Bücher zum Thema Fahrwerk

Hallo !
Ich bin auf der Suche nach Büchern in denen das Thema Fahrwerk behandelt wird.
Gesucht sind allerdings nur Bücher in denen genauer auf einzelne Bauteile wie zb. Dämpferkolben, Shims, Ölviskosität usw. eingegangen wird !

Vielleicht hat sich von euch schon jemand mit dem Thema Fahrwerk intensiver beschäftigt und kann mir ein Buch empfehlen.

mfg Stefan

Fahrwerk: Wilbers "neue Fahrwerkstechnik" - forum.1000ps.at

Hallo Stefan, hier haste mal was zum lesen:

da in letzter Zeit des öfteren nach Bücher Betreff Fahrwerkstechnik / Grundeinstellungen sowie Problemlösungen angefragt wurde, habe ich hier mal den Thread erstellt.

Ist für den einen oder anderen vielleicht noch interessant:)

Anbei einige Infos Videos über die Fahrwerktechnik, Einstellungen rund ums Fahrwerk, Grundeinstellung statisch und dynamisch, Fehlerbehebungen usw.

zu empfehlende Bücher dazu:

Wilbers Fahrwerkstechnik im Detail

Motorradtechnik pur ISBN 3-613-02416-0

Motorradtechnik ATZ MTZ Fachbuch (Jürgen Stoffregen)

Info USD  Gabel

[url=http://www.michu.ch/topic535/story1058.html]http://www.michu.ch/topic535/story1058.html[/url]

Die meisten Pluspunkte sammelt die USD-Gabel durch ihre wesentlich höhere Steifigkeit: Die Tauchrohre aus Leichtmetall besitzen von Haus aus einen größeren Durchmesser und sind deshalb stabiler. Sie wurden bei der USD-Gabel oben im stark belasteten Bereich der Gabel angeordnet. Der zweite Pluspunkt ist die größere Überlappung zwischen Tauch- und Standrohr. Je weniger weit das Standrohr in das Tauchrohr hineinragt, desto eher verkanten sich die beiden beim Einfesern - das Ansprechverhalten wird schlechter. Durch den Aufbau der USD-Gabel kann die Überlappungszone wesentlich größer ausgeführt werden als bei einer „normalen“ Telegabel. Deshalb spricht eine USD-Gabel deutlich sensibler auf Unebenheiten der Fahrbahn an.

Allgemein Video FW-Durchsicht und Service
[url=http://www.motomonster.de/videos/video-technik/viewvideo/20.html]http://www.motomonster.de/videos/video-technik/viewvideo/20.html[/url]

[u][b]Tipps bei Fahrwerks - Probleme - Typische Einstellungen

in anhängender Datei Daten zur Grundeinstellung, Montageanleitungen,
USD Gabel und Video Grundeinstellung Basis / Gabel / Federbein / kleines FAQ / Heck hoch![/b][/u]
Quelle Öhlins/Zupin/Wilbers Fahrwerkstechnik

Problem 1:
Maschine pendelt bei hoher Geschwindigkeit
Setup zu 1:
Negativfederweg hinten überprüfen, Druckstufe hinten erhöhen, Zugstufe hinten verringern, Luftdruck
kontrollieren und eventuell einstellen.

Problem 2:
Mangelnde Bodenfreiheit in Schräglage
Setup zu 2:
Negativfederweg vorn und hinten überprüfen, eventuell verringern

Problem 3:
Klackende Geräusche auf schlechter Piste oder beim Bremsen
Setup zu 3:
Lenkkopflager überprüfen, eventuell straffer einstellen

Problem 4:
Lenkerschlagen im Schiebebetrieb
Setup zu 4:
Luftdruck überprüfen, Negativfederweg vorn überprüfen, eventuell erhöhen, Heckbeladung wenn möglich verringern

Problem 5:
Motorrad sehr unhandlich
Setup zu 5:
Negativfederweg überprüfen, eventuell vorn erhöhen, hinten verringern, Luftdruck überprüfen, eventuell erhöhen

Problem 6:
Fahrzeugheck schwingt in Schräglage nach, vor allem im Soziusbetrieb
Setup zu 6:
Negativfederweg hinten überprüfen und an Beladung anpassen, Druckstufe hinten erhöhen, wenn alles nicht hilft, auf härtere Feder hinten umstellen

Problem 7:
Fahrzeugheck fühlt sich straff an, federt bei Bodenwellen dennoch weit durch
Setup zu 7:
Negativfederweg vergrößern, Druckstufe erhöhen, eventuell härtere Feder mit geringerer Vorspannung verbauen

Problem 8:
Maschine kippelt bei niedrigem Tempo, lenkt unpräzise ein
Setup zu 8:
Lenkopflager auf eingelaufene Stellen überprüfen, eventuell lockern, Lenkungsdämpfer weicher einstellen

Problem 9:
Lenkerschlagen beim Beschleunigen, vor allem in leichter Schräglage
Setup zu 9:
Negativfederweg vorn überprüfen, eventuell erhöhen, Zugstufe vorn verringer, Druckstufe hinten verringern, eventuell
Hebelei und Schwingenlager auf Leichtgängigkeit prüfen

Problem 10:
Vorderrad springt beim Bremsen, blockiert schnell
Setup zu 10:
Druckstufe vorn erhöhen, Zugstufe vorn reduzieren, Negativfederweg prüfen, eentuell verringern, Gabelölstand kontrollieren, eventuell in kleinen Schritten erhöhen oder auf härtere Feder umstellen

Problem 11:
Hinterrad stempelt beim Bremsen
Setup zu 11:
Druck-und Zugstufe erhöhen, Hebelei und Schwingenlager auf Spiel überprüfen, eventuell neu lagern

Problem 12:
Motorrad sehr nervös beim Bremsen
Setup zu 12:
Zugstufe hinten erhöhen, Druckstufe vorn erhöhen, Negativfederweg vorn und hinten überprüfen und korrekt einstellen

Problem 13:
Starkes Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage
Setup zu 13:
Luftdruck im Vorderrad überprüfen, eventuell erhöhen, Negativfederweg vorn überprüfen, eventuell verringern, Druckstufe vorn erhöhen

Quelle Fachbuch Moderne Fahrwerkstechnik, Grundlagen / Entwurf / Abstimmung (MZ)

Tipps zur Grundeinstellung des Fahrwerks

Die eigentliche Fahrwerksabstimmung beginnt mit der Federvorspannung. Dieser etwas mißverständliche Begriff bezeichnet die Einstellung der Federbasis an Gabel und Federbein, die das Verhältnis von Positiv- und Negativfederweg bestimmt. Es hat sich bewährt, den Negativfederweg am Federbein auf zirka 30 Prozent des Gesamtfederwegs einzustellen. Bei der hier als Beispiel gewählten GSX-R 750 stehen dem Hinterrad 133 Millimeter Federweg zur Verfügung. Also: 40 Millimeter Negativfederweg einstellen.

Und so wird’s gemacht: Zunächst einen Bezugspunkt oberhalb der Hinterradachse markieren. Dann das Motorrad am Heck bis zur völligen Entlastung des Hinterrads aus der Federung heben. Den Weg zwischen Radachse und Markierung messen. Jetzt auf das Motorrad sitzen. Nochmals den Weg zwischen Achse und Markierung messen. Die Differenz zwischen den beiden Messungen entspricht dem nutzbaren Negativ-Federweg. Am Federbein die Federbasis verstellen, bis die Differenz den berechneten 30 Prozent entspricht. Bleibt der Negativ-Federweg trotz Einstellung zu groß, ist die Feder zu weich. Bleibt er immer zu klein, ist sie zu hart. In solchen Fällen helfen Tauschfedern.
An der Gabel wie folgt vorgehen: Zunächst das Vorderrad entlasten, dann den gesamten Federweg abmessen und markieren. Anschließend einen Kabelbinder direkt am Gabeldichtring um eines der Gleitrohre ziehen. Der Positivfederweg ist dann richtig eingestellt, wenn sich der Kabelbinder im Fahrbetrieb bis fast an die Markierung schiebt, ohne daß die Gabel beim scharfen Bremsen auf Block geht. Die Federbasis erhöhen, bis auch bei harten Bremsmanövern zumindest etwas Restfederweg bleibt. Notfalls helfen auch hier andere Gabelfedern oder die Erhöhung des Gabelölstands.
Zu wenig „Vorspannung“ läßt das Motorrad tief in der Federung hängen. Das Federbein gerät zu schnell in
die Progression, die Gabel zu schnell auf Block. Die Maschine schlingert, reagiert unsensibel und büßt Bodenfreiheit ein.
Bei zuviel Vorspannung heben die Reifen bei Straßenunebenheiten zu schnell ab, die Haftung geht verloren.
Die Dämpfung wirkt dem Nachschwingen der Federung entgegen. Fürs Einfedern ist die Druckstufe, fürs Ausfedern die Zugstufe zuständig. Die Druckstufe verlangsamt das Einfedern und verhindert so ein als Stempeln bekanntes Springen der Räder, das zu eingeschränktem Fahrbahnkontakt führt. Die Zugstufe dagegen bremst das Ausschwingen von Gabel und Federbein nach einer Kompression.
Die Dämpfungsabstimmung wird am stehenden Motorrad überprüft: Die Gabel am Lenker ruckartig zusammendrücken. Sie darf nicht bis zum Anschlag eintauchen und nur einmal kurz und leicht nachschwingen.
Das Heck ebenfalls mit einem Ruck zusammendrücken. Der Ausfedervorgang muß deutlich langsamer ablaufen. Das Heck darf auf keinen Fall nachschwingen.
Detaillierte Angaben in anhängender Datei

Quelle Öhlins/Wilbers und Bikers-Warehouse Fahrwerkstechnik

Video Grundeinstellung Basis / Gabel / Federbein / kleines FAQ / Heck hoch!

Grundeinstellung Basis:
[url=http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=980]http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=980[/url]

Gabel:
[url=http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=981]http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=981[/url]

Federbein:
[url=http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=982]http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=982[/url]

kleines FAQ
[url=http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=983]http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=983[/url]

Heck hoch:
[url=http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=984]http://www.rennstrecken.tv/etc/show_video.php?mid=984[/url]

Quelle Zupin Fahrwerkstechnik

sonstige infos

[url=http://files.homepagemodules.de/b210067/f11719163t551040p7948363n1.pdf]http://files.homepagemodules.de/b210067/f11719163t551040p7948363n1.pdf[/url]

[url=http://files.homepagemodules.de/b210067/f11719163t551040p7948363n2.pdf]http://files.homepagemodules.de/b210067/f11719163t551040p7948363n2.pdf[/url]

Beschreibung knacken in der Gabel
[url=http://files.homepagemodules.de/b210067/f11719163t551040p7948363n5.pdf]http://files.homepagemodules.de/b210067/f11719163t551040p7948363n5.pdf[/url]

Info Druckstufe Low Speed / High Speed 
Die Druckstufendämpfung ist dafür da, um die Einfedergeschwindigkeit zu regulieren.
Die Druckstufendämpfung ist in zwei Bereiche unterteilt:

[image]http://files.homepagemodules.de/b210067/f11719163t551040p7948363n3.jpg[/image]

  1. Druckstufe/ Low-Speed - Einstellknopf
  2. Druckstufe/ High-Speed + Einstellknopf

Die Druckstufendämpfung funktioniert wie folgt, - Link für detaillierte Beschreibung angehängt!
zu 1) im Lowspeedbereich bis 0,5m/sec., Einfedergeschwindigkeit
zu 2) im Highspeedbereich von 0,5 - 4,5 m/sec. Einfedergeschwindigkeit.

Diese Unterteilung in diese zwei Bereiche erhöht in ganz erheblichem Maße die Funktion den Fahrkomfort
und die Sicherheit. Um Veränderungen an den Grundeinstellungen vorzunehmen, sollten sie sich die
Grundeinstellungen notieren, um von dieser „Basis“ aus zu arbeiten und zu testen.

Unter diesen Bedingungen sollten Sie Ihre Testfahrt absolvieren:

  1. Notieren der Grundeinstellungen

  2. Veränderung dieser Einstellungen im Bereich Zugstufe in kleinen Schritten mit 1-2 Klicks. (Notieren!)

  3. Testfahrt absolvieren (immer die gleiche Teststrecke)

  4. Wie hat sich diese Veränderung ausgewirkt? War es spürbar? War es besser oder schlechter?
    Muß ich weitere Veränderungen vornehmen?

  5. Veränderung der Grundeinstellungen im Bereich Druckstufe im Low-Speed und High-Speed in
    gleicher Form, dabei beachten, daß die Low-/ und Highspeedverstellung nie mehr als 5 Klicks
    getrennt voneinander vorgenommen werden. Das Notieren dieser Veränderungen ist ganz wichtig!

  6. Falls Sie einmal den Überblick verloren haben, stellen Sie wieder die vom Werk vorgegebene
    Grundeinstellung ein, und starten Sie erneut.

Beschreibung Fahrwerkseinstellung
Der dynamische Federweg wird incl. Fahrer und ggfls. Zuladung oder Beifahrer gemessen

siehe Beispiel
Quelle Kedo FW Einstellung:

Gesamtfederweg
Vorderrad frei über dem Boden: A = 100%

Negativer Federweg/statisch Motorradgewicht ohne Fahrer oder Gepäck bei korrekter Federvorspannung: B

Negativer Federweg/dynamisch
mit Motorradgewicht und Fahrer/Zuladung bei korrekter Federvorspannung: C

Beispiel Gabel:

Gesamtfederweg A = 220 mm

Negativer Federweg statisch B = 30-35 mm

Negativer Federweg dynamisch C= 1/3 von 220 = 50-80 mm

Gabel:
[image]http://www.660er.de/Tenere/Bilder/fahrwe1.gif[/image]

Beispiel Hinterrad:

Gesamtfederweg Hinterrad frei über dem Boden: A=100%

[b]Negativer Federweg/statisch Motorradgewicht ohne Fahrer oder Gepäck bei korrekter Federvorspannung: B

Negativer Federweg/dynamisch Motorradgewicht und Fahrer/Zuladung bei korrekter Federvorspannung: C[/b]

Dämpfer:
[image]http://www.660er.de/Tenere/Bilder/fahrwe2.gif[/image]

Zusätzliche Info`szur Grundeinstellung der Federelemente

Für eine sinnvolle Abstimmung des Fahrwerks ist grundsätzlich in folgender Reihenfolge vorzugehen:

  1. Negativfederweg einstellen

  2. Zugstufe einstellen

  3. Druckstufe einstellen

Bei diesen Arbeiten ist immer nur ein Wert zu verändern, damit nachvollziehbar bleibt, welche Veränderung zu welchem Ergebnis geführt hat.

Negativfederweg einstellen

Federbein

Die Federhärte und -vorspannung bestimmt den Negativfederweg, welcher in statischen und dynamischen Negativfederweg unterteilt wird. Der statische Negativfederweg wird ermittelt, in dem der Federweg bei entlastetem Hinterrad (A) und durch das Eigengewicht belastetem Hinterrad (B) gemessen wird . Die Differenz der beiden Messungen (A-B) ist der Negativfederweg (Richtwert Enduro 25-30mm). Der dynamische Federweg wird incl. Fahrer und ggfls. Zuladung oder Beifahrer gemessen. Die Differenz zwischen dem statischen und der durchgeführten Messung (B-C) ist der dynamische Negativfederweg (Richtwert Enduro 50-80mm). Die Messungen erfolgen immer gleichbleibend von der Hinterachse zu einem frei wählbaren Punkt am Rahmenheck! Mittels der Federvorspannung kann jetzt die Einstellung vorgenommen werden. Dynamischer Negativfederweg zu klein = statischer Negativfederweg zu groß => Federvorspannung erhöhen. Ist eine weitere Federvorspannung nicht möglich, daß Ergebnis jedoch noch nicht zufrieden stellend, muß eine Feder mit härterer Kennlinie benutzt werden. Dynamischer Negativfederweg zu groß = statischer Federweg zu klein => Federvorspannung verringern. Entgegen der verbreiteten Meinung verändert die Vorspannung nicht die Federhärte sondern reguliert nur den nutzbaren Federweg.

Gabel

Die Vorgehensweise der Messung ist bei der Gabel identisch zu der bei dem Federbein. Allerdings sollte die Gabel einen größeren nutzbaren Federweg aufweisen, Richtwerte:

statischer Negativfederweg => 30-50 mm Enduro, 30-35mm Reiseenduro

Herkömmliche Telegabeln können mit progressiven Gabelfedern, veränderten Ölviskositäten und Luftpolstern auf die entsprechenden Einsatzzwecke oder Zuladungen angepasst werden, voll einstellbare Gabeln bieten die entsprechenden technischen Möglichkeiten ohne Umbauarbeiten. Als Grundregel nach dem Einbau härter Federn gilt, dass Öl mit einer höheren Viskosität verwendet wird, um die Zugstufe anzupassen. Auch sollte das Gabelöl in regelmäßigen Intervallen erneuert werden. -Nicht vergessen jede Veränderung zu notieren.

Dämpfung einstellen

Wenn der Untergrund viele kleine Wellen und Unebenheiten aufweist, sollte die Zugstufe weich abgestimmt werden, damit die Räder den Bodenkontakt halten können. Je ebener die Fahrbahn ist, desto straffer kann die Zugstufe gewählt werden, dies verringert zwar etwas den Komfort, erhöht jedoch die Fahrstabilität. Bei groben Unebenheiten oder hoher Beladung darf eine bestimmte Zugdämpfung nicht unterschritten werden, damit das Heck nicht unkontrolliert nachwippt. Die Druckstufe kann bei groben Unebenheiten etwas straffer als die Zugstufe gewählt werden, das verhindert das Durchschlagen des Fahrwerks.

Glatte Straße => starke Federvorspannung, straffe Zug- und Druckstufe.

Wellige Straße => geringere Federvorspannung, deutlich weichere Zug- , etwas weichere Druckstufe als bei glattem Untergrund.

Harte Schotterpiste => geringere Federvorspannung, Zug- und Druckstufe in Richtung weich einstellen.

Tiefer Schotter und Sand => das Fahrwerk kann wieder etwas straffer eingestellt werden.

Hartes Gelände/grobe Unebenheiten => Vorspannung nicht zu weich wählen, damit ausreichend Federweg bleibt, Zug- und Druckstufe tendenziell straff einstellen.

Fahrwerkstuning

Grundsätzlich empfehlenswert da, a) gerade unsere Ténérés schon etwas betagt sind und b) das Serienfahrwerk i.d.R. selbst neuwertig nur mittelmäßige Eigenschaften besitzt. Durch einen Fahrwerksumbau können Probleme wie „Hochgeschwindigkeitspendeln“, schlechte Kurvenlage oder Offroadtauglichkeit eleminiert werden.

Low Cost: Beim Original-Dämpfer werden (härtere) Feder , ÖL (andere Viskosität) und Stickstoff erneuert. Das Öl der Gabel wird durch ein höher viskoses Öl ersetzt, die Menge je Holm auf 680cm³ erhöht, die Gabelfedern können ggfls. gegen die der XTZ 750 oder progressive Promoto getauscht werden.

Budget: Der Dämpfer wird gegen ein Zuliefererprodukt z.B Wilbers oder Whitepower gewechselt, diese bieten neben einem größeren Hub am Kolben und geringerem Gewicht verschiedene Federraten, Höhenverstellung und Ausgleichsbehälter mit Druckstufenverstellung. Die Federn der Telegabel werden ebenfalls gegen progressive Feder anderer Hersteller getauscht, am besten nur Federn ohne Vorspannhülsen benutzen. Beim Wechsel der Gabelfedern wird meistens eine ÖLviskositäts-Empfehlung der Hersteller abgegeben, die man beherzigen sollte, evtl. die Menge je Holm auf 680 cm³ erhöhen.

High Cost: Das Federbein wird gegen ein Exemplar von Öhlins incl. allem Zubehör oder einem auf Maß gefertigten Dämpfer getauscht. Die Serien Gabel wird durch eine voll einstellbare WP oder Öhlins-Gabel ersetzt. -Dann viel Spaß beim TÜV !

Fahrwerksveränderungen

Wird bei einem Motorrad das Fahrwerk verändert (höher-/tiefergelegt), müssen die Vor- und Nachteile sorgfältig geprüft werden.

Vorteile Höherlegung:

ggfls. mehr Federweg

-mehr Bodenfreiheit/Schräglagenfreiheit

-Strafferes Fahrwerk

-Mehr Fahrkomfort

-durch kürzeren Radstand besseres Handling

Nachteile Höherlegung

-durch kürzeren Radstand schlechterer Gradauslauf

-die Schwinge steht steiler, untere Kettenlaufrolle und Schwingenschleifblock werden stärker belastet

-Seiten- und/oder Hauptständer müssen verlängert werden

-Seitenwindanfälliger

-Kurvenverhalten ist verändert

-höherer Schwerpunkt

Vorteile Tieferlegung

-trittsicherer Stand des Fahrers

-niedriger Schwerpunkt

-stabiler Gradauslauf

Nachteile Tieferlegung geringe Bodenfreiheit

-geringerer Hub des Rades

-Seiten- und/oder Hauptständer zu lang

-Kurvenverhalten ist verändert

weitere Tipps zur Grundeinstellung des Fahrwerks

Die eigentliche Fahrwerksabstimmung beginnt mit der Federvorspannung. Dieser etwas mißverständliche Begriff bezeichnet die Einstellung der Federbasis an Gabel und Federbein, die das Verhältnis von Positiv- und Negativfederweg bestimmt. Es hat sich bewährt, den Negativfederweg am Federbein auf zirka 30 Prozent des Gesamtfederwegs einzustellen. Bei der hier als Beispiel gewählten GSX-R 750 stehen dem Hinterrad 133 Millimeter Federweg zur Verfügung. Also: 40 Millimeter Negativfederweg einstellen.

Und so wird’s gemacht: Zunächst einen Bezugspunkt oberhalb der Hinterradachse markieren. Dann das Motorrad am Heck bis zur völligen Entlastung des Hinterrads aus der Federung heben. Den Weg zwischen Radachse und Markierung messen. Jetzt auf das Motorrad sitzen. Nochmals den Weg zwischen Achse und Markierung messen. Die Differenz zwischen den beiden Messungen entspricht dem nutzbaren Negativ-Federweg. Am Federbein die Federbasis verstellen, bis die Differenz den berechneten 30 Prozent entspricht. Bleibt der Negativ-Federweg trotz Einstellung zu groß, ist die Feder zu weich. Bleibt er immer zu klein, ist sie zu hart. In solchen Fällen helfen Tauschfedern.
An der Gabel wie folgt vorgehen: Zunächst das Vorderrad entlasten, dann den gesamten Federweg abmessen und markieren. Anschließend einen Kabelbinder direkt am Gabeldichtring um eines der Gleitrohre ziehen. Der Positivfederweg ist dann richtig eingestellt, wenn sich der Kabelbinder im Fahrbetrieb bis fast an die Markierung schiebt, ohne daß die Gabel beim scharfen Bremsen auf Block geht. Die Federbasis erhöhen, bis auch bei harten Bremsmanövern zumindest etwas Restfederweg bleibt. Notfalls helfen auch hier andere Gabelfedern oder die Erhöhung des Gabelölstands.
Zu wenig „Vorspannung“ läßt das Motorrad tief in der Federung hängen. Das Federbein gerät zu schnell in
die Progression, die Gabel zu schnell auf Block. Die Maschine schlingert, reagiert unsensibel und büßt Bodenfreiheit ein.
Bei zuviel Vorspannung heben die Reifen bei Straßenunebenheiten zu schnell ab, die Haftung geht verloren.
Die Dämpfung wirkt dem Nachschwingen der Federung entgegen. Fürs Einfedern ist die Druckstufe, fürs Ausfedern die Zugstufe zuständig. Die Druckstufe verlangsamt das Einfedern und verhindert so ein als Stempeln bekanntes Springen der Räder, das zu eingeschränktem Fahrbahnkontakt führt. Die Zugstufe dagegen bremst das Ausschwingen von Gabel und Federbein nach einer Kompression.
Die Dämpfungsabstimmung wird am stehenden Motorrad überprüft: Die Gabel am Lenker ruckartig zusammendrücken. Sie darf nicht bis zum Anschlag eintauchen und nur einmal kurz und leicht nachschwingen.
Das Heck ebenfalls mit einem Ruck zusammendrücken. Der Ausfedervorgang muß deutlich langsamer ablaufen. Das Heck darf auf keinen Fall nachschwingen.
Detaillierte Angaben in anhängender Datei

Quelle Öhlins/Wilbers und Bikers-Warehouse Fahrwerkstechnik

Anbei noch ein interessanter Link:

[url=http://www.bikerpeters.de/Startseite/Motorrader/Technik/Fahrwerk/fahrwerk.html]http://www.bikerpeters.de/Startseite/Motorrader/Technik/Fahrwerk/fahrwerk.html[/url]

[url=http://www.motorradonline.de/de/lexikon/upside-down-gabel/41300]http://www.motorradonline.de/de/lexikon/upside-down-gabel/41300[/url]

auch nicht ohne :slight_smile:
Beschreibung Vor und Nachteile der Tele- und USD Gabel:
[url=http://wapedia.mobi/de/Upside-Down-Gabel]http://wapedia.mobi/de/Upside-Down-Gabel[/url]

Gruß Achim

[image]http://www.bilder-hochladen.net/files/d1i6-13.jpg[/image]

Danke für die Sehr ausführliche Antwort.
Das Video vom Federbeinservice ist echt gut !

Danke für Deinen ausführlichen Beitrag den ich mit Interesse gelesen habe. :smiling_face:
Eines ist mir aber nicht ganz klar. Du schreibst beim Thema „Tieferlegen“, das ein Nachteil dadurch ein geändertes Kurvenverhalten ist. :eyes:
Wenn ich ein Fahrwerk vorne und hinten gleichmäßig (z. B. 30mm) „kürze“, warum sollte sich das Kurvenverhalten negativ ändern? Der Nachlauf am Vorderrad bleibt ja gleich da die Höhe vorne und hinten gleichmäßig reduziert wurde. Der Radstand sollte sich, wenn überhaut, nur marginal ändern (was die Schwinge hinten etwas mehr in die waagrechte auslenkt kommt dafür das Vorderrad etwas zurück, was den Gesamtschwerpunkt vielleicht um einige Millimeter mehr Richtung Vorderrad bringt). Kann sich dadurch das Kurvenverhalten schon drastisch negativ verändern?
Weiters wirde der Gesamtschwerpunkt etwas nach unten verlegt - das sollte doch keine negativen Auswirkungen auf das Kurvenverhalten haben (abgesehen von der geringeren Schräglagenfreiheit durch die Tieferlegung).
Bin mal gespannt was ich da noch so alles vergessen habe und noch Dazulernen kann.
Danke u. beste Grüße
Moderl

[quote]
ORIGINAL: moderl

Hallo !
Die höhe hat schon einen einfluss aufs fahrverhalten:

  1. Die Gewichtsverlagerung ändert sich ( hoher Schwerpunkt = grosse Gewichtsverlagerung auf Vorder- Hinterrad beim Bremsen / Beschleunigen).
  2. Die mögliche Kurvengeschwindigkeit ändert sich ( hoher Schwerpunkt und schmale Reifen eigenen sich zb. für hohen Kurvenspeed (siehe 125er ).
  3. Bei Serienmotorädern (mit fixem Schwingendrehpunkt im Rahmen) ändert sich die Auswirkung vom Motordrehmoment auf die Schwinge. (Schwinge federt beim Beschleunigen mehr / weniger aus / ein durch eine andere Richtung der Krafteinwirkung auf die Schwinge => MotoGP und andere Profi Motoräder haben dadurch auch einen Verstellbaren Schwingendrehpunkt im Rahmen !

mfg stefan

Hallo,

es sind kürzlich zwei neue Bücher zu dem Thema erschienen:

Fahrwerk - Michael Trzesniowski
Datenanalyse, Abstimmung und Entwicklung - Michael Trzesniowski, Philipp Eder