ORIGINAL: alpenkoenig
…zu deiner Erkenntniss.
Willkommen im Club der aktiven Motorradfahrer!
Endlich wieder einer, der erkannt hat worauf es ankommt.
Mir ist es ähnlich ergangen als ich nach Jahren des Strebens nach Leistung plötzlich auf der handlichen Guzzi und später auf der „super wendigen“ Aprilia saß.
Es ist nach Jahren der steifen Bewegungslosigkeit am Bike (wie es die Leistungsstarken Bikes erfordern)plötzlich eine neue Welt, wenn das Luder ähnlich einem MTB zu handeln ist. Du kannst in die Ecken hineinknallen wie du willst, du kannst die Linie nach belieben korrigieren und vor allem kannst du abwinkeln ohne Ende. Das Fahrwerk schluckt alles, du bist komfortabel und aufrecht sitzend unterwegs, hast eine perfekte Übersicht und Wendigkeit und kannst dich voll auf die Linie und Kurven konzentrieren. Das macht schnell … und nicht lediglich ein Motor mit viel Leistung.
So kommt es schliesslich, daß manchmal auch die stärksten Superbikes auf schneller Bergstrecke das Nachsehen haben, obwohl du mit nur 50PS unterwegs bist.
Nun, für mich waren zudem auch wirtschaftliche und praktische Aspekte im Vordergrund.
Doch zuerst die Frage: Was bringen einige Kilo weniger und einige PS mehr? Du hast ganz kurzfristig einige Meter mehr gemacht und dafür auch mehr eigene Kräfte verbraucht.
Ist es nicht besser wenn man den ganzen Tag schnell unterwegs ist, als nur auf einigen Teilstücken?
Diese Erfahrung hatte ich immer wieder gemacht, als ein Freund mit der 660SMC mit mir unterwegs war. Schon nach dem Mittagessen wollte er meist nicht mehr fahren weil er ausgelaugt war, er hatte genug und für mich hatte der Tag erst so richtig begonnen. (dabei sollte erwähnt werden, dass er wahrlich nicht weniger Kraft oder Kondition besitzt und auch mindestens die selbe Routine hat als ich)
Nun, die Treibstoffkosten sind doppelt so hoch bei ihm (€ 30,- im Tag mehr) die Serviceintervalle sowieso und das für den Erfolg beim Beschleunigen sechs Meter wegzuziehen. Du kannst dir vorstellen, dass diese 6 Meter an andere Stelle wieder leicht aufzuholen sind. Am besten beim Durchzug, wenn er einmal nicht seine vollen Drehzahlen ausnützt und nur am Quirl dreht, dann bin ich mit dem besseren Durchzug schon wieder dran. Fazit: Er ist mir trotz seiner um 50kg leichteren und um 15 PS stärkeren Maschine noch nie entkommen - Warum wohl? …So sieht eben die Praxis aus!
Die wirtschaftlichen Aspekte sind: Service nur alle 10.000km, Verbrauch zwischen 3,5 und 5,5 Liter je nach Fahrtempo. Ölverbrauch 0, günstige Reifenkosten (fahre hinten einen Enduroreifen, vorne MT 60). Sehr hohe Zuverlässigkeit und geringe Vibrationen des „braven“ Motors. Ich habe jetzt die 21.000km ohne das geringste Problem überschritten und ich bin mir sicher dass dieser Motor für 100.000km locker gut ist. (der 50.000km Test im Motorrad hat einen völlig unverbrauchten Motor gezeigt)
Die praktischen Aspekte: Leicht zu handhaben, auch im Stadtverkehr wie ein braver Roller, Fernreisetauglich mit dem 14 Liter Tank und ebenso perfekt als Alltagsgerät mit genügend Platz für die Sozia hintendrauf.
Mir hat nichts besseres passieren können, als all diese Aspekte unter einen Hut zu bringen.
Deine Entscheidung fällt also zugunsten der „Hard Sumo´s aus“ wenn du es als Sportgerät auf der Kartbahn brauchst und du unbedingt gewinnen musst. Dafür bist du gerne bereit die Mühen der finanziellen und zeitmäßigen Mehrbelastungen zu tragen.
Wenn du aber so wie ich zum Spaß fährst, dann kommen alle erwähnten Aspekte zu tragen, weil du weißt dass immer noch der Fahrer das Tempo macht und der Spaß um so größer wird, wenn der Aufwand klein gehalten ist.
Nun, noch der Unterschied zwischen XTX und Pegaso Strada: Der Motor ist ident, der Rahmen völlig anders, die Verarbeitung völlig anders und das Fahrwerk mit der Aprilia Abstimmung erste Sahne.
Was viele im Vergleich nicht beachten, der Motor kommt in beiden Fällen aus dem selben Werk in Italien, die XTX wird aber in Spanien gebruzzelt, dementsprechend ist der Rahmen eher nachlässig gebaut, verarbeitet und lackiert, die Anbauteile von der billigen Sorte und die Kunststoffverarbeitung ebenso.
Schau dir die Strada einmal genauer an, hier ist ein schön verarbeiteter Rahmen, viele Schrauben aus Niro Material, perfekte Lackierung mit Klarlacküberzug, hochwertige Anbauteile (Gabelbrücke mit Dreifachklemmung, Bremsen, Felgen, Scheinwerfer, etc. etc.)
Die Pegaso Strada wird nicht beachtet, warum weiß kein Schwein?
Übrigens, meine würde ich an so jemanden wie dich verkaufen, einige andere haben sie nicht bekommen, weil sie nur herumnudeln würden damit, das hat sie nicht verdient.
Sie steht zum Verkauf, weil ich mir zukünftig auch die Kette ersparen will und ich werde eine zweite Guzzi nehmen weil, du weißt ja, der Fahrer macht das Tempo und den Spaß!
http://www.1000ps.at/gebrauchtes-motorrad-281027-APRILIA_Pegaso_650
Lg Kasperl