rennen, aber nun, weit gefehlt. Ich hab jetzt keine Zeitenliste hier, aber da waren mal eine Handvoll unter ZWEINULL, und nicht nur Hundertstel, sondern ganze Sekunden. Ich glaub, die ersten 30 waren deutlich unter 2:10. Das gibts doch nicht, und fast alles GSX-R und R6. Na super, das macht ja Mut für die folgende Saison und vor allem, das folgende Rennen. Ich hab als einziger bei uns in der Box fürs Rennen gemeldet, keine Ahnung, aber ich hatte einfach Lust drauf. Und so steh ich halt irgendwo in der Mitte auf Platz 14 inmitten der ganzen Geschosse. Ob das eine gute Idee war? Vorstart. Scheissmichan, die neben mir reissts aber ordentlich nach vorne. Na gut, das zählt ja net. Was zählt ist aber, dass es quasi auf der Ideallinie zur Kurve 1 eben diese fette Bindemittelspur gibt, und mir diese einen ziemlichen Dämpfer verpasst, was den Start betrifft. Die Ampel ist rot, ziemlich kurz darauf ist sie aus. Meine Reaktionszeit ist eigentlich sehr gut, aber das Rupfen der Kupplung ist halt noch immer nicht behoben, da sich noch niemand gefunden hat, der mir still und heimlich und im Idealfall auch noch gratis die Kupplung tauscht. So fahr ich halt wieder ein wenig hinterher, aber komme sofort wieder in den Race-Modus. Ich liebe es, mich an einen greifbaren Vordermann ranzuknabbern, und so lasse ich mich die nächsten Runden schön ziehen und geniesse die Aussicht. Ja, das tu ich wirklich, ich geniesse diese Anspannung und eben auch gleichzeitig das Bild, wenn sich (im Idealfall) vor mir zwei um den Platz balgen. Das taugt mir unheimlich und motiviert, da mitzuspielen. Was aber demotivierend ist, ist wie die ganzen neueren Motorräder an einem vorbeischiessen, obwohl man gefühlt doch eh schon am Maximum unterwegs ist. Und ja, in solchen Situationen denke sogar ich über ein kleines Update nach. Aber dann, wenn man die karierte Flagge erreicht hat, wohingegen vier oder fünf der Geschosse im Kies landeten, kommt einem dann doch immer wieder der Spruch "to finish first, first u have to finish" in den Sinn. Erster war ich natürlich nicht, aber bei Brand-Racing bekommt man bis zum Platz 10 einen Pokal, was bei der Siegerehrung für lustige Situationen sorgen kann, aber dann doch 7 Leuten mehr als sonst ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Nebenbei hab ich meine bisherige Bestzeit am Pannring schon am ersten Tag wieder eingefahren, also kann, nein, MUSS ich eigentlich zufrieden sein. Und was kann schöner sein, als seinen ersten Einrolltermin mit einem Pokal zu eröffnen?

 Zumindest ist es schöner, als gleich am ersten Tag zu Boden zu gehen, was unser lieber Thomas #94 mit seiner frisch lackierten Superduke leider getan hat. Ich war am Weg zur Siegerehrung, als ich über die Boxenanlage "Abbruch, Nummer 94, Thomas Schuheker gestürzt" höre. Ich frage den Veranstalter, was wie wo wann und er meint nur, man solle ihm Reisepass, Bargeld und Gewand ins Medical-Center bringen, er wäre aber ansprechbar und bei Sinnen. Wer ihn jedoch kenn, müsste über letzteres dann selbst in dieser Situation schmunzeln, aber eigentlich wird dir als Freund dann schon recht mulmig. Ich musste jedoch zu der Siegerehrung, wo ich mir eben das Pokälchen für Platz 10 abzuholen habe, meine Frau kümmert sich um den kleinen Schuh #94 und ich brauch danach mein Bier. Bier erledigt, Pokal in Box verstaut begebe ich mich auf die Suche nach der Schuhschen Superduke, welche ich im letzten Winkel der Boxenanlage an eine Mauer gelehnt vorfinde. Augenscheinlich schon repariert. Da sieht man quasi NIX was auf einen Sturz hindeuten könnte, ausser, dass der Bremshebel ein wenig angeschliffen ist. Also das muss man der KTM schon lassen, sie ist mit all ihren Sturzstoppeln und Schleifern recht robust im Nehmen. Schuh auch, denn der kommt auch recht bald wieder in die Box, zwar humpelnd aber auf eigenen Beinen. Somit darf auch wieder gelacht werden. Und das wird es. Wir haben alle viel zu erzählen, und so wird es der Tradition entsprechend lustig und nachdem Benny den Grill angeworfen hat auch kulinarisch wertvoll. 

 Irgendwann kommt mein Schatz dann mit einem grossen, etwas dicklichen Kerl daher, der sich auf den zweiten Blick als ein guter Freund herausstellt, welcher an diesem Tag mit seinem Kollegen für ein Motormagazin eines österreichischen Fernsehsenders den jungen Nekvasil interviewt. Nach getaner Arbeit haben sie sich dann wieder in unserer Box eingefunden, wo wir noch gemütlich ein paar gemeinsame Bierchen und Radler zu uns genommen und gleichzeitig diverse Interviews gegeben haben. Mit etwas Abstand bin ich aber nicht zu 100% sicher, dass diese Videodokumente wirklich an die Öffentlichkeit kommen sollten. Aber, lassen wir uns überraschen, wenn der Mathias wirklich ein guter Freund ist, vernichtet er sie unauffällig und tut so, als hätte die Kamera nicht funktioniert. :-) Roli #3 ist ja schon vorab ins Hotelzimmer gegangen, Schatzi, Benny und Istvan begeben sich auch relativ zeitig zur Ruh und kl.Schuh und /me inhalieren noch ein gemütliches Bierchen, labern noch ein wenig und gehen dann auch langsam zu Bett. Bennys Wohnwagen ist perfekt vorgeheizt, ich schnapp mir mein Eierfon und tippse noch einen Minikurzbericht ins Forum und schlafe sofort nach dem Absenden ein. 

 Samstag, die Sonne scheint ins Fenster, 7:00 Uhr morgens, der Kopf brummt. Ich schnappe mir frische Sachen, Handtuch und so Zeugs und begebe mich zur morgendlichen Dusche, danach fühle ich mich immer ein wenig besser. Rituelle Medikamentenausgabe, Magnesium und ein kräftiger Kaffee bringen auch wieder etwas Leben in meinen geschundenen Körper, der mir mit jedem einzelnen seiner verkümmerten Muskeln sagt, dass er eigentlich eher für Schach als Leistungssport wäre, als fürs Schnellfahren mit meinem Rennstreckenchopper. Er wird ignoriert, Schmerzen sind nur im Kopf, ein weiterer schöner Tag beginnt. Leider mit etwas mehr Wind, im Schatten recht kühl aber trotzdem schön. Thomas fährt heute nicht, der bastelt seine Superduke wieder hin und macht dabei gleich ordentliches Service, auch gut. Ich will fahren, bin also gleich zum ersten Turn draussen, wobei es mir irgendwie nicht so richtig locker von der Hand geht. Zu den Schmerzen, die ich schon vor dem Termin hatte, gesellen sich jetzt auch noch Verspannungen und ein blöder Kopf, also wirds etwas gemütlicher angegangen. Nach einem Blick auf die gefahrenen Zeiten dann aber doch ernüchternd, weil so gemütlich wollt ichs dann doch wieder nicht. Reinhard hingegen fährt sowieso schon die ganze Zeit in einer anderen Liga, den seh ich wenn überhaupt nur sehr kurz, das macht *zoooooom* und weg isser. Bitte, wenn er nicht mit mir fahren will, dann halt nicht. Ich beschliesse, dass der hintere R10 irgendwie nicht mehr so gut aussieht, fahre aber noch einen Turn damit, wobei ich bei 2:10 hängen bleibe und somit dem Reifen die Schuld gebe. Darum wird er gewechselt, gegen einen angefahrenen Pirelli Superbike SC2, das ist einer meiner absoluten Lieblinge. Im Wissen, vorne den SC1 und hinten den SC2 zu haben, kann es also nur besser gehen. Das Handling ist gleich mal sofort anders, ich fühl mich recht wohl und fahre raus. Die ersten beiden Runden sehr zart, weil nicht wirklich aufgeheizt, aber dann geb ich mal ein bissl mehr Gas. Und was soll ich sagen, 2:12. Das kann doch net wahr sein. Es geht NIX. Absolut nix. Das muss ich nochmal testen, diesmal mit ordentlich vorgewärmtem Reifen, also nochmal raus, fühlt sich gut an, geht aber wieder NIX. 2:13. Das holt mich wieder total runter und ich bin am Überlegen, ob ich nicht neue Reifen kaufen sollte, aber im Endeffekt war ich doch gestern schon zufrieden, also keine Investitionen, nur wegen einem Rennen. 

 Es kommt statt dem Pirelli nun ein Jahre alter, angefahrenen Dunlop GP Racer Medium drauf. Das wird besser, ganz sicher. Ich kriege den Pirelli sicher nur nicht auf Temperatur, was sich dann dergestalt äussert, dass ich permanent leichten Wheelspin hinten spüre, also nicht mehr richtig rausbeschleunige und dort massig Speed und damit Zeit liegen lasse. Dazu kommt, dass ich auch mental ein wenig gebremst bin, sicher auch wegen der zahlreichen Stürze der letzten beiden Tage. Knobi hat auch ordentlich geschrottet, noch dazu der Boxenkollege, die ganzen Bindemittelspuren... All das bremst ein wenig, denk ich mir. Aber der Dunlop sollte besser passen. Schnell vor dem Rennen noch drauf, Probefahrt geht nimmer, aber egal, wird schon halbwegs gehn. Reinhard #75 hat sich auch angemeldet, fährt eine Reihe vor mir auf Platz 15 los, während ich auf 19 direkt hinter ihm stehe. Sagte ich schon, dass überraschend hohes Niveau herrschte? Ah eh, gut.

 Start etwas chaotisch, ich komme nicht allzu gut weg, aber doch ausreichend schnell, um mitten im Gewusel zu stecken, wo ich für Sekundenbruchteile überlege, doch mal die harte Sau zu spielen und einfach reinzuhalten, dort wären einige Plätze drin gewesen. Da aber dann auch noch Benny neben mir auftaucht, geh ich wieder in den Freundesmodus und stecke einfach zurück, will nicht am ersten Termin zu Boden, schon garnicht, wenn ich dabei noch vielleicht einen Freund mitreisse. Keinesfalls. So zieht mir das Feld dann langsam aber kontinuierlich ab Kurve 4 davon, wo sich noch eine 1098 und eine Z1000 vor mich schieben. DAS tat weh, aber Ehre wem Ehre gebührt, sie waren zu diesem Zeitpunkt einfach besser unterwegs. Die nehmen mir bei jedem Kurvenausgang massiv Meter ab und ich kann mich nur auf der Bremse wieder halbwegs ranfahren. Und das, obwohl ich in Brünn letzten Termin 2011 übers Vorderrad abgestiegen bin. Normalerweise hab ich am Ausgang eher wenig Probleme, aber heute geht GARNIX. Alles is irgendwie unruhig, es fühlt sich so wackelig an und irgendwie passts halt nicht so recht. So kämpfe ich mich Runde für Runde an die Beiden Kollegen wieder ran, und muss wieder zusehen, wie sie mir an manchen Passagen wirklich peinlich viele Meter abnehmen. Das spielt sich aber alles vier bis fünf Sekunden über meiner Zeit vom Vortag ab, und DAS deprimiert. Bitte, normalerweise wäre ich da vorbei und zisch und weg. Das Feld ist schon auf und davon, ich fahre nurmehr um diese beiden Kerle zu kriegen. Der Kollege auf der Z schnappt sich den Ducatisten und verschärft das Tempo, ich komme relativ schnell an der Ducati vorbei und mache mich auf die Jagd nach der Kwack. Eine Runde später ist es mir dann egal, ich mach einfach etwas früher das Gas auf, komm gut aus den letzten beiden Kurven und kann so auf der Start/Ziel-Geraden etwas mehr Speed zur Einserkurve mitnehmen, die Einser und Zweier erwische ich ganz gut, das hat gereicht um dann auch tatsächlich vorne zu bleiben. Wieder zwei kleine Siege für mich, wenn auch auf nicht gerade berauschendem Level, aber es war trotz allem ein geiler Fight. Daführ fährt man ja ein Rennen. Mit meiner 2:12 und dem 17 Platz von 29 gestarteten bin ich nicht zufrieden, aber ich bin sturzfrei über die Ziellinie, und das zählt. Geil wars eben trotzdem. Nachdem ich dann meine Fussrasten- und Schaltanlage gesehen habe, war mir klar, was da so wackelig und unrund war. Die Halterung hat sich gelöst und eine Runde später hätte ich das ganze Trumm mit Sicherheit verloren. Nochmal Glück gehabt und so gesehen, passts schon wieder. 

 In der Box dann meinte Benny noch was von wegen "ich wusste, das wird keine 2:05 mehr, also bin ich rausgefahren", was ich für einen Scherz hielt, aber er meinte das ernst. Nachdem er eine 2:06,1 als Bestzeit im ersten Rennen des Jahres in den Asphalt genkallt hat und die folgenden beiden Runden nimmer besser wurden, ist er reingefahren um Reifen zu schonen und auch noch beim Zusammenpacken einen Vorsprung rauszufahren. kl.Schuh hat inzwischen schon sein Service beendet, Roli packt ein, Istvan ist auch sturzfrei aus dem Rennen zurück und so geniessen wir unser erstes Bierchen des Tages. Das hamma uns verdient. :-)

 Und was wir uns noch verdient haben, war das gute, gemeinsame Essen danach im Tercia in Kophaza, was auch schon seit Jahren Tradition ist. Manchmal haben Traditionen halt doch was Gutes.

 Doppel-R, #666

Wirklich spannend, nur wo in China ist das Fahrrad umgefallen?

Ich fand den Bericht sehr nett.

Gerade als Rennstreckenanfänger auf straßenzugelassenem Gerät ist es gut zu sehen das auch die „bösen Kerle“ mit den Ringumbau 1000ern ihre eigenen Probleme haben, genausoviel oder wenig Angst wie alle anderen, und genau die gleichen Sorgen und Wehwechen.

Ausserdem machts Laune auf die Saison.

Danke schön, das freut. :wink:

Ja aber natürlich gehts denen in keinster Weise anders, es sieht von aussen nur manchmal etwas
anders aus. Aber ich kann Dir versichern, bei den echten Hobbyfahrern -wie ich einer bin- sind es
die gleichen Wehwehchen und Gedankengänge wie bei den „Taferlfahrern“. Der einzige Unterschied
ist, dass ich kein Kennzeichen und Licht montiert hab, das wars auch schon wieder. Und, dass mein
Motorrad schon 11 Jahre alt ist. :wink:

mrslow

Servus…

Des wichtigste ist ja wohl, das du oben geblieben bist, dein Magerl scheinbar wieder gerade läuft und deine Berichte immer mit einem Schuß Selbstironie gewürzt sind, i mog des! :wink: :grin:

Auf eine weitere Sturzfreie Saison… :smiling_face: