Was ist bloß mit Harley Davidson los

Offener Brief:
Nachstehendes Schreiben an HD- customer care (USA) an HD- Westeuropa, sowie an den GL von HD - Westeuropa bleiben bis jetzt unbeantwortet!

Dr. Christian Arnezeder
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kontakt@harley-davidson.com

Wien am 14.05.2019
Was ist bloß mit Harley Davidson los?
WARTEST DU NOCH? – oder FAHRST DU SCHON – ist das der neue Slogan?

Sehr geehrter Herr Dr. Arnetzeder!
Bevor ich zu meinem eigentlichen Anliegen komme, möchte ich die Gelegenheit nutzen (ich hoffe sehr, Sie lesen dieses etwas längere Schreiben bis zum Ende), einleitend einen Stimmungsparameter zu übermitteln.
Gleich vorweg, ja ich warte noch – seit 15. März 2019!
Als leidgeprüfter aber eingefleischter Harley Fan (fahre seit ca. 20 Jahren Harley) ist man ja so einiges gewohnt! In den letzten 12 Jahren wechselte ich im Schnitt alle 2-3 Jahre (Garantiedauer). Da ich bis jetzt immer CVO`s gefahren bin, kommt da schon ein schönes Sümmchen zusammen. Egal das Harley Feeling ist es wert – dachte ich bis jetzt.
Aus dem unweigerlich zufriedenen Lächeln, welches nach nur wenigen Minuten auf meiner Harley in mein Gesicht gezaubert wurde, ist ein dumpfes frustrierte Gefühl in der Magengrube geworden. Mittlerweile löst der Name Harley Davidson nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen Freunden und Clubkollegen Frust und Ärger aus. Aus dem Ärger ist nun Lethargie und Hilflosigkeit geworden! Das Wissen, als Kunde nicht ernst genommen, sondern belogen und verarscht zu werden, sind nur einige Faktoren für diesen Zustand.
Die Company macht es dem Kunden immer schwerer, die Begeisterung für Harley aufrecht zu erhalten und treu zu bleiben! Harley Davidson gibt Unmengen an Geld aus, um neue Kunden zu gewinnen, tut aber gleichzeitig alles, um ihre treuen Kunden immer wieder aufs Neue zu verärgern, um sie letztendlich sukzessive zu verlieren. Ich habe in meinem Bekanntenkreis in den letzten drei Jahren bereits fünf ehemals treue und eingefleischte Harley Biker an Honda und BMW verloren. Mittlerweile kann ich deren Entscheidung gut nachvollziehen! Nach derzeitigem Stand der Dinge wird das wohl leider meine letzte Harley sein (sollte ich sie noch bekommen).
Sind es irre und nicht akzeptable Wartezeiten bei Verschleißteilen, wie auch gängige Ersatzteile bei bekannten Serien- Mängel (Wasserpumpe / Thermostat), bei den Touring Modellen - es heißt immer, das wird länger dauern! Hier hatte ich, wie auch nahezu jeder meiner Freunde und Clubmitglieder, Probleme und lange Wartezeiten von teilweise 6 Wochen und mehr (in der Hauptsaison) zu beklagen. Dies, obwohl Harley wusste, dass bestimmte Teile nach ca. 35.000 km kaputtgehen. Das Einzige was man zu hören bekommt, sind dann blöde Ausreden wie der Zulieferer, Unwetter, Brand usw. Ich bin zertifizierter Quality Manager und Auditor im Bereich Logistik und war 20 Jahre lang in dieser Funktion und auch als Leiter Logistik bei Porsche Austria tätig. Kann daher sehr gut nachvollziehen, wie derartige Wartezeiten zu Stande kommen!
Man will natürlich Lagerkosten sparen (gebundenes Kapital kostet ja Geld), legt nichts mehr auf Lager und lässt dabei den treuen Kunden per se wie auch den Dealer im Regen stehen - man versucht die Lagerkosten auf den Dealer abzuwälzen, der soll sich auf eigenes Risiko bevorraten! Das hat man im automotive Bereich auch versucht, ist aber sehr schnell wieder davon abgekommen. Eine schnelle und unkomplizierte Teilelogistik ist das Um und Auf, sichert die Mobilität und letztendlich auch die vom Kunden empfundene Qualität der Marke per se. Besonders beim Motorrad (saisonabhängig) ist dies von größter Bedeutung. Verlorene Mobilität kann nicht mehr aufgeholt werden. Bei Harley Davidson hat man das offenbar noch nicht erkannt, man kehrt zu alten Fehlern aus den 80er Jahren zurück. MOBILITÄT stellt die Grundvoraussetzung für „Customer satisfaction“ dar.
In diesem Zusammenhang ein großes Lob nicht nur an HD-St. Pölten, sondern an die gesamte Dealerschaft, welche wirklich ALLES in ihrer Macht Mögliche tut (z. B. kostenlose Leihmotorräder usw.), um hier ausgleichend zu wirken und dem Kunden irgendwie zu helfen. Nach meinem Empfinden blieb dies jedoch seitens der Company stets unbedankt!
Das persönliche Engagement des/der Dealer zum Wohle des Kunden, welche(r) hier auch immer wieder über den wirtschaftlichen Schatten springt, macht es dem langjährig leidgeprüfter Harley Fahrer noch irgendwie möglich, über die seitens der Company praktizierte Kunden – Desorientierung hinweg zu sehen.
DANKE! DANKE! an die Dealer! In meinem Fall besonders an Karl Schagerl (HD-St. Pölten)!
Was früher mangelnde Qualität war (hat lange gedauert und sicher viel Geld gekostet, hier etwas zu ändern), ist es nun die wirtschaftliche Ausrichtung zu Lasten des Kunden.
Ziemlich blauäugig, da sich hier zwangsläufig wieder eine Minderung der Qualität per se, wie auch in der Folge eine Verärgerung und letztendlich der Verlust des treuen Kunden abzeichnet. Vom wieder neu aufflammenden schlechten Ruf ganz zu schweigen!
Sorry ob meines Sarkasmus - man will ja ohnehin „NEUE“ gewinnen, denn die treuen „ALTEN“ sterben ja sowieso bald weg! „Hej, wir leben noch und warten“ .
Der Mitbewerb schläft nicht und die Schmerzgrenze ist bereits mehr als erreicht! Feeling, persönliche Einstellung und Mythos helfen zwar hier über vieles hinweg, fahren kann man damit jedoch nicht!

Nun konkret zum eigentlichen Anlass dieses Schreibens - mein persönliches Anliegen
Warum kann/will Harley jetzt nicht mehr liefern?
Ich habe im September 2018 eine FLTRU -Roadglide Ultra - HDI-5HD1KGFC7KB660303 in der Farbe (Scorched Orange / Black Denim) mit Lieferung Mitte März 2019 bestellt.
Status 17. März 2019 „auf dem Wasser“ (Auslieferung an mich war für 15. März geplant)
Daher, so die Auskunft, bekomme ich sie im besten Fall erst Ende April! Die Farbe sei das Problem!
Mehrere Freunde und Chapter Member haben Ende Oktober/Anfang November 2018 (Ultra Limited) bestellt – Lieferung laut letzter Auskunft nicht vor Ende Juni 2019!!
Status 06. April 2019 „auf dem Wasser“
Status 17. April 2019 „ auf dem Wasser“
Offenbar ist es der Company ziemlich egal!
Begründung: Da ich selbst leitender Logistiker in der KFZ und zuletzt auch Speditionsbranche war, ist es nicht schwer herauszufinden, wie lange die Seefracht von der US-Ostküste nach Europa benötigt.
Zum Beispiel benötigt ein 20ft oder 40ft Container von Boston nach Antwerpen, Hamburg oder Rotterdam, netto ohne Umschlag (Be- bzw. Entladung und Formalitäten) lediglich 6 Tage, reine Seefracht im Direktverkehr.
Für den Umschlag per se und innereuropäische Transporte zum Bestimmungsort ist dann nochmals max. 1 Woche (5 Werktage) hinzuzurechnen.
Es sei denn, man wählt den billigsten Tarif (Sammelfracht,) dann kann das Ding schon mal 4 bis zu 6 Wochen unterwegs sein. Es werden dann mehrere Häfen angelaufen, bzw. werden auch die Container an Umschlagshäfen teilweise auch auf andere Schiffe umgeladen – Anschlussfracht!
Wie auch immer, ich bin sicher, dass Harley trotz ihrer Lieferschwierigkeiten sicherlich den billigsten Tarif wählt – denn der Kunde ist ja wohl ein lästiges Übel, mit dem man nicht einmal spricht, bzw. angemessen auf Mails antwortet. Es ist daher nicht nötig, die in Verzug geratene Prozessdauer mittels Logistik zu beschleunigen.
Status 30. April 2019 „im Lager“ (leider zu früh gefreut)
Jetzt sollte die Spedition (laut Auskunft Dealer) innerhalb von 10 Tagen das Bike vom Lager zum Dealer überstellen! Das sind um vier Tage länger, als bei am freien Markt buchbaren Speditionen üblich!
Harley raubt mir bereits 1/3 der Saison, ich sollte nicht noch zusätzlichen finanziellen Schaden (abgesehen von den Kosten der ungenützten Garage und des zu stornierenden Urlaubs) erleiden. Wie auch immer, ich erwarte mir von der Company (nicht vom Dealer, der macht ohnehin was er kann) ein entsprechendes Entgegenkommen für die Lieferverzögerung und das Kunden-desorientierte Verhalten!
Status 09. Mai 2019 „Im Lager“ (noch immer)
Laut Aussage des Händler-Ansprechpartners ist das Fahrzeug noch in der Qualitätssicherung und steht nach wie vor im Lager Rotterdam.
Technische Qualitätsprüfung – naja, das klingt sehr nach einer faulen Ausrede. Derartige Aussagen kenne ich aus meiner Zeit bei Porsche Austria! Ich gehe von einer freundlichen Darstellung einer weiteren Verzögerung aus. Die missbräuchliche Verwendung von QM soll dem Kunden signalisieren, dass man nur das Beste für ihn will!
Ich sehe das als reine Verarschung (sorry des Ausdruck ist leider der treffendste).
Eine Endprüfung im Sinne der Qualitätssicherung wird in der Regel im Werk als letzter Arbeitsschritt durchgeführt – und nicht erst im Zwischenlager! Dieses dient in der Regel dazu, um vor der Auslieferung noch diverse Transportschäden zu beheben, zu kaschieren, oder aber auch zusätzliche dem Absatzgebiet zugeordnet, entsprechende Teile zu montieren!
• Im besten Fall handelt es sich nur um einen Kratzer, und es wird noch auf einen Teil gewartet. Bei der Lieferzeit für lackierte Teile erklärt sich die Lieferverzögerung von selbst. Bin nun davon überzeugt, dass das Ding nun schon seit Wochen im Lager steht und auf Teile wartet. Die übermittelten Statusmeldungen lassen Täuschung und Hinhaltetaktik vermuten!
• Im schlechtesten Fall ist das Bike jedoch heruntergefallen!
Status 11. Mai 2019 - unverändert auf Lager
Die Sache stellt sich als reine Verarschung dar. Ich kann nach dem, wie sich die Angelegenheit entwickelt bzw. zur Zeit darstellt, unter Berücksichtigung der logistischen Gegebenheiten nur annehmen, dass die erste Info (17. März – „am Wasser“) falsch bzw. gelogen war. Gleiches gilt auch für den letzten Status, der noch immer unveränderte ist.

In der heutigen Zeit sind laufend aktualisierte Tracking Infos jederzeit verfügbar! Entweder will man nicht, oder versucht durch derartiges Verhalten die wahren Hintergründe zu verbergen.
Ich habe viel Geduld, wenn ich aber verarscht werde und man mir dadurch persönlichen Schaden zufügt, werde ich sauer.
Es ist mir unverständlich, wenn es schon derartige Verzögerungen bei der Produktion gibt, dass man dann nicht versucht über den logistischen Weg wieder Zeit gut zu machen! Ist dies ein finanzieller Grund, Vertuschung, Unvermögen oder nur der Umstand, dass Kundenzufriedenheit bei Harley Davidson Company keine Rolle spielt!
Es reicht jetzt endgültig, sobald das Ding eintrifft, werde ich es von einem Schachverständigen
einer akribischen Überprüfung auf kaschierte Schäden überprüfen lassen. Auch die statthafte Instandsetzung durch Neuteile, welche die weitere Verzögerung erklären würde, kann seitens des SV (Teilecode) ja erkannt werden!
Weiters bestehe ich auf eine schriftliche Schadensfreiheitserklärung seitens der Company,
widrigen Falls ich über meinen Rechtsanwalt – nötigenfalls auch bei Gericht eine „Merkandile Wertminderung“ einfordern werde.
Wie auch immer, ich erwarte mir eine angemessene Entschädigung für den Ärger (musste bereits einen gebuchten Urlaub (Amalfiküste) stornieren) und den Verlust eines Drittels der Bike-Saison hinnehmen.
Ich habe bis jetzt von weiteren Schritten und einen öffentlichen Rundumschlag abgesehen, kann jedoch nicht sagen wie lange ich mich noch zurückhalten kann! Ich bin nicht nur stinksauer, sondern zu allem bereit.
Wo man hinhört, jeder wartet und wartet und ist frustriert – einfach irre. Verdammt noch mal, was soll das – offenbar müssen wir uns doch von unseren Traumbikes verabschieden und uns künftig beim Mitbewerb umsehen, denn der neue Harley Slogan …. WARTEST DU NOCH? – oder FAHRST DU SCHON gefällt ganz und gar nicht!

Sehr geehrter Herr Dr. Arnetzeder,
ich habe dieses Schreiben an Sie persönlich gerichtet, da ich nicht wie bereits passiert, eine Mail mit dem Inhalt …. keine Zeit wenden sie sich an den Händler …… als Antwort erhalten möchte.
Ich darf Sie ersuchen, die logischen und nötigen Schritte einzuleiten, damit die Sache doch noch ein halbwegs akzeptables Ende findet.
Was derzeit (seit drei Jahren kontinuierliche Verschlechterung) mit unserer geliebten Marke vor sich geht, schadet nicht nur dem Ruf, sondern tut auch persönlich weh. In unserem Club, wir kaufen im Schnitt 3-5 neue Harleys im Jahr (alles Touring bzw. CVO`s), wird bereits laut darüber nachgedacht, ob man sich das mit Harley noch länger anzutun gedenkt.
Genau aus diesem Grund (der Krug geht so lange zum Brunnen bis es bricht) haben wir im letzten Jahr drei Kollegen verloren – sie sind auf Goldwing und BMW umgestiegen.
Erschreckenderweise gibt es diese Problematiken nicht überall. Der Dealer in Sopron (HU) macht nicht nur wesentlich bessere Preise, sondern kann auch liefern.
Hätte ich nicht unserem Dealer die Treue gehalten, so hätte ich nicht nur €2.500 gespart, sondern würde bereits fahren, anstatt noch immer zu warten!
Offenbar gilt der Slogan „WARTEST du noch, oder FAHRST du schon“ nur in Westeuropa bzw. im deutsch sprachigen Raum und den Benelux Staaten!
21.05.2019 - Aktueller Nachtrag
Status 20. Mai 2019 - unverändert auf Lager
Rückfragen meines Dealers werden, wenn überhaupt nur mit vagen und unklaren Aussagen beantwortet. Man kann (WILL) nichts genaues sagen.
Anbei die HD-Antwort an Händler:
Hi,
im Detail liegen uns dazu keine Informationen vor, es soll mit dem Einfüllverschluss zu tun haben.
Kein weiters Vorgehen, keine Problemlösungsansätze, kein Wille hier kundenorientiert zu Handeln.
– es ist dem HD- Management vollkommen egal!

Mit freundlichen Grüßen