Ist die BMW R1200S eine Kaufempfehlung?

Grüss euch Gott!
I bins noch einmal mit einer weiteren Frage:
Ist die R1200S eine Kaufempfehlung? Gibts Probleme mit der BMW oder was ist über Servicekosten bekannt, da der Motor gegenüber den anderen Boxer-Motoren mit ca 122PS aufwartet!
Würd mich freun über zahlreiches Schreiben mit Tips!
mfg
Es lebe die Bayernmacht!

Diese macht soll leben! Und die Motorräder…die brauchen wir auch,über etwas muss man sich lustig machen!!

Ich kenne 2 Leute die die R1200S fahren und beide sind begeistert.

Du musst wie bei allen R12000xx Modellen alle 10.000km mit einem Service rechnen (Pflegedienst alle 20tkm, Inspektion alle 20tkm).
Der Preis richtet sich natürlich immer danach, was zu machen ist, aber mit mindestens rund EUR 250,- musst du rechnen. Wenn Bremsflüssigkeit ca. alle 2 jahre getauscht wird, sind es so EUR 450,-.

Du kannst aber auch alles selbst machen, dann wird es natürlich erheblich billiger und ist wirklich sehr einfach!
Wenn du sie neu kaufst, wirst du aber aufgrund der Garantie das Service wohl bei BMW machen lassen.

Warum die R1200S genau so zuverlässig ist als andere R1200xx Mopeds:

Die R1200S erreicht mehr Leistung durch die höhere Verdichtung im Motor (12,5/1 statt 11,0/1 bei der GS). Weiters gibt es einen anderen Ansaugtrakt, Abgassystem und andere Ventilfedern. Dadurch wird auch die maximale Drehzahl gesteigert (8250 min-1 statt 7500 min-1 bei R1200GS bis BJ2007).

Die R1200S hat die gleichen Wartungsintervalle wie die anderen Modelle. Probleme aufgrund der höheren Leistung sind demnach keine zu erwarten.
Schauergeschichten der R1200x Serie, kenne ich als GS-Fahrer eh nur nur aus Foren.

Wenn du dir den Unterschied einer BMW R1200S und einer BMW R1200S technisch anschauen willst:
[url=http://1afotos.at/temp/BMW_R1200xS.xls]http://1afotos.at/temp/BMW_R1200xS.xls[/url]

lG,
Lupusz

Hallo Maiche!
Irgendwie habe ich wir das doch gedacht, das es immer leute gibt die sich freun können über andere und deren glück! Mich wundert, das du als eingefleischter yamaha-pilot dich im bmw-forum herumtreibst, aber wahrscheinlich liebst du die marke und willst das nicht zu geben.
Nein scherz bei seite!
Fahre schon sehr lange, habe schon wiele marken und typen ausprobiert auch yamaha, hatte eine fjr1300 und eine fzr1000 fazer. Beide waren super bikes, ganz besonders die fjr!
Nur derzeit taugen mir die bmws am besten! Die qualität ist super, die formensprache hat sich auch verändert, obwohl auch bmw nicht von technischen fehlern befreit ist und schon manche in verzweiflung gebracht haben!
Im prinzip sind derzeit alle motorradmarken auf einen sehr guten level und so richtig schlechte marken gibtst eigentlich nicht mehr!
Aber kannst mir ja schreiben, warum yamaha dir so gut gefällt? Was fährst du derzeit für ein bike?
mfg
 

Danke für dein ausführliches schreiben. Bin begeistert von dir und deinem grossen wissensschatz!
Gewaltig!
Wieviele kilomter fährst so im jahr und wie lange bist schon biker?
mfg

Es ist so,es gibt eigentlich keine wirklich schlechte Marke,abgesehen von Chinessen&Südostasien.Ich hab auch nichts gegen BMW,in gegenteil,wenn ich jetzt eine neue Enduro kaufen wurde,dann die BMW Gs 800.Mich kotzt ein bissl an das die BMW`s von MOTORRAD immer überbewertet werden,ganz egal was man vergleicht,BMW gewinnt immer.
Nun zu deine frage,warum ich Yamaha so gerne mag;Ich hab damals als 15 Jähriger gespart auf eine Yamaha Tenere,doch es ist leider anderes kommen,und ich hab mein Traum erst viel später verwirklicht.Tenere hat mich damals fasciniert,du weisst schon,Paris-Dakar…Jetzt hab ich so etwas,und mir ist klar das meine ST nicht wirklich mithalten kann mit GS,KTM Adventure,usw.,aber die ist so selten,und die anderen sieht man immer und überall.
Ich will sie so lange behalten,wie es möglich ist.
Mfg maiche

P.S. Nimm meine sticheleien nicht ernst,mir mach spass leute ein bisl zu ärgern! :smiling_face:

Hallo Maiche! super schreiben von dir gefällt mir, aber jetzt wird dein warten belohnt, yamaha bringt die neu 1200deter super teneree, wird sicher ein tolles bike werden! gefällt mir auch sehr gut, alleine wegen den kardan und den starken motor!
aber eins maiche: ich lese eigentlich in den letzten 2jahren fast jede motorrad - zeitschrift (egal wie die jetzt alle heissen), aber fast alle, mit aussahme vom reitwagen (die berichte sich mir ein bischen komisch und deren schmäh verstehe ich net wirklich - auch wenns a wienerschmäh ist - die ist mir zuwenig informativ - und die gschichtln über deren erlebnisse interessieren mich gar net) berichten über die bmws, die in fast jeder kategorie derzeit nummero eins sind! da muss was dahinter stecken und ich fahr offt bei den verschiedenen händlern vorbei, schau mir neuerscheinungen an oder teste die bikes (weils mich interessiert - wie sich die verhalten), aber von der verarbeitung sind die bmws nicht zu schlagen. ist egal von der kleinsten schaltereinheit bis zum sitzpolster es gibt nichts zu bemängeln. fahrdynamisch sind viele bikes top, aber bei der verarbeitung teilt sich dann die spreu vom weizen. hab mir letztens die neue ducati 1200 multistrada angesehen, sicher fahrdynamisch ein tolles bike, auch die komponenten wie z.b.dämpfer, rahmenteile sind vom feinsten, aber trotzdem sind es die kleinigkeiten, die mich bei einem 20tausend euro bike stören, wie z.b. die sitzerei, schaltereinheiten, zwei steckdosen und alle beide sind hinten bei der gepäcksaufnahme - wenn ich jetzt ein navi anstecken möchte - muss ich ein kabel nach hinten ziehen oder eine neue dritte steckdose montieren lassen! und es sind immer wieder so kleinigkeiten - die mich auf einen bike stören, letztens habe ich mir eine triumph speed tripple angesehen - sicher ein super bike, so wie viele andere - aber wenn ich mir die verarbeitung ansehe vergeht es mir!
aber wie gesagt ich habe da andere ansprüche wie viele andere und das ist auch gut so, sonst würde die bayrische macht allmächtig sein.
trotzdem hat mich gefreut maiche für dein schreiben und wünsche dir noch alles gute beim biken und mit den yamahas!
mfg

Ja, es ist wirklich so;Ich hab mal eine Benelli TNT 1130 getestet,die ist motorisch  wahre Monster,aber die details,das ist alles andere als gut gemacht;locker,wackelig,usw.Kawasaki die ich vor Tenere gehabt hab,Z750, die war sehr zuverlässig,nie etwas gehabt,einzige kritik leichte Rost an Rahmen.Und das nach 1-2 jahren,das sollte wirklich nicht passieren!Es ist aber bei mehreren Marken so,unabhängig wie teuer.Das nervt natürlich,wir zahlen nicht gerne für etwas was schlampig gemacht wird.
Die BMWs sind auch so beliebt,weil auch die ergonomie passt,selbst auf K1200R ist sozius besser aufgehoben als auf so  manchen Tourer.Für BMW gibt so viel Zubehör wie für alle andere marken Zusammen,das ist auch ein wichtige punkt,und man bekommt immer ersatzteile,ganz egal wie alt die Maschine ist.Aber wie bereits gesagt,es gibt sehr viele BMWs auf Strassen,und ich bin ein Individualist.
Reitwagen lese ich auch nicht,aus gleichen Grunden wie du,ich lese regelmässig MOTORRAD.
Ich wünsche dir eine schöne Saison!
MFG maiche

Mich interessieren manche Fragen selbst so intensiv, dass ich halt versuche mir die Frage selbst eindeutig zu erklären (ohne woanders nachzulesen). Bei einem Forum kommt man dann schnell drauf, ob man nicht doch einen Blödsinn geadacht hat :grin:

Bin ein begeisteter Fahrer und bringe es mittlerweilen auf 20 - 25tkm im Jahr - dadurch kriegt mein Moped viel Aufmerksamkeit und ich verbringe viel Zeit damit :wink:

Fahre seit 3 Jahren wieder nach einer 12-jährigen Vernunftspause wegen einem schweren Unfall.
Ich bin aber wieder süchtig nach Kurven wie eh und je. Das Fahren selbst ist das einzig Wichtige für mich, aber das Wissen um die technischen Hintergründe macht es für mich noch lustiger.

Dein Beitrag freut mich ehrlich, weil ich Spaß an den Themen habe und vor allem anderen Leuten helfen will!

lG,
Lupusz

Das sehe ich schon etwas anders.
Die Verarbeitung bei BMW ist längst nicht so gut, wie immer geschrieben/gesagt wird.
Wenn ich mir die Schweiss-Nähte angucke, sei es nun an der GS oder auch an der neuen S1000, wenn ich mir z.B. an der neuen S1000 die Qualität der Verkleidung (über das Design sprechen wir hier ja gar nicht) und die Material-Anmutung angucke, dann wird hier aber massiv gespart.
Das die Schrauben an der F800 auch schon nach 6 Monaten rosten, weil man die 30 Cent Aufpreis für VA-Schrauben gespart hat … muss ich nicht verstehen.
 
Schlechte Motorräder baut schon lange keiner mehr. Und das die BMWs alle Vergleichstests gewinnen … könnte andere Gründe als nur die Qualität haben.
 
ABER: Ich bin froh, dass so viele BMW fahren, dann bleibt der Rest für Liebhaber wie mich.
 
Gruss
 
Sam


Bei einem Forum kommt man dann schnell drauf, ob man nicht doch einen Blödsinn geadacht hat

naja … manche vllt, du anscheinend nicht … :wink: … denn wenn du schreibst:

Schauergeschichten der R1200x Serie, kenne ich als GS-Fahrer eh nur nur aus Foren

dann erzählen nach deiner einschätzung jene leute „schauergeschichten“, welche probleme mit der verarbeitung der 1200er serie haben - auch wenn getriebe(voll)schäden bei tests seriöser motorradzeitschriften auftreten: es scheint so zu sein, daß nicht sein kann, was nicht sein darf, daher: schauergeschichten … ;-}

°lp°

kennt die Mopeds auch wirklich gut.

Das Getriebe war nie der schönste Teil an einer BMW, das steht ausser Zweifel.
Aber man kann aufgrund einzelner Meldungen nicht auf die Qualität der Fahrzeuge schliessen - immerhin ist die GS ist das meistverkaufte Fahrzeug seiner Klasse in Europa.
20 kaputte Getriebe in einem Forum sind statistisch nicht relavant, wenn man nicht weiß wie viele kein Problem haben.
Ich kenne nur einen Fall persönlich, der wirklichen den berühmten Getriebegehäusebruch gehabt hat. Ich habe aber Hunderte getroffen, die nie ein Problem gehabt haben.

99% der Beiträge in Foren sind von Leuten, die über Getriebeschäden reden, weil die GS in einem Test einer Zeitschrift einen hatte.
Diese Beiträge nenne ich Schauergeschichten und natürlich nicht jene Beiträge von Leuten, die wirklich ein defektes Getriebe haben.

Was mir aber aufgefallen ist:
Viele Leute kaufen sich eine GS mit extremen Erwartungen. Dann kommen Meldungen im Forum wie „Scheibe wackelt mir zu stark“, „das leerlaufende Hinterrad ruckelt“, „Ventile sind sehr laut“, „Hab gehört der Motor wird immer kaputt“, …
Da ich selbst herumschraube und das meine erste richtige BMW ist, trau ich mich sagen, dass BMW eine sehr hohe Klasse im Bereich Fahreigenschaften und Ingenieursleistung hat.
Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Ich bin sicher kein Durchschnittsfahrer und fahre das Moped auch nicht im Schongang. Es kommt daher auch mit Regen, Schnee und Salz in Berührung und ich habe keine einzige Roststelle.
Wichtiger ist aber, dass ich seit 35.000km nichts Wesentliches habe tauschen müssen und das Ding einfach treu ist.

Ein weiterer Punkt ist, dass ich mein Motorrad vor 2 Jahren gebraucht gekauft und es eigentlich kaum an Wert verloren hat - sollte das Getriebe tatsächlich hin werden, hab ich das Geld für ein Getriebe eigentlich schon wieder drinnen.

MfG,
Lupusz

Da hast Du schon recht, mein lieber Lupusz.
Nur: Alle sind a) mittlerweile auch auf dem Niveau (Ducati, MV, MotoMorini, Benelli) oder sind b) schon drüber hinaus (alle Japaner, Harley, Triumph).
 
Die Boxermotoren sind nun in der heutigen Auslegung schon über 20 Jahre alt und ja hoffentlich sind die immer besser geworden.
 
Der Einzige und für mich grösste Nachteil der BMWs ist das immer wieder zurückgreifen auf unausgereifte Automotive-Technik. Seien es die Dämpfer in der GS HP oder die ABS-Bremssysteme, die jetzt wieder eine Rückruf-Aktion provoziert haben: Hier liegt die Gefahr bei BMW, dass sie glauben, dass alles, was bei Autos geht bei Motorrädern doch auch 1:1 funktionieren muss.
Die einzig löbliche Ausnahme: Ausgerechnet die S1000RR macht mir persönlich einen sehr guten Eindruck (technisch), aber eben, auch hier: Design, Verarbeitung … 2. klassig.
 
Aber die R1200S kannste kaufen. Einfach auf der Rennstrecke das Heck etwas höher legen. Die Zylinderköpfe werden es Dir danken.
 
Und warum sind die BMW R1200 GS so gut verkauft, Lupusz?
Ich nenne das das Golf-Syndrom: Was tausende andere kaufen, kann nicht schlecht sein. Ist es auch nicht, weil man nix anderes kennt. Gucken wir uns kurz die typische Käuferstruktur der GS an (gemäss BMW selbst, ich dichte hier nix hinzu):

  • Typischerweise Erstlenker oder Wiedereinsteiger.
  • Risiko-sensitiv
  • Kostenbewusst
  • Gut situiert
     
    Wie gesagt: Das kolportieren Verkaufsverantwortliche von BMW selbst.
    Was fehlt? Ah, genau, leidenschaftlich, emotional etc.
    Wer auf sein Bauchgefühl hört und wem Wiederverkaufswerte egal sind (ist ja ein Spassmobil, kein Investment), der kauft sich einfach keine BMW.
     
    So einfach ist das.
    Aber: Sind gute Moppeds.
     
    Gruss
     
    Sam

Welche Big Enduros sind denn besser, die Du kennst?
 
Die MST gibt es erst seit heuer (und Haltbarkeit müssen auch die erst beweisen; OK, ich haette gerne eine :wink:), und ansonsten fällt mir nur mehr die KTM Adventure ein, deren Charakteristik jedoch um einiges anders ist, als die der 1200GS.
 
Und witzig ist, dass Du zwar das BMW-ABS kritisierst, gleichzeitig Triumph, die nicht mal ein ABS haben, im Niveau über BMW stellst.
 
lG
Karl
 

Hallo Karl

Die GS ist vieles, aber keine GrossEnduro. Sie ist eine Reise-Enduro, wie es die Varadero, die V-Strom etc. auch sind. Nur: Die BMW kann man auch im leichten Gelände brauchen.
Da ist die KTM schon aus ganz anderem Holz geschnitzt. Die geht auch in schwerem Gelände noch, da hat vorher alles schon die Flügel gestreckt. Ah, übrigens: Bin weiss Gott kein KTM-Fan, aber DAS Thema haben die besser im Griff. Dass die ersten 950er schlecht abgestimmt waren, weiss jeder. Das die Sitzhöhe hoch ist, auch. Aber: Die KTM bietet transparenz an der Front, hat Power, Druck und mechanischen Grip. Zudem hat die KTM den entscheidenden Vorteil, dass sie leicht ist.

Ich habe bei Triumph etc. die Verarbeitung angesprochen, nicht die technischen Kniffe.
Und wenn wir dann schon mal von ABS reden: Siehe aktuelle Rückruf-Aktion (ja, ist ein Auto-ABS, dass mit den Vibrationen Mühe hat, nur so mal unter uns), und im Ernst: Wenn ich wählen kann zwischen einem hart regelnden ABS mit einer Restbremsleistung von 4,5m/sec (Sorry, unter aller Sau), weil das Ding einen Bremskraftverstärker braucht, und wenn das ABS nicht regelt, der auch nicht funzt, dann bleibe ich lieber bei der herkömmlichen Doppelscheibe mit je 4-Zylindern, die aber immer funzen.
Doch dieses Thema hatten wir hier schon häufiger und ich will’s nicht wieder hervorzerren. Wer will kann ja mal die Stories der Bremsausetzer bei der Alpenchallenge nachverfolgen (die komischerweise aber nie in das Gesamtresultat eingeflossen sind).

Ich sag’s ja: Die 1200S ist schon OK.
Er möge sie kaufen.

Gruss

Sam

Du bist offensichtlich ein sehr aufmerksamer Leser von Motorradmagazinen. Das bin ich leider nicht und kann  deswegen nicht eine Marke über die andere stellen.

Ich kann dir aber sagen, dass meine R1200GS oft stundenlang am durch Täler und über Pässe gejagt wird. Dabei geschieht fast jedes Anbremsen von Kurven mit einsetzendem ABS und kurz hochkommenden Hinterrad.
Ich habe dabei auf hunderterden Sätteln, Pässen und Bergstraßen kein einziges Mal ein Problem gehabt!
Hätte ich die Batterie aber vor einer Talfahrt die Batterie fast entleert, hätte ich natürlich auch Problemen gehabt. Ich hätte dann halt 1 Minute warten müssen, bis die Batterie wieder halbwegs Spannung hat.

Deine Ausführungen über die Vibrationen beim Auto-ABS und „4m/s“ Restbremswirkung sind vermutlich dazu gedacht, den Thread am Leben zu erhalten, oder? Welche Generation an Bremsen meinst du eigentlich damit?

Wie viele Kilometer bist du die Motorräder, über die du redest, schon wirklich gefahren und hast die Phenomäne nachstellen können?

Bist du in der Lage, die Motoräder in dem Bereich zu bewegen, von dem du redest?
Wenn ja, borge ich dir gerne mein Moped und du zeigst mir diese Probleme.

Mich würde interessieren, ob ich diese Probleme dann auch habe und ich es einfach nicht gemerkt habe… allerdings bezweifle ich das stark!

lG,
Lupusz

Guten Morgen Lupusz
 
Ich schreibe generell nur über Motorräder, die ich auch selbst schon gefahren bin. Dann sind es meist über 500 km (ausser bei der S1000RR, da waren es einige Runden auf der Rennstrecke). Das braucht man einfach, sonst kann man die Kisten kaum beurteilen.
 
Die Regelprobleme beim ABS sind bei allen R-BMWs replizierbar, ich habe eine spezifische Stelle auf einer meiner Hausstrecken ausgemacht dafür. Die Kurve ist so ausgelegt, dass man mit einer hohen Geschwindigkeit durch ein Geschlängel angeschossen kommt, und dann auf sehr welligem Belag sehr hart anbremsen muss.
Dann passiert folgendes:

  • ABS regelt
  • Es kommt eine Serie von ca. 4 Wellen. Das ABS macht auf. Es besteht gefühlt keine Bremsleistung mehr.
  • Es dauert dann einen guten Moment, bis das ABS wieder regelt. Dann steht man aber bereits im Gegenverkehr.
  • Erst dann wird wieder Verzögerung aufgebaut.
     
    Interessant dabei:
  • Das ist ab R1100GS bis R1200GS replizierbar.
     
    Gegenbeispiel:
    Auch die Versys (mit ihrem sehr rauen ABS) kommt an den Anschlag, aber das ABS macht nicht einfach sinnlos eine Sekunde lang auf. Wie’s besser geht zeigt an derselben Stelle z.B. die 800 VFR von Honda, die dort sensationell gut bremst und regelt.
     
    Aber ich gebe Dir recht: Muss nicht unbedingt am ABS selbst liegen, kann auch an der erhöhten Masse an der vorderen Aufhängung liegen (Duolever).
     
    Und das mit den Bremsrestwerten ist nicht von mir, steht im Bordbuch einer jeden R.
     
    Noch sonst kurz zu mir:
    Ich fahre selbst im Schnitt ca. 20t km auf meinen eigenen Motorrädern im Jahr und dann nochmals bis zu 5tkm auf ‚fremden‘ zum Testen. Das Testen macht mir einfach Spass und es zeigt mir auch immer wieder, wer wo welchen Wert auf was legt. Das hilft beim Abstimmen des eigenen Motorrades, wenn z.B. wie aktuell das Fahrwerk mal wieder überholt werden muss.
    Und das ich in der Lage bin, die Motorräder auf der Strasse in die Situationen zu bringen, von denen ich rede, versteht sich von selbst.
     
    Übrigens: Das die Tester einer Motorrad-Zeitschrift nicht alles die Super-Über-Flieger sind, haben wir vor 2 Jahren erlebt, als wir an der Alpenchallenge den Jungs von MOTORRAD vor- und weggefahren sind … mit Motorrädern, die übrigens gemäss den Resultaten der Alpenchallenge dies gar nicht hätten dürfen. :slight_smile:
     
    Gruss und guten Tag
     
    Sam
     

So wie du die Nachteile beim I-ABS beschrieben hast, gebe ich dir absolut recht.
Ich habe das in einem anderen Artikel bezüglich wechselnder Fahrbahnbeläge auch schon beschrieben. Da geht es darum, dass die Bremse ganz aufmacht und dann erst wieder sukzessive zumacht. Wenn du Wellen drinnen hast ist es das Gleiche wie wenn zwischen griffigem Belag Schotter, nasse Fahrbahnmarkierungen oder auch Schlaglöcher sind -  das ABS macht einfach auf und dann langsamer zu als es vermutlich optimal wäre.

Den ursprünglichen Kommentar vom Komplettausfall des ABS wegen zu geringer Batteriespannung kann ich in der Praxis noch immer nicht nachvollziehen. Darauf habe ich mich eigentlich bezogen.

Mit Restbremsverzögerung ohne ABS bin ich nicht ganz deiner Meinung.
Zur Vollständigkeit: Es sind 4m/s^2 (14,4km/h^2) und nicht 4m/s. Wenn ich es richtig verstanden habe, braucht man so 7 Sekunden von 100km/h auf Null. Ich gebe dir Recht, das wird offiziell angegeben und ist sehr wenig!
Ich habe es vor einiger Zeit mit abgedrehter Zündung probiert und festgestellt, dass die Verzögerung in der Praxis doch höher ist als angegeben, aber natürlich deutlich geringer als im Normalbetrieb, wo man mit einem Finger das Hinterrad in der Luft stehen hat.
Den genauen Verzögerungswert im Notbremsbetrieb weiß ich nicht mehr, aber vielleicht messe ich es die Tage einmal aus.

Ich persönlich stehe einfach auf Technik, wo jeder Kontakt wasser- und bezindicht ist, alle Benzinschläuche eine Schnellkupplung haben und ein Reifenwechsel ohne notwendige Justierarbeiten in 10 Minuten durchgeführt werden können. Der Paralever und Telelever sind für mich ebenfalls eine geniale Erfindung fürs Fahren abseits von Rennstrecken. Die Schweißnähte sind bei den R1200x, die ich gesehen habe, auch sehr schön ausgeführt.

Auf jeden Fall verstehe ich deine Haltung jetzt besser.
Dass du ein Mann der Praxis bist, habe ich aufgrund deiner vielen Referenzen zu Testberichten zuerst nicht angenommen - bitte um Entschuldigung dafür!

Deinem zweiten Beitrag stimme ich fast voll zu!

lG,
Lupusz

Hallo Lupusz
 
Wegen der Restverzögerung: Du hast recht. Ich hatte das falsch in Erinnerung … nachgeguckt … jepp.
 
Das mit dem Bremsausfall haben wir mal schmerzhaft erlebt. Eine C1200 (die lustigerweise immer über Nacht aufgeladen musste, weswegen der Besitzer ein Stromkabel eingebaut hatte und ein Ladegerät. Kein WITZ! Muss man nicht verstehen, nur akzeptieren) hatte während der Fahrt so eine Systemausfall und ist dann einem anderen Kollegen bei der Fahrt in der Gruppe hinten rein gerauscht, was eine üble Szene gegeben hat.
 
Ich gebe Dir zu all Deinen Punkten wegen Wartungsfreundlichkeit etc. recht. Nur warum macht dann BMW nicht den Schritt fertig und erlaubt eine (technisch durchaus mögliche und auch schon gesehene) Überbrückung des Bremskraftverstärkers mittels eines Bi-Passes, der nur aufmacht, wenn Strom aus ist (Relais-gesteuert) und erlaubt so, jederzeit sicher zu bremsen?
Komischerweise können das nämlich alle anderen. OK, die arbeiten ohne Bremskraftverstärker und wenn das Regelgerät des ABS ausfällt, funzt die Bremse wie jede andere auch …
 
Deswegen mein Kommentar zu automotive Teilen an Motorrädern.
 
Aber ich sag’s ja: Die BMWs sind gute Motorräder, ganz klar. Und auch hier ist keines perfekt, aber das soll ja auch ein Motorrad nie, sonst wär’s ein Auto und würde keinen Spass mehr machen.
 
Gruss
 
Sam

Will jetzt nicht über technische Feinheiten debattieren, da habt ihr mehr know-how…allerdings kann ich Euch über eine gerade vor 2h gemachte Begebenheit mit dem ABS einer F800GS berichten. Stadtverkehr 40kmh, guter 20m Abstand und Vollbremsung einleiten müssen.

In meinen vorangegangenen zehn Jahren Motorrad ohne ABS war so eine Situation kein Thema, aber nach der heutigen Vollbremsung überlege ich es mir das ABS doch besser wegzuschalten. Der Bremsweg wird deutlich länger (no na), aber mit der „ohne-ABS-Erfahrung“ hat mir das wirklich einen Schreck versetzt, wenn man Meter um Meter dahinruckelt, wo man normalerweise schon längst gestanden wäre.

ABS ist nicht in jeder Situation Unsinn, aber jenen alten Hasen die noch „Maschinen ohne ABS“ gewöhnt sind und nun auf eine Neue umsteigen, empfehle ich im Stadtverkehr gleich mal 5 zusätzliche Meter Abstand zu halten wenn das ABS an ist.