Prinzipiell spart man bei der Sicherheitsausrüstung am falschen Ende.
Ich bin letztes Jahr auch vor der Entscheidung gestanden, was kaufen. Nachdem ich von einer 350er Enduro auf eine 600er Naked/Streetfighter umgestiegen bin, bzw. zusätzlich angeschafft habe. Die Geschwindigkeiten und Strecken die man mit einer 600er fährt unterscheiden sich halt doch sehr stark zu einer 350er.
Ich möchte jetzt nicht sagen, dass die Enduroausrüstung die ich habe schlecht ist, aber eben nicht fürs schnelle Fahren und für Ausfahrten auf der Straße geeignet.
Wollte mir zuerst auch einen günstigen Helm um max. 200 Euro kaufen und ne Hose mit Knieprotektoren (ne gute Jacke hatte ich schon, allerdings alles in Textil).
Zu erst war der Raid II in der engeren Auswahl, der hätte so um die 300er gekostet und war vom Preis noch vertretbar. Und so hab ich beim Louis noch etwas gesucht, später dann auch Leder wegen der doch etwas höheren Geschwindigkeit.
Nach reichlichem lesen, und langen suchen bin ich dann aber zu dem Schluss gekommen, dass man sein Leben und seinen Körper nur einmal hat. Und es muss auf alle Fälle eine Ausrüstung sein, die man gerne anzieht. Sonst verwendet man sie zu selten.
Ich musste das leider am eigenen Leib erfahren, und ja es war mir eine Lehre. Nachdem mich ein Auto abgeschossen hat (mit meier Enduro) konnte ich mehrere Wochen nicht und mehrere Monate nur auf Krücken gehen. Ich hatte meine komplette MX-Ausrüstung an, was mir wohl mein Leben, zumindest aber meine Bewegungsfreiheit gerettet hat. Nur die Endurostiefel waren so ungemütlich, dass ich nur Sneekers anhatte. Und genau da war ich ungeschützt, und mein Sprunggelenk wurde ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.
Im Endeffekt habe ich jetzt einen XR-1100 Helm gekauft, der normalerweise um die 450 Euro kostet (einfärbig). Mit etwas suchen und guten Angeboten zum Saisonende habe ich ihn um 300 oder 350 gekauft, weiß ich nicht mehr so genau. Nur zur Info, des Themas wegen, zusätzlich habe ich mir dann noch ne Lederkombi (Einteiler) von Alpinestars gekauft, die aber entgegen der meisten Berichten (auf Lederkombis Allgemein bezogen) wie eine zweite Haut sitzt. Normalpreis wäre im 4. stelligen Bereich gelegen, auch ein gutes Angebot bekommen, und so viel gezahlt, wie für eine Mittelpreisige zum Normalpreis. Ich zieh das Ding so gerne an. Gleiches gilt auch für meine neuen Touringstiefel (Daytona G2 Runner vom Louis).
Ok, das ganze ist jetzt vielleicht für einen Roller etwas overdressed, aber soll auch ein Tipp für andere Leser sein, bzw. auch dem TS in Gedanken rufen, dass man sein Leben nur einem lebt, und man sollte alles tun, um das so lange wie möglich zu erhalten. Ich bin im Endeffekt auf ca. 2000 Euro gekommen, anstatt der zuerst gedachten 300. Aber die meisten Teile dieser Ausrüstung hat man 10 Jahre oder länger, wenn nicht sogar ein Leben lang (dass hoffentlich mehr als 10 Jahre ist).
Die Meinung von Nikko kann ich aber gar nicht verstehen. Warum soll Motorradfahren nur was für Reiche sein, wenn man dazu rät ordentliches Geld für die Ausrüstung in die Hand zu nehmen. Wie ist das dann mit Autofahren. Ich kann mir nen 2er Golf um 200 Euro kaufen, oder nen bisschen neueren 4er Golf (sagen wir mal das Minimum um ordentliche Sicherheit zu haben) um 5000 Euro. Dann behaupte ich mal Autofahren ist nur was für Reiche (vor allem bei den Spritpreisen heutzutage).