Mein lieber SteirAIR, - 12.4.2005 8:32:00
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Beiträge: 12806
Mitglied seit: 13.8.2003 Status: offline
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zunächst wiederhole ich mich - ich bin bekennender Rossi-Anhänger und als solcher ist man durchaus geneigt, seinem "Idol" so manchen Streich zu verzeihen.
Was am So in der letzten Kurve geschehen ist, geht mir aber zu weit. Sete hatte aus meiner Sicht keineswegs "brutal zugemacht" (deine Worte) oder "innen die Tür offen gelassen" (von anderen gepostet), sondern ist schlicht & einfach so gut wie haargenau auf der Ideallinie gefahren (100%ig "ideal" wäre es wohl gewesen, vor der Kurve noch weiter auszuholen & dann noch weiter innen reinzuziehen). Das scheinbar existierende "Loch" für Vale auf der Innenseite am Kurveneingang kann von niemandem zu einem "seriösen" Überholmanöver genutzt werden, weil es jeden Piloten durch den spitzeren Winkel automatisch wieder nach außen treibt (dort hin, wo der vorne fahrende auf Ideallinie unterwegs ist) und dessen Linie dann KREUZT. Und genau das ist passiert, der Vale hat sich am Sete mehr als nur angelehnt. Nehmen wir mal kurz an, der Sete wäre "Luft" - den Sir Rossi hätte es mit seiner Linie zumindest an den rechten Streckenrand hinausgetrieben, wenn nicht sogar raus in die Wiese. Gigantischer Zeitverlust wäre die Folge, und weil die Herren Superstars in der Mo-GP keine Deppen sind, tun sie das im Normalfall nicht (zumindest nicht absichtlich!!). Der Vale hats aber getan (und Sete hat sicher nicht damit gerechnet). Warum (ob bewusst mit dem Vorhaben sich anzulehnen oder mit der minimalistischen Resthoffnung, dass dieses Manöver klappen könnte), kann nur Rossi selber sagen. Ich persönlich rechne mit seiner guten Seite & tippe auf letzteres.
Gerade du als ein Kerl mit Rennstreckenerfahrung solltest der Argumentation mit dem spitzen Winkel folgen können: wer so überoptimistisch in die Kurve reinsticht, der macht genau in dieser Situation einen Fehler, und den sollte Vale auch zugeben. Daher wäre es ein Akt von Größe gewesen, den Sete sofort wieder vorbeizulassen und als 2. durchs Ziel zu fahren - Rossi wäre "unsterblich" geworden ;-)
Aus der Sicht vom Sete kann man nur sagen, dass er mit dieser Unfairness vom Vale nicht gerechnet haben dürfte. Es wäre ein leichtes Spiel für ihn gewesen, eine weiter kurveninnere Linie zu wählen. Und auch wenn Vale zeitweise wie ein Halbgott fährt - außen rum kriegt er einen Gibernau an dieser Stelle nie. Sete wird sich deswegen danach irgendwann sprichwörtlich in den A.... gebissen haben.
LG, Peter
PS: im Kartsport ist diese Vorgangsweise ("innen a bissal beim Anbremsen antauchen") durchaus üblich, wie du sicher weißt. In der Mo-GP hat dieser Stil aber absolut nix verloren. Die Piloten mögen sich von mir aus manchmal berühren (denke es geschah eh kurz vorher schon mal), weil dadurch die Spannung steigt, die Zuschauer auf den Rängen & vorm TV aufspringen - dies aber OHNE dass jemandem dadurch ein Nachteil welcher Art auch immer (Zeitverlust, Verletzung, ...) erwächst.
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