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http://www.burning-out.de/start3.shtml?/news/news.shtml?Bericht-ueber-die-Beschlagnahme-zweier-Harley-Davidson-Motorraeder-20061212170105
bericht über die Beschlagnahme zweier Harley-Davidson Motorräder
deutscher Touristen aufgrund des Tragens nicht genormter Helme durch die Policia Municipale am Bahnhof Termini in Rom am 05.09.2006.
Im Frühjahr 2006 beschlossen Gerhard Sendelbach, Daniela Fietz (Harley Davidson Heritage Springer, AB-NK 231) und Harald Faderl (Harley Davidson Road King Classic, MIL-FH17), beide Motorräder mit einem Wert vom gesamt ca. 40.000 bis 45.000 €, eine Reise mit ihren beiden Touring-Motorrädern duch Italien zu machen.
Die Reise begann am 26. August 2006 mit der Anreise im Auto und mit den beiden Motorrädern auf dem Hänger von Aschaffenburg nach Kaltern in Südtirol.
Bei Freunden Michael und Eni Hauser, die die Pension „Zum Löwen“ in Kaltern, Barleit 14, 39052 Kaltern, betreiben, konnten das Auto samt Hänger in der Tiefgarage deponiert werden und am 27.August begann in aller Frühe die eigentliche Motorradreise.
Der Weg führte über die Toscana mit einer ersten Übernachtung im Chianti weiter nach Latina, um dann am dritten Tag von Neapel aus die Nachtfähre nach Palermo zu erreichen. Nach zehn Stunden Fahrt legte die Fähre pünktlich am Mittwoch, 30. August 2006 um 06.00 Uhr früh in Palermo an. Nach einem Frühstück in einer Bar in Palermo fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein weiter an den westlichsten Punkt Siziliens nach Marsala.
Am Donnerstag führte unser Weg quer durch Sizilien, vorbei an Agrigento, Caltanisetta, Enna, Catania bis nach Giardini Naxos am Fuße von Taormina. Nach dieser wunderbaren Fahrt gönnten wir uns zwei Tage in Naxos, aber nicht, ohne die Umgebung per Motorrad zu erkunden und uns dabei den Ätna, Taormina und viele weitere schöne Punkte anzusehen.
Am Samstag fuhren wir dann weiter nach Messina, setzten aufs Festland über und fuhren an diesem Tag noch an der Küste entlang in nördlicher Richtung bis nach Salerno. Dies war unsere längste Etappe, die uns von Sizilien einschließlich einer Fahrt mit der Fähre von Messina zum Festland dann am Meer entlang nordwärts brachte. Gegen abend waren dann noch ein paar Berge zu überwinden und dann fanden wir 10 km vor Salerno ein Hotel.
Der Sonntag brachte uns dann die Fahrt vorbei an Salerno, entlang der Costa Amalfitana bis nach Neapel und dann die Autobahnfahrt bis nach Rom. Irgendwann abends standen wir mit den beiden Harley vor dem Colosseum und waren begeistert. Nachdem wir auch hier schnell ein Hotel in der Nähe vom Bahnhof Termini sowie eine bewachte Garage 300 m entfernt gefunden hatten, beschlossen wir, auch in Rom einen Ruhetag einzulegen, an dem wir mit dem Bus eine Stadtrundfahrt und Besichtigungstour unternehmen wollten.
Nach einem wunderschönen heißen Montag, der uns eine Stadtrundfahrt, Vatikanbesichtigung mit Grab des Papstes Johannes Paul II und Rundgang in der Peterskirche brachte, konnten wir nach einem tollen Abendessen noch zu Fuß den Trevi- Brunnen und die spanische Treppe erkunden.
Am Dienstag, 05. September 2006, nachdem wir unsere Taschen gepackt hatten, gingen Gerhard und Harald zur nahegelegenen Garage, um die Motorräder zu holen und dann die letzten drei Touren nach San Marino, Venedig und dann zurück nach Kaltern in Angriff zu nehmen. Die großen Helme, die wir für die Fahrten sonst immer benutzt hatten, ließen wir mit Daniela und dem Gepäck in den Zimmern zurück, um sie nicht bis zur Garage tragen zu müssen. Für die 300 m von der Garage bis zum Hotel wollten wir mit den kleinen Helmen („braincaps“) fahren, da wir uns in keiner Weise bewußt waren, daß diese Helme in Italien nicht getragen werden dürfen.
Nachdem wir die Garagenmiete von 60 € für zwei Tage bezahlt hatten, verließen wir um 10.04 Uhr den „Autosilo Sara“, um die 300m zum Hotel zu fahren, Daniela abzuholen, das Gepäck zu laden und dann mit den großen Helmen weiter Richtung San Marino zu fahren.
Gerhard fuhr etwa 100m vor mir, ich wurde durch einen Stau aufgehalten und sah dann, daß Gerhard von der Polizei direkt am Eingang des Bahnhofs Termini an der Via Marsala angehalten wurde. Ich fuhr daran vorbei, stellte mein Motorrad am Hotel, das ca 100m entfernt war, ab und ging zu Fuß zu der Stelle, wo Gerhard angehalten worden war. Auf dem Weg dahin klingelte mein Telefon. Ich sah, daß es Gerhard war, ging aber nicht dran, da ich nur noch 10m hatte. Gerhard war von mehreren Polizisten der Polizia Municipale umringt, die seine Papiere sehen wollten. Er hatte in der Eile den Paß seiner Freundin Daniela dabei und seine Papiere incl. Versicherungsschein und Fahrzeugschein im Hotel gelassen. Ich lief zurück zum Hotel und holte die Papiere. Nachdem die Polizisten bei den Papieren nichts beanstanden konnten, wollten sie seinen Helm sehen. Wir versuchten, den mittlerweile 7 männlichen und einer weiblichen Polizistin, die mit Blaulicht die „Unfallstelle“ abgesichert hatten, klarzumachen, daß der Helm nur für die kurze Strecke Garage/Hotel benutzt worden ist und in Deutschland getragen werden darf. Ich wurde erneut zum Hotel geschickt, um den korrekten Helm herbeizuholen.
Nachdem ich Gerhards großen Helm geholt hatte, fragte mich einer der Polizisten in Englisch, ob ich den auch mit einem kleinen Helm gefahren sei. Mein Gedanke war zuerst, zu verneinen. Doch ich wußte, daß die Polizisten mich gesehen hatten. Und da ich die Situation für Gerhard nicht noch schwieriger machen wollte und auch nicht wußte, daß diese Helme in Italien nicht getragen werden dürfen, bejahte ich die Frage wahrheitsgemäß.
Ergebnis war, daß einer der Polizisten mit mir zum Hotel ging. Ich mußte mit meinem Motorrad auf dem Weg vom Hotel zur „Unfallstelle“ dem vor mir laufenden Polizisten folgen. Er sperrte sogar mit seiner Kollegin eine Einbahnstraße auf einer Strecke von ca. 50 Metern, um mich und mein Motorrad auf dem kürzesten Weg zum Bahnhof zu bringen, wo Gerhard festgehalten wurde.
Ich sagte noch zu Gerhard, daß uns nichts passieren kann. Unsere Motorräder haben nichts, was nicht der Serie entspricht und nicht zugelassen ist. Unsere Versicherungen und Papiere sind in Ordnung. Wir haben auf den ganzen bis dahin gefahrenen 2.500 km kein Vergehen begangen, keine rote Ampel überfahren, alle Gebühren bezahlt und uns in keiner Weise irgendwas zu schulden kommen lassen.
Er entgegnete nur, „Schau Dir die acht Polizisten an, die mit Blaulicht hier stehen. Die wollen alle bezahlt sein. Das kostet …“ Er sollte recht behalten.
Die Polizisten ließen uns nun also erstmal für mehr als zwei Stunden mit unserer Lederbekleidung in der Sonne stehen, um einen jeweils dreiseitigen Bericht zu schreiben. Wir wollten uns auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Wasser holen und dürften dies nur unter Aufsicht der Polizisten. Wenn sie irgendwas von uns wissen wollten, waren sie der englischen Sprache mächtig. Wenn wir wissen wollten, was uns vorgeworfen wird, verstanden sie weder deutsch noch englisch.
Wir wurden in einer dermaßen arroganten und menschenunwürdigen Art und Weise behandelt, wie wir das in der zivilisierten Welt niemals für möglich gehalten hätten. Viele Passanten, die in den Bahnhof gingen, blieben stehen und glaubten wohl, daß wir aufgrund der Vielzahl von Polizisten und des Einsatzes von Blaulicht irgendein Gewaltverbrechen begangen hätten. Trotzdem verhielten wir uns ruhig, in keiner Weise trotzig oder irgendwie böse gegen die Polizisten, um die Situation nicht noch zu verschlimmern.
Unser telefonischer Sofortkontakt noch von der „Unfallstelle“ zum ADAC, bei dem wir beide seit über 25 Jahren Mitglied sind, brachte uns auch nicht weiter. Der Mailänder Vertragskanzlei Buse, Herr Scarabonati, Tel. 0039-02-795497, war ein solcher Vorgang auch völlig neu.
Auf einmal wollten die Polizisten unsere Motorradschlüssel, die wir nur widerwillig herausgaben. Kurz darauf kam ein Abschleppauto mit zwei Herren, die unsere Motorräder kurzerhand aufluden und wider jede Vernunft auf dem Seitenständer stehend mit jeweils einem Riemen pro Seite auf dem Abschleppwagen verzurrten. Wir machten darauf aufmerksam, daß durch dieses Verzurren der Ständer abgebrochen werden kann und großer Schaden entstehen kann. Das war den Herren aber egal.
Die Motorräder waren dann weg, die Polizisten vervollständigten ihren Bericht und wollten uns zwingen, den auf italienisch geschriebenen Bericht zu unterschreiben, was wir trotz Drohungen nicht taten, da wir beide der italienischen Sprache nicht mächtig sind und den Bericht nicht lesen konnten. Nach unseren Informationen zu diesem Zeitpunkt konnten wir die Motorräder am nachmittag oder spätestens am nächsten Tag wieder abholen.
Nachdem wir die Polizeiberichte nicht unterschreiben wollten, drückten uns die Polizisten jeweils einen dreiseitigen Bericht in die Hand, sagten uns, daß die Deutsche Botschaft in der Nähe ist und verschwanden.
Wir standen also mit unseren Lederklamotten da, hatten keine Motorräder mehr und dachten, wir sind im falschen Film.
Nachdem wir dann zu Daniela ins Hotel gegangen waren, die mittlerweile seit drei Stunden gewartet hatte, machten wir uns auf den Weg zur deutschen Botschaft.
Wir hofften, daß uns dort geholfen würde. Aber der Mitarbeiter sagte uns nur, daß wir ja selbst schuld seien und konnte uns nicht mehr helfen, als mit einer Liste verschiedener Anwälte in Rom. Unsere Bitte, ob wir von der Botschaft aus telefonieren dürften, wurde abgelehnt. So telefonierten wir die Liste mit unseren deutschen Handys ab und fanden einen deutschsprechenden Anwalt, der nicht im Urlaub war.
Seine Kanzlei war am Stadtrand von Rom, wir erreichten sie mit dem Taxi. Wir vereinbarten, am nächsten Tag zur Polizei zu gehen, um die Motorräder zurück zu bekommen.
Nachdem wir ein anderes Hotel gebucht hatten (wir hatten in unserem ursprünglichen Hotel ja bereits ausgecheckt) gingen wir am Mittwoch mit unserem Anwalt, Herrn Avvocatore Daniele Bancilhon, Via Grazia Deledda, 53, 00137 Roma Tel. 0039-06-8270136, zur Polizeistadion in der Via Montecatini 11. Dort sagte man uns, die Papiere seinen bereits an die Polizeistation in der Viale Trastevere 18, weitergeleitet.
Dort erfuhren wir, daß die Motorräder für 30 Tage eingelagert sind, und auch keine persönlichen Dinge aus den Satteltaschen geholt werden können. Jacken, schmutzige Wäsche etc. liegen somit noch immer in den Satteltaschen der Motorräder. Mittlerweile konnten wir den Polizeiberichten entnehmen, daß die Motorräder Im Mondial Park, Depositeria Giudiziara in der Via Artena 31, 00177 Roma, stehen.
Die letzte Information unseres römischen Anwalts ist, daß die Motorräder 30 Tage in Polizeigewahrsam bleiben müssen und danach noch nicht feststeht, ob die Motorräder bis zur Entscheidung des höchsten italienischen Gerichts, was mit den Motorrädern geschehen soll (Rückgabe an uns, Verschrottung oder Versteigerung durch die Republik Italien) auf italienischem Boden bleiben müssen. Dies kann möglicherweise Jahre dauern und dazu führen, daß unsere Motorräder noch Jahre auf italienischem Boden stehen müssen.
Nachdem wir einen weiteren Hotelwechsel hinter uns gebracht hatten (wir hatten das zweite Hotel wieder nur für eine Nacht gebucht, da wir glaubten, die Motorräder gegen eine Strafzahlung auslösen zu können), fuhren wir am Donnerstag, 07.09.06 mit dem Zug um 09.00 Uhr von Roma Termini nach Bozen, dann mit dem Taxi weiter zu unseren Freunden nach Kaltern. Am Freitag, 08.09.06 fuhren wir mit unserem Auto und dem leeren, geliehenen Anhänger zurück nach Aschaffenburg.
Am Montag, 11.09.06, konsultierten wir Herrn Rechtsanwalt Günter Bach, Frohsinnstrasse 15, 63739 Aschaffenburg, Tel. 06021-3088-0, der nach Rücksprache mit unserem römischen Anwalt sich schriftlich mit der deutschen Botschaft in Rom und dem für Unterfranken zuständigen italienischen Konsulat in Nürnberg in Verbindung setzte.
Stand heute (27.09.2006) haben wir keinerlei Rückmeldung. Weder von der Polizei in Italien, noch von unserem Anwalt in Rom, geschweige denn von der deutschen Botschaft in Rom oder dem italienischen Konsulat in Nürnberg. Die 30tägige Verwahrungsfrist läuft am 05. Oktober ab. Wir wissen weder, ob wir die Motorräder abholen dürfen oder ob dies eine Spedition machen muß. Noch wissen wir, ob die Motorräder nach Deutschland verbracht werden dürfen oder auf italienischem Gebiet bleiben müssen. Auch wurde bisher keinerlei Strafzahlung von uns gefordert.
Sollten wir die Motorräder holen dürfen, müssen wir wieder einen Anhänger oder einen Sprinter mieten, Urlaub nehmen, ca. 3.000 km fahren etc. Es entstehen weitere Kosten (bisher nur Zugfahrt) in enormer Höhe.
Wir nehmen uns das Recht heraus, den gesamten Vorgang als moderne Wegelagerei oder noch schärfer bewussten Diebstahl von Eigentum deutscher Touristen zu nennen. Innerhalb der EU ist dies wohl beispiellos. Eine Verhältnismäßigkeit ist nach unserer Ansicht in diesem Vorgang in keinster Weise gegeben.
Wir sind unbescholtene Bürger, alle drei leitende Angestellte (Marktleiter, Abteilungsleiterin, kaufmännischer Leiter) in unseren Unternehmen. Wir wollten mit unseren Motorrädern einen unbeschwerten Urlaub verbringen und haben nie im Sinn gehabt, irgendein Gesetz zu übertreten.
Wir sind gerne bereit, dafür gerade zu stehen, wenn wir etwas Falsches getan haben. Aber die völlige Ungewißheit über den Fortgang der Dinge ist sehr nervenaufreibend und in keiner Weise zu akzeptieren.
Ergänzung vom 04.10.06:
Nach Rücksprache mit unserem Aschaffenburger Anwalt Günter Bach und mit unserem römischen Anwalt Daniele Bancilhon ergibt sich folgender Sachstand:
• Nach der 30-tägigen Verwahrungsfrist können die Motorräder von uns selbst abgeholt werden. Termine jeweils zwischen uns, Herrn Bancilhon und den Behörden festgelegt für den Montag, 09.10.06:
09.00 Uhr Polizeirevier Viale Trastevere 18 und
15.00 Uhr Depot „Mondial Park“ Via Artena 31
• Die Motorräder müssen bis zum Entscheid des höchsten italienischen Gerichts, was mit den Motorrädern passieren soll (Verschrottung, Versteigerung oder Rückgabe an uns) auf italienischem Boden bleiben. Dies kann möglicherweise Jahre dauern. Wir werden die Motorräder mit einem Transporter nach Kaltern in Südtirol zu Bekannten bringen
• Fahrtkosten Transporter, Übernachtungskosten sowie weitere Einlagerungskosten gehen auf unsere Kosten
Ergänzung vom 12.10.06:
Wir sind mit unserem geliehenen Transporter am Sonntag, 08.10.06 gegen 06.00 Uhr in Aschaffenburg losgefahren und waren abends gegen 23.00 Uhr in Rom. Wir haben nach langer Suche gegen 01.00 Uhr den Lagerort unserer Motorräder, Via Artena 31, gefunden. In einem nahegelegenen Hotel konnten wir den Rest der Nacht verbringen und unseren Transporter in der Tiefgarage abstellen.
Um 09.00 Uhr am Montag hatten wir den Termin auf der Policia Municipale in der Viale Trastevere 18. Mit unserem Rechtsanwalt und einem Polizisten füllten wir die verschiedenen Schriftstücke aus, danach waren alle Dokumente zu unterschreiben. Alle Prozeduren waren gegen 10.30 erledigt. Man sagte uns dann, daß wir um 15.00 zur Übergabe der Motorräder in der Via Artena sein sollten.
Wir holten im Hotel unseren Transporter ab und waren gegen 14.30 Uhr vor Ort. Unser Rechtsanwalt wollte in der Zwischenzeit mit den beiden zuständigen Richtern reden, ob sie vielleicht nicht unsere Motorräder freigeben könnten. Doch leider streikten die Richter.
Nachdem wir weitere Papiere mit einem Polizisten, unserem Anwalt und dem Präsidenten der römischen Policia Municipale ausgefüllt hatten und wir jeweils für Abschleppen und Einlagerung € 235,00 bezahlt hatten, konnten wir gegen 16.45 Uhr die Motorräder verladen. Wir machten uns dann sofort auf den Weg nach Kaltern, Barleit 14, zu unseren Freunden Michael und Eni Hauser im Gasthof Löwen. Gegen 01.00 am Dienstag morgen kamen wir dort an.
Am Dienstag reinigten wir die Motorräder bestmöglich (verschiedene Chromteile hatten schon durch die lange Fahrt am Meer entlang und die darauffolgende vierwöchige Standzeit Rost angesetzt, der auch nicht mehr entfernbar ist) und stellten beide Motorräder dann in die Tiefgarage unserer Freunde.
Gegen 17.00 Uhr machten wir uns von Kaltern aus mit unserem leeren Transporter auf den Heimweg nach Aschaffenburg, wo wir gegen Mitternacht ankamen.
Wir waren in zweieinhalb Tagen etwa 2.800 km mit dem Transporter gefahren, hatten für Diesel, Autobahngebühren, Hotels und Verpflegung ca. 1.000 € gebraucht und haben unsere Motorräder noch immer nicht zuhause. Die eigentliche Strafe erhalten wir per Post, sie wird zwischen 68 und 275 € liegen.
Dennoch hoffen wir, daß dieser Irrsinn bald ein Ende hat, irgendjemand für uns entscheidet und wir die Motorräder wieder nach Hause holen können.
Ergänzung vom 30. Oktober 2006:
Seit drei Wochen stehen die Motorräder bei unserem Freund und seiner Frau in Kaltern. Es gab keinen Besuch von einem Polizisten. Wir haben nichts von der Polizei oder einem Richter aus Italien gehört. Unser Strafmaß ist nicht festgesetzt. Nichts passiert. Außer, daß die Motorräder vergammeln und Versicherung und Steuern kosten.
Ergänzung vom 2. November 2006:
Heute habe ich ein email unseres römischen Anwaltes erhalten, der mir mitteilt, daß der Richter, der für Gerhard´s Fall zuständig ist, eine erste Verhandlung auf den 05. April 2007 festgesetzt hat, also genau sieben Monate (!!) nach der Beschlagnahme der Motorräder. Für „meinen Fall“ konnte noch kein Termin festgesetzt werden. Unser Anwalt schreibt noch, daß in der Zwischenzeit das Italienische Parlament über eine Gesetzesänderung berät, daß der Artikel 171 der italienischen StVO nicht mehr die definitive Enteignung des Fahrzeuges, sondern nur eine Beschlagnahme von 60 Tagen vorsieht.