Konstanz - 2.9.2013 15:21:13
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Hansam
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Mitglied seit: 11.10.2004 Status: offline
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Ich lege mal kurz dar, warum ich das Manöver von BMW so peinlich finde. 1. Die meisten teilnehmenden Marken sind seit Anfang an dabei, andere hatten, vor allem auf Grund von finanziellen Problemen, mal Absenzen, aber das war insofern verständlich. Das nun aber ein Anbieter nun aber auf Grund von fehlendem Erfolg einfach ganz zurück zieht, ist vor diesem Hintergrund eher ein Armutszeugnis. 2. Die meisten Anbieter sind seit über 20 Jahren dabei, die Japaner haben das 4-Zylinder Superbike erfunden. Da zog BMW mit der S1000RR nach, stopfte sie (wie andere auch) mit Elektronik voll, was auf der Strasse, vor allem aber in der Verkaufsstatistik super funktioniert hat. Dass man sich dann anmasst, anzukündigen, dass man innerhalb von kürzester Zeit zum Weltmeister fahren könne, und dann, wenn's halt nicht klappt, einfach den Schwanz einzieht, ist dann doch selbstredend. 3. Fest stand schon vorher: Die Erfahrung macht's in dieser Klasse. Und diese Erfahrung hatte BMW nicht und ist trotz Rekord-Budget nicht in der Lage, dieses einzukaufen. Fakt ist: An den Fahrern liegt's nicht, diese haben auf anderen Produkten/anderen Klassen bewiesen, dass sie zu den Besten ihrer Klasse gehören. Also liegt's am Motorrad. Wenn man dann noch bedenkt, wie eng das das Reglement der SBK ist und wie wenig Eingriffe dieses erlaubt muss man davon ausgehen, dass das Konzept S1000RR einfach voll ausgereizt ist, wogegen offenbar Looser-Bikes (wann hat denn die S1000RR bei MOTORRAD zum letzten Mal einen Vergleichstest verloren?) noch so viel davon haben, dass sie den BMWs mindestens Paroli bieten können. Vor dem Hintergrund dieser Punkte ist das Agieren von BMW schon sehr peinlich. Man verstehe mich nicht falsch: Ich bin kein BMW-Fan, aber die S1000RR ist ein gutes Motorrad. Es hat das SBK-Fahren auch für absolute Anfänger machbar gemacht. Würde man die meisten der heutigen S1000RR-Fahrer auf eine R1 der ersten Generation setzen, kämen die meisten davon nicht über einen halben Tag Rennstrecke hinaus, weil sie schon vorher gefaltet worden wären vom Motorrad. Da können sich sowohl BMW als auch Ducati auf die Schulter klopfen, was sie mit Elektronik alles hingezaubert haben. Aber es beweist eben auch (auch bei Ducati, siehe Panigale und der ausbleibende Erfolg in der SBK, als auch KTM mit der RC8 weiland), dass auf der Rennstrecke nicht alles das schnell sein muss, was auf der Landstrasse voin Erfolg gekrönt ist. Und ich glaube, dass BMW sich da richtig verzockt hat. Viele BMW-Fahrer waren bisher zu Recht stolz, dass ihre Marke in der SBK mitfährt. Natürlich verkauft man mit einem SBK-Sieg am Sonntag nicht mehr Motorräder am Montag, nicht mehr, aber stolz macht es die Besitzer eben schon. Und genau deswegen zahlt man dann auch gerne mal ein bisschen mehr oder investiert in teures Zubehör oder ein Sondermodell. Schön zwar, dass BMW hier zugibt, dass sie es nicht packen, aber all den Fans hätte ich es anders herum gewünscht. Gruss Sam
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