Rennintelligenz - 20.10.2014 6:41:42
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Hansam
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Mitglied seit: 11.10.2004 Status: offline
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Hallo zusammen Es gibt Momente beim zugucken, wo man sich schon fragen könnte, ob die Herren ihr Hirn beim aufsteigen auschecken. - Iannone beim Auffahren auf Pedrosa - Bradl beim Auffahren auf Espargaro - Marquez ungefährdet in Front, aber seine Honda hinlegen - Crutchlow zeigt sich mitfühlend und macht dasselbe - und einige mehr. Bis auf die beiden 'Auffahrunfälle' waren das alles Unfälle, die völlig ohne Druck abgelaufen sind, da die beteiligten genug Luft nach vorne und nach hinten hatten. Klar, Philipp Island ist nicht einfach. Es ist eine der schwierigsten Strecken der Welt, weil drei Faktoren aufeinander treffen: - Sehr schnelle Linienführung. - Kurven über Kuppen, also blind. - Ständig viel Wind, der die Strecke auch mal blitzschnell kühlen lässt, der die Fahrer anschiebt, wegdrückt, abbremst oder zusätzlich in die Kurve drückt und genau darum ist die Strecke bei vielen Fahrern so unbeliebt und tun sich so viele so schwer damit. Philipp Island ist eine Fahrerstrecke, die im Kopf entschieden wird. Entweder, Du lässt Dich als Fahrer darauf ein, oder sie macht mit Dir, was der Wind will. Es ist für viele im Zirkus heute noch ein 'Wunder', dass Casey Stoner da 5x in Folge als Sieger auf dem Podium stand, obwohl er teilweise Material hatte, das unterlegen war oder er sonst in der ganzen Saison nix wirklich riss (wie damals bei der letzten Saison bei Honda). Aber in Philipp Island hat er immer zugeschlagen, seine Strecke. Weil er das weiss und sich darauf eingelassen hat. Ein Pedrosa kann das nicht, der ist zudem auf Grund seiner körperlichen Vorteile auf anderen Strecken hier im Nachteil (Gewicht, Grösse, Kraft), da reicht es vielleicht mal für eine schnelle Runde. Aber nicht mehr. Dass Vale so und nicht anders gewonnen hat, hat mich sehr gefreut, aber wenig überrascht. Denn für diese Strecke braucht es alte Haudegen, die sich auf sowas einstellen können. Darum habe ich mich über Cal so geärgert. Der hat die Erfahrung, kennt das Ding, war schon zig mal da und dann passiert ihm dieser Anfänger-Fehler. Da hätte man einfach mal 2m früher bremsen sollen. Hätte er ja gekonnt. Aber eben: Das geht einem Marquez nicht anders, der damit schon nach Aragon zum 2.mal bewiesen hat, dass er zwar schnell und draufgängerisch ist, aber wenig Rennintelligenz hat. Wie heisst es so schön: Man muss auch mal loslassen können. Aber vielleicht nicht das ganze Motorrad, die Bremse hätte gereicht. Die Schweizer haben eigentlich fast etwas enttäuscht. Aegerter hätte ich stärker erwartet, aber auch er kämpfte mit den Tücken. Aber schön, dass wir 2 Top-Fahrer haben und nochmals 2 in der Klasse, die mindestens mitfahren können. Da haben grössere Länder mehr Mühe. Tom gilt als hochgradid talentiert, emotional labiler, aber auch hochnässig, Dominik als bodenständiger Arbeiter, der sich durchbeisst. Wie das, zumal sich beide nicht so mögen, nächstes Jahr im selben Team klappen soll, möchte ich ja mal sehen. Gruss Sam
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