Crash in den Dolomiten …….. - 3.8.2004 11:11:00
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ROARING STEEL
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Mitglied seit: 12.9.2003 Status: offline
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Vergangenen Freitag hat mich das Glück verlassen. Passiert ist es in aller Früh (ca. 09:00 Uhr). Anfahrt von Cortina über den Passo del Falzarego. Am „Pocol“ will ich nach einer Kurve einen PKW überholen. Als ich fast auf gleicher Höhe bin, biegt der Pkw links ab. Ausweichen war nicht mehr, und ich bin seitlich in den Peugoet geknallt. Der Lenker hat die hintere Seitenscheibe eingeschlagen, das Bike hat das Blech von dem Pkw von hinten bis vorne ca. 5cm eingedrückt. Der Seitenspiegel vom Pkw hat mir den Oberschenkel aufgeschnitten. Rettung, Feuerwehr und Polizei war schon nach 10 Minuten da. Meine Freunde haben das beleidigte Bike in der Garage eines Hotels untergestellt. Ich bin mit der Rettung ins Krankenhaus gefahren. Die Ärztin, welche mich im Rettungswagen versorgte, war eine ganz fesche (Emanuelle hat’s geheißen). Die wollte sich meinen ganzen Fuss anschauen, und hat mich gebeten, die Lederkombi auszuziehen. Ich hab ihr gesagt, dass das für mich kein Problem ist. Aber sie soll wissen, dass ich keine Unterhose trage. Na, da hat sie mich mit großen Augen angeschaut. Sie hat mir leid getan und ich hab ihr eh gleich gesagt: „Don’t worry, I’m just kidding“. Da ist ihr gleich wieder leichter geworden und sie hat gewusst, dass mir nicht viel fehlen kann. Im Krankenhaus von Cortina waren’s wirklich unkompliziert. Aufnahme der Daten, Blutabnahme, lokale Betäubung, Wundreinigung und zugenäht das Ganze (so, jetzt hab ich halt einen Reisverschluss am Oberschenkel). Nach 1 Stunde bin ich schon entlassen worden und hab mir beim nächsten Wirten ein Bier gekauft. Ah ja, nachdem ich kein E110 Formular dabeihatte, hab ich die Behandlung mit Kreditkarte bezahlt: 47 Euro!!! Wahnsinn. Rettung, Blutabnahme und Nähen um diesen Preis. Bei uns kost so was ein Zigfaches! Bin dann noch zur Polizei gegangen, um meine Papiere zu holen. Die waren aber nicht so billig. Da hab ich 137,55 Euro wegen „Überholen auf einer ungeregelten Kreuzung“ bezahlt. Die Carabineri verstehen keinen Spass. Am Samstag ist dann mein Bruder mit einem Anhänger gekommen, und hat mich und das Bike nach Hause gebracht (am Bike hat zwar einige der von der STVZO geforderten Einrichtungen eingebüsst, aber wenn der Kühler nicht kaputt geworden wäre, hätte ich selber noch nach Hause fahren können). Bei der Heimfahrt hat mein Bruder Unfallursachenanalyse betrieben und richtig festgestellt: „Mit einer offenen Akrapovic hätte dich die PKW-Fahrerin sicher gehört, und der Unfall wär nicht passiert“. Irgendwie hat er Recht. Aber ich bin dem Herrn Dankbar, dass nicht mehr passiert ist. Ich hätte leicht ein Bein verlieren können, oder überhaupt am Freitag noch mit dem Ernstl und dem Martin wieder ein Bier trinken (die beiden Biker hat der Herr schon frühzeitig zu sich berufen, aber mich will er noch nicht haben). Da mir der Schöpfer gezeigt hat, dass ich weder unfehlbar, noch unverletzlich bin, möchte ich eine Bitte an euch richten: Passt’s mir auf der Strasse auf, es passiert so schnell etwas! Grüße, STEEL
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