04.04-10.04.; 2200km; Wr.Neustadt - Kilb - Deutschland u. zurück

So, nun war es dann soweit. Die Redaktion hatte mich per email geschockt - und das nicht zu knapp. Sollte ich nun doch nicht einer der Auserwählten sein? Ein Mail von Marion klärte die Situation.
Wenn da nur nicht noch diese Tour mit dem LKW gewesen wäre (die ganze Woche lief nix, bzw. alles daneben)! Wollte ich doch ursprünglich schon am Donnerstag zu Hause sein, um die FJR am Freitag Morgen abzuholen. DENKSTE (Die Rechnung ohne Disponent, den Verkehr und das Wetter gemacht).
Kurz vor 14Uhr am Freitag saß ich endlich auf dem Eisen.
(Hierbei möchte ich mich bei meiner Lebensgefährtin bedanken, die den LKW noch nach Graz abladen mußte).
Nun mußte ich erstaunt feststellen, dass es auch Eisen gibt die man gar so richtig hören kann. Meine Duc macht da ganz andere Töne, mit dem Remus und so… Was soll`s, schließlich wird man älter und vielleicht auch irgendwann ruhiger.
Angenehm überrascht war ich von dem Handling der Mopette. Für eine 1300er mit dem Gewicht und Ausmaßen… echt problemlos zu fahren.
Es ging dann heimwärts über die Autobahn, damit ich gleich mal die Leistung testen konnte. Hoffentlich ohne geblitzt zu werden. Das ist nämlich meine Spezialität, hunderte von Euronen hat mich das schon gekostet. Der aufkommende Regen ließ mich sogar im trockenen sitzen, was ich bis Dato auch nicht gewohnt war… wiederum angenehm!
Jetzt bin ich gerade am packen und verstauen für meinen Wochentrip zur Wein- und Burgengegend in Rheinland-Pfalz in Germany. Ich freue mich bereits auf eine ausgedehnte Mosel-, Eifel-, Rheintour mit alten Bekannten und Freunden. Mal sehen wer von der „alten Garde“ überhaupt noch Moped fährt und nicht in den normalen Lebenstrott gefallen ist. Bin gespannt.  :wink:

05.04.08

06:00) Aufstehen
es gibt immer noch was zu erledigen bevor man endlich weg kommt… Koffer und Tankrucksack dran, Abschiedsbussi für die Liebste und …
09:45) ABFAHRT in Kilb
10:15) erster Tankstop(TS) in Oed… wenn´s blinkt, braucht´s suppe, und zwar schnell!
11:15) zweiter TS in Suben… noch einmal mit „biligem“ Sprit auffüllen.
Kaffee trinken und weiter gehts… Ich war viel zu schnell unterwegs in Austria, denke aber ohne folgen… hoffe ich!!!
13:00) dritter TS in Neumarkt. Das ist kurz vor Nürnberg. Hatte schon Aussetzter, da bin ich mit normalem Tempo gefahren… aber nur die letzten 10 km! Ich dachte schon ich muß schieben. Glück gehabt und wieder was gelernt. Wenn´s blinkt fahr sofort zur Tanke, „nicht über Los und sonstige Umwege“… sonst wird´s eng.
15:00) vierter TS in Wertheim Lengfurt hinter Würzburg. Dieser Abschnitt hat meinen Schnitt rapide in den Keller gedrückt; über 20km Stau, die ich auf dem schnellst möglichen Weg durch die Mitte nahm. Ein Wiener Schnitzel (Das im übrigen ganz anders zubereitet ist als in Austria) zwei Kaffee und auf Richtung Scharze Wand.
Dann kam der Regen, bei Frankfurt wieder trocken, was aber nur die Ruhe vor dem Sturm war. Ein Gewitter und Unwetter von Mainz bis zu meiner Schwester in den Hunsrück. Dennoch bin ich schnell gefahren um dem Wasser keine Chance zu geben an mir zu haften. Hat auch funktioniert…
17:00) Ankunft, 770km in 5 Stunden auf Autobahn mit relativ viel Verkehr. Ich glaub, das kann sich sehen lassen?

Fazit dieses Tages: Ein Mopped mit dem man super schnell reisen kann, dabei aufrecht sitzt und sogar nicht viel vom Regen ab bekommt. Nur… mit langen Beinen sitzt man einfach zu tief, nicht ganz optimal… für mich jedenfalls. Sonst gibt es absolut nichts auszusetzen. Das Eisen rennt wie der Teufel, brauch dann natürlich auch viel Suppe. Aber wer was raushaben will, muß auch was rein tun. Sonst geht das nicht! :grin:

07.04.08
 
Kommunion gefeiert, ausgeschlafen und voller Tatendrang stand ich heute Morgen auf. Nur sollte jener gleich nach öffnen der Rollläden gebremst werden…

10 cm Neuschnee und geschlossene Schneefahrbahn. Ich werd wahnsinnig!!! :rage: :rage: :rage:
Mal sehen was heute noch so geht…?   NIX!!!

08.04.08

10:00) Ich halt´s einfach nicht länger aus! Ich will fahren! Das Wetter kann mir doch gar nix, schon gar keinen Strich durch die Rechnung machen. Da ich ein positiv denkender Mensch bin, wird sich das Wetter bessern. Ich packte also meine sieben Sachen zusammen, Koffer ans Mopped und los, bei Schneegestöber und Minus 4 Grad. Die Straße mittlerweile frei geräumt und nur noch Salznass. Mit der Ausfahrt zur Mosel und zum Rhein wurde nix, eben wegen diesem beschi… Wetter. Ich setze mich vorsichtig über die B50 (die Querverbindung vom Rhein zur Mosel) Richtung Mainz in Bewegung und war einmal mehr überrscht, daß auch dieses Wetter eigentlich kein Grund dafür ist, KEIN Motorrad zu fahren. Gut geschützt hinter der elektrisch höhen-verstellbaren Scheibe, gute Kleidung sowie guter Laune machten auch diese Fahrt möglich. Leider kann ich Euch keine Bilder liefern, da die kälte meiner betagten Kamera zusetzte und ich keine Foto´s machen konnte. Ich fuhr über Bingen, Mainz, Frankfurt, Aschaffenburg auf der Autobahn. Die war am ehesten geräumt. Dann wagte ich die Fahrt über den Spessart bis nach Schweinfurt. Es hatte aufgehört zu schneien, die Straße war trocken, nur die Temperatur um die 0 Grad machte meine Füße zu Eisklumpen. Es lag zwar Schnee, doch die Sonne wollte genau wie ich, endlich durch. Nach meinem Termin in Maßbach, einigen Kaffee´s und einer Stunde weiter, waren die Füße auch wieder am Leben. Mittlerweiler 13:00 und strahlender Sonnenschein bei 8-10 Grad. Himmlich, kann ich da nur sagen.
Der Heimweg verlief problemlos, 3 Tankstopps mußten dennoch sein.
19:00) Zuhause angekommen und bisher knapp 2000km auf der Uhr.

Fazit:
Ich habe bemerkt, daß die FJR bei 4000 U/min manchmal anfängt zu vibrieren. Weiß nicht wo das herkommen kann. Morgen werde ich ohne Gepäck fahren und ein Auge darauf halten. Weiters löst sich wohl der linke Spiegel, bzw. die Schrauben lockern sich. Da muß nachgeschaut werden, bevor er verloren geht. Ansonsten wie bereits gesagt: Sehr gut zu fahren, egal ob langsam oder jenseits der 250. Immer beherschbar, sehr gute Bremsen und was mich als alter Fernfahrer am meisten fasziniert ist die enorme Motorbremsleistung. Bei vorausschauender Fahrweise braucht man auch aus hohen Geschwindigkeiten, nur den Gashahn zudrehen und sehr selten die Bremsen benutzen. Achja, geblizt hat es auch einmal bei Nürnberg. (Gottseidank in D, da werden Bilder von vorne gemacht :grin:)

09.04.08
 
Welch ein schöner Tag! Frühstücken, Mopped-Klamotten anziehen und ab gehts. Weiß noch nicht wohin. Heute Abend weiß ich mehr!

Erst mal gereinigt und vom Salz befreit. Das Eisen muß sauber sein!

…und nach dem Waschen eine Stärkung. Dann kann´s losgehen!

14:30) Abfahrtbereit bei Sonnenschein und 13 Grad. Es geht von Kilb über Kirchberg an der Pielach weiter durch Puchenstuben und übern Josefsberg nach Mariazell. Erneut tanke ich den guten Stoff der in Austria doch um einiges günstiger ist als in Deutschland (die teuerste Tankfüllung dort kostete über 40 Euronen). Dann ging es in Richtung Sankt Aegyd und weiter… na Ihr wisst schon? Kalte Kuchl war mein Ziel. Ein Topfenstrudel und eine Melange, dazu Benzinplaudereien mit anderen Bikern rundeten diesen Stop ab.

Die vielen Kurven bergauf- und ab liefen ebenso problemlos wie das anbremsen enger Radien. Niemals kam das Gefühl auf, nicht Herr der Lage zu sein. Die Seidenweiche Durchzugkraft dieses Motors, dieser Drehmoment, das ist einfach gigantisch. Eine zügige Gangart und häufiges bremsen scheinen diesem Eisen garnichts auszumachen. Alles in allem… Super Motorrad.

Das zuvor erwähnte Vibrieren bei 4000 U/min lag wahrscheinlich an den unvorteilhaft gefüllten Koffern. Ohne Koffer war kein Vibrieren zu spüren. Der linke Spiegel muß unbedingt fest geschraubt werden. Dazu muß die Verkleidung demontiert werden und dieses wollte ich nicht selber tun. Morgen werde ich mit wahrscheinlich feuchten Augen die Yamaha bei der Redaktion abgeben.

10.04.08

Heute ist das Wetter am Morgen schon vom feinsten, wie soll´s auch anders sein. Ein letztes Mal die Klamotten an und auf dieses Hammer Eisen drauf. Ich fahre bie B29 bis Obergrafendorf, dann über die B20 durchs Traisental. Durch Gölsental und letzlich durch das „Blitzerversäuchte“ Triestingtal nach Wiener Neustadt.

Ein letztes mal den Tankrüssel hinein und dann zur Moorgasse.
Marion ist erstaunt, weil ich einen Tag zu früh hier erscheine. Leider muss ich am Nachmittag bis Samstag hackeln und will das Bike für den „Nachfolger“ natürlich nicht zu spät abgeben. In die Werkstatt sollte ja auch noch wegen dem Spiegel.   

Fazit

Da ich bisher nur Eisen hatte, die „geführt“ werden wollten, bei denen eine Männerhand angesagt war, war ich umso mehr überrascht und auch erfreut wie einfach sich ein Bike mit dieser Leistung fahren lässt.
Problemlos in jeder Situation, Power genug um auch brenzliges zu Meistern und Bremsen die keine Angst aufkommen lassen. Mit den Koffern auf jeden Fall zum Reisen geeignet, und zwar schnell, sehr schnell. Die Scheibe trägt auch zum angenehmen fahren bei, stufenlos kann man den Wind abwenden, tolle Sache.

Kurz… ich bin begeistert!

Und sollte es einen neuen Test geben, ich bewerbe mich wieder… so viel ist sicher. Das die Redaktion dann natürlich die Qual hat auszuwählen ist verständlich. Dennoch eine, wie ich glaube, gelungene Aktion.
 
Bis dann, liebe Grüße

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