Windschild selber bauen

Hallo,

auf meine 1000er Kawasaki BJ 1978 ist keine Originalverkleidung oben. Jetzt ist mir aufgefallen, dass mein Windschild eingerissen ist. Da quasi alles am Motorrad Eigenbau ist, kann ich den Windschild nirgens nachkaufen. Das Problem ist, dass ich den Windschild nicht selber in Form biegen kann. Kennt jemand von euch eine Firma, die so etwas macht?

Danke schon mal im Vorraus für eure Hilfe :slight_smile:

mfg

Sears :wink:

Vielleicht wissen ja Die wie das Problem zu lösen wäre …

http://www.rmproducts.at/geschichte/item/206-spoiler-scheibe-touring-scheibe-windschild-nachbau-plexischeibe.html

was anderes fällt mir im Moment nicht dazu ein …

Lg Pg

von wo bist du her und um welches Motorrad handelt es sich?
Weiters wäre es noch interessant den Riss im Detail zu sehen.

Dieses Wissen würde für uns die Möglichkeiten, Dir vernünftig zu helfen, vervielfältigen.

Gruß,
Lupusz

PS: Wenn es eine Z1000 ist, scheint auch das Windschild nicht original zu sein …

Hi,
ich komme aus Linz, es ist eine Z1000 Bj1978, und der Windschild ist nicht original, das ist eben mein Problem weil ich in nicht kaufen kann, darum suche ich jemanden der sowas selber machen kann. :smiling_face:

Warum scheidet die Möglichkeit aus, den Riss auszubohren und die Scheibe zu kleben?

vG,
Christian

Hi,
danke werds mal versuchen.

Ich würde auf jeden Fall versuchen den Riss zu reparieren/reparieren zu lassen.
Sollte es PMMA (Plexiglas) sein, kann man es hervorragend bearbeiten und anschliessend wieder ausgiessen.

Die Alternative ist, dass jemand von deiner Scheibe eine Negativform nachbaut indem man sie ausgiesst oder das Modell händisch anfertigt. Darauf müsste dann eine Kunststoffscheibe gebacken werden die dann noch zurechtgeschnitten und gebohrt werden muss.
Das kann nur eine Spezialfirma in der Präzision die du brauchst und ist ausserdem sehr arbeitsintensiv.

Wenn Dich ein Einstiegspreis von €500,- nicht abschrecken, würde ich bei uns in der Firma nachfragen, wo wir solche Teile kundenspezifisch produzieren lassen.

vG,
Lupusz

Im Normalfall ist das Windschild aus Acryl.
Wenn nichts fehlt, also alle Teile da sind, dann würde ich das einfach kleben.
Wennst Hilfe brauchst melde dich per pn bei mir. Bin auch aus Linz.

Der Kleber Acrifix 192 füllt dabei sogar kleine Riefen auf und härtet völlig transparent aus – die dafür benötigte UV-Strahlung ist im Tageslicht enthalten.
Wie aus einem Guss wirken dann Werkstücke, die mit Acrifix 192 verklebt sind. Der Kleber ist selbst flüssiges Plexiglas.

http://www.conrad.at/ce/de/product/539813/Acrifix-192-Acrylglaskleber-100-g
Is in Linz sogar lagernd beim Conrad. :wink:

Alternativ kannst natürlich auch mit einer Kiste Bier zum http://www.transparentdesign.at/ (is am Franzosenhausweg zw. Metro und Francecar) fahren und fragen ob dir das schnell einer kleben kann.
Schätze mal wenn du direkt in die Werkstatt gehst is das in 5 Minuten erledigt. Hab aber keine Ahnung ob die sowas „nebenbei“ machen oder voll die Probleme entwickeln.

PS: Bohr ned rum bevor du dir alle Möglichkeiten angehört hast, nur weils dir einer empfohlen hat. :wink:

Ein Riss in PMMA breitet sich aufgrund der linear-elastischen Bruchmechanik bei Belastung immer weiter aus, wenn er nicht durch z.B. ein Loch am Ende des Risses gestoppt wird.
Es handelt sich hier nicht um irgendeine Empfehlung, sondern das Ableiten der Kräfte muss immer von wenigen Molekülverbänden (beim Ende des Risses) auf viele aufgeteilt werden (Loch), wenn die Reparatur dauerhaft sein soll. Ein kreisrundes Loch ist dafür die einfachste geometrische Form.
Demnach ist das wissenschaftlich die einfachste aller theoretischen Möglichkeiten um dem Problem ein Ende zu setzen.

Eine weitere Verarbeitung ist ohne diese Maßnahme kategorisch auszuschliessen, weil sonst immer zu hohe Spannungen im Material verbleiben. Anschliessende Klebeversuche ohne diese Maßname führen oft zu einem Zustand, bei dem oft im Anschluß eine optisch fehlerfreie Reparatur nicht mehr möglich ist.

Das sind keine Empfehlungen vom Hörensagen fürs Hörensagen, sondern es gibt wissenschaftlich keine andere Möglichkeit einen Riss zu stoppen and dann weiterzubearbeiten.

Demnach ist die Frage nur, ob man bei einer Reparatur selbst bohrt oder bohren lässt.

vG,
Lupusz

Das gilt vor allem wenn sich das andere Ende des Risses noch bewegen kann. Wenn es verklebt ist, ist das nicht mehr so wild.

sag amoi is des net a Scheibn aus ana Hailwoodverkleidung ?

Wenn man sich technisch noch nicht mit dem Thema beschäftig hat, kann man sich auch in der Praxis orientieren. Eine Autoscheibe bricht auch immer weiter, obwohl sie sich nicht frei bewegen kann. Wenn der Riss endlich zur Ruhe gekommen ist reicht eine kleine zusätzlich mechanische Belastung und es geht wieder weiter.
Eine Plexiglasscheibe hat freie schwingfähige Enden und auch noch viel mehr Energie auszuhalten.

Zweitens müsste das Klebematerial in den vordersten Bereich des Risses kommen, um die Kräfte zu verteilen die unweigerlich im Betrieb auftreten. Dazu braucht man aber auch Platz in den sich der Füllstoff ausbreiten kann. Da im vordersten Spalt kein Platz ist, kommt auch kein Material hin - der Riss geht mit Sicherheit weiter.

Ich empfehle Ermüdungsfestigkeit von Dieter Radaj, Michael Vormwald oder Kleben von Gerd Habenicht für eine weitere Diskussion.

vG,
Lupusz

Eine Autoscheibe, ich nehme an wir meinen einen Verbundwindschutzscheibe, bewegt sich sehr viel, besonders ab den Zeitpunkt wo man erkannte, dass sie als mittragendes Teil in die Konstruktion des Fahrzeuges eingesetzt werden kann.

Die Seitenscheiben und die Heckscheibe hingegen können keinen Sprung haben und zerfallen in tausende kleine Steinchen, wenn sie beschädigt werden. (Natürlich gibt’s da auch Ausnahmen in der Bauweise, aber die sind selten.)
An dieser Stelle wäre es angebracht sich zu Fragen ob Glas nun wirklich geeignet ist um das Verhalten von Kunsstoff zu erklären.

Ok, durchsichtig sind ja beide … :wink:

Ich schätze deine Antwort, aber das war jetzt komplett bezuglos zum Windschild der 40 jährigen Kawa. :wink:

Und niemand verbietet wem einen Riss durch eine Bohrung zu stoppen. Ich bezweifle nur die Notwendigkeit, wenn sich der Riss zb schon seit 30 Jahre da drin befindet und sich kein bissl weiterbewegt. :wink:
Immerhin besteht auch diese Möglichkeit.

Eine Sicherheitsverbundglasscheibe hat weniger ausgeprägte Moden in denen sie schwingt, weil sie über die Karosserie verbunden und gedämpft ist. Bei frei stehenden Scheiben sind vor allem die Auslenkungen in den Modi 1 und 3 (durch interne Biegelinien) viel, viel stärker ausgeprägt und die sind für Rissbildung besonders relevant.

Natürlich sind über Wärmebehandlung vorgespannte Glasflächen nicht geeignet und einen langsam wachsenden Riss zu erklären - sie sind ja gebaut um bei einem strukturellen Schaden selbstständig überall Risse zu bilden um z uzerfallen.

Man kann die Kraftverteilung in einem Riss auch mit Gummi, Stahl, Kunststoff, Holz, … erklären, wenn die Physik dahinter verstanden wurde. Sie sind im Prinzip nämlich identisch, nur die Parameter sind unterschiedlich.

Ich habe akzeptiert und kann nachvollziehen, dass man sich nicht mit dem Thema nicht wirklich in die Tiefe beschäftigen will.
Man kann aber nur sachlich über Dinge reden, wenn sich alle auf ein sachliches, wissenschaftliches Niveau begibt. Leider zeigt die Diskussion eindeutig nach unten in die Welt der Meinungen, und da will ich nicht hin!

Es ist aus technischer Sicht falsch, einen Riss in Glas, Kunststoff, Stahl, ALuminium, … ohne Ausbohren des Rissendes zu kleben, schweissen, löten, nieten, verschrauben, …, weil er leichter weiterläuft.
Entsprechend der Festigkeitslehre hat der Radius einer Fehlstelle direkten Einfluss auf die nötige Kraft um einen weiteren Fortschritt des Risses hervorzurufen. Kein Loch ist die schlechteste Methode einen Riss zu stoppen, ein kleines Loch ist besser, ein großes Loch in der Rissspitze ist die beste physikalische Methode die Kräfte in der Risspitze zu verteilen.

Falls du das anzweifelst, empfehle ich einfach ein Maschinenbaustudium machen, eine neuen Ansatz definieren und diesen wissenschaftlich und praktisch nachweisen. Ich bin dann einer der Ersten der sich ganz herzlich für die neue Erkenntnis bedankt!

Bis es aber so weit ist, würde ich aufhören zu behaupten, dass man Risse in hochbelasteten Teilen auch ohne Ausbohren der Rissspitze genauso gut kleben kann.

vG,
Lupusz

Jetzt sind wir plötzlich bei hochbelasteten Teilen …
Es geht immer noch um das alte Windschild eines fast 40 jährigen Motorrades. :wink:

… oder nicht hängt weniger von der absoluten Höhe der Belastung ab, als vom Verhältnis der Belastung zur Belastbarkeit des Bauteils!

korrekt

ist nicht die einzige methode das weiterreissen zu verhindern. allerdings die am häufigsten verwendete einfach weil es auch die schnellste und billigste methode ist. bei der kunststoffscheibe könnte man auch verschweißen wählen, also die rissenden einfach verflieißen lassen, was jedoch in der optik nicht schön werden wird und nachbehandeln wird man das kaum können

Bei Acrylglas ist mit Acrylglaskleber kleben und schweissen eh dasselbe. :wink:

Eben, und nun bitte die Berechnung oder Erklärung, die belegt, dass das Windschild hochbelastet wird, also im normalem Fahrbetrieb bis kurz vorm zerbrechen belastet ist.

Bin schon gespannt. :wink: