Hi!
Ich weiß, der Beitrag ist lange, aber das Lesen zahlt sich aus falls ihr darüber nachdenkt, zum Stahl zu fahren; oder, falls ihr nur eine Geschichte mit lustigem Ende über einen miesen Mechaniker in einer großen Werkstätte lesen wollt. Hier seht ihr, wie der Honda Stahl versucht hat, mich auf ganzer Länge zu bescheissen
13.06.2012: Sturz mit Suzuki SV650 – ich ruf den Stahl an, bei dem ich seit 1 Jahr höchstzufriedener Kunde bin (hab Maschine sehr kostengünstig eingewintert, sie haben sogar einen kleinen gratis Check durchgeführt wie ichs mir geholt hab, dann hab ich Pickerl und kleinen Service machen lassen).
14.06.2012: ich sag dem Mechaniker, mit dem ich sprech, dass, sollte die Reparatur zu teuer werden, ich sie nicht reparieren lassen will sondern lieber das Geld spar und mir eine neue kaufe. Mechaniker meint, er müsse das Getriebe checken mit provisorischer Lösung, da Schaltgabel abgebrochen. Auch drückt er während des Gesprächs sein Interesse am bike aus und dass er sie mir gern abkaufen würd. Ich sag ihm, er soll bitte mal checken ob Getriebe noch ok, dann können wir weiterreden
~01.07.2012: Mir wird erzählt, das Getriebe ist noch in Ordnung, man kann sie ruhig reparieren lassen, jedoch müsste man neue Fußrasterplatten, Lenker sowie paar kleine Sachen (Blinker etc.) bestellen. Ich möchte noch im Sommer fahren also sag ich Stahl, er soll sie reparieren. Dabei frag ich Mechaniker, ob er auch noch Ende der Saison an ihr interessiert wär (~Oktober) sodass ich noch im Sommer fahren kann. Er meint „Ja“
~14.07.2012: Mechaniker meint, es dauert noch 2 Wochen bis Teile da
~5.08.2012: ich komm vorbei. Nichts ist getan. Teile sind aus Deutschland bestellt (nicht originale), brauchen noch.
~14.08.2012: noch immer nicht repariert
~3.09.2012: ich rechne schon gar nicht mehr mit Bike diesen Sommer, da bekomm ich SMS, sie ist repariert. Voller Freude hol ich sie und fahr damit nach Hause - € 750 geblecht für Reparatur:
1. Der Schalthebel ist viel zu hoch eingestellt (muss Fuß richtig raufstrecken zum schalten)
2. Der 1. Gang geht nicht rein
3. Der Leerlauf geht MANCHMAL rein – wenn er drin ist, gibt es kein grünes Leerlauf-Licht und die Maschine macht komische Kratzgeräusche, so als ob ein Gang gleich reinspringt (das Problem löse ich weiter unten auf)
4. Ich kann nur mit dem 2. Gang losfahren und dieser funktioniert extrem schlecht: ich brauche viel Kupplung, viel Gas, muss Kupplung immer wieder kommen lassen weil sie sonst abstirbt (auch schon wie ich fahre), sie nimmt überhaupt kein Gas an, KEINE Motorbremswirkung vorhanden
5. Sobald ich in den 3. Gang schalte geht alles perfekt und wie früher – gute Motorbremswirkung, sie nimmt Gas an, gute Beschleunigung
Meine Conclusio (als Laie): Getriebe ist doch im Arsch und es kostet Hunderte Euro mehr, sie zu reparieren.
Hier muss man anmerken: ich hab € 750 für Reparatur geblecht und ein nicht funktionierendes Bike zurückbekommen!!
~4.09.2012: keine Lust mehr auf Scherereien, hole Bewertung bei EUROTAX und fahre zurück zum Stahl mit Absicht, sie dem Mechaniker gleich da zu lassen und sie zu verkaufen. Sage ihm um die [u]€ 1400, Mechaniker meint drauf „sehr fairer Preis“[/u]. Mechaniker meint, das mit 1. und 2. Gang wäre nur, da Kupplung schlecht eingestellt. Ich erzähle ihm vom kratzenden Geräusch im Leerlauf. Er startet sie, fährt paar mal vor, schiebt zurück, stellt ab, schiebt sie im Stand mit (angeblich) eingelegtem Gang.
Sein Fazit: Ich habe großes Pech. Schieben mit eingelegtem Gang geht viel zu einfach, die Lager (Lagerung der getriebewelle?) wären kaputt, kann bei Fahren mit zu fest gespannter Kette oder zuwenig Öl passieren. Außerdem kann mir beim Leerlauf ein Gang einfach so reinspringen. Ich hätte echt [b]Glück, wenn ich sie um 900-1000 loskrieg. [/b]
Ich entscheide, sie mal dort zu lassen. Frage ihn, ob ers mir gleich abkaufen würde, er sei gerade umgezogen und habe grad nicht soviel Geld, aber seine Maschine steht grad im Internet und sobald er die verkauft hat könnt er mir die SV abkaufen. Ich sag ihm dass ich eh Zeit hab, nehm Nummerntafel mit und sag ihm, ich werds wahrscheinlich bald abmelden. Zuhause post ich im Forum von 1000ps mit Bitte um Hilfe.
Hier ein Danke an Mille und ignaz1 – vielen Dank für eure Hilfe via PMs.
Beide finden die Geschichte komisch (ich als Laie kann das natürlich schlecht beurteilen) und meinen, ich soll 2. Meinung einholen.
~12.09.2012: ich ruf Stahl an und bitte den Mechaniker, mir doch die Kupplung einzustellen weil ich noch gern bissl rumfahren würde – mit der Absicht, zu einem anderen Mechaniker zu fahren. Wegen Arbeit kann ich sie erst am 21.09.2012 abholen. Mechaniker versichert mir, sie ist dann fertig.
21.09.2012 Freitag: ich bin dort, das bike ist nicht fertig. Typ vom Motorradverkauf (ist kein Mechaniker) meint, er wisse von nichts.
24.09.2012 Montag: Mechaniker ruft mich an, meint, er war am Freitag nicht in der Arbeit, er weiß nicht warums nicht fertig geworden ist, es tut ihm leid und sie wird heute fertig.
25.09.2012 Dienstag: nach der Arbeit schnell hin zum abholen. Mechaniker schon weg, nur Typ vom Motorradverkauf noch da. Er: „du hast eh mit Mechaniker gesprochen oder?“ Ich: „Jaja, er hat mich angerufen“. Er: „Ja, weißt eh, wie er dir gesagt hat, er hat am Freitag einfach drauf vergessen“ ……
Er: „Mechaniker ist paar mal auf und ab im Hof gefahren und sie hört sich echt nicht gut an. Mechaniker meint Getriebewelle ist verbogen und ich stimm ihm da zu. Beim Sturz hat es die Welle verbogen, auf die die Gänge mit den Zähnen greifen. Somit eiert das Teil da drin. Deshalb macht es die kratzenden Geräusche, wenn man Leerlauf drin hat, weil sie dagegen schlägt. Und je mehr man damit fährt, desto mehr Schaden verursacht es. Das kann leicht bei einem Sturz passieren, wenn sie mit genug Kraft auf eine Seite fällt und grenzt bei so einem älteren Bike (Anm.: Bj 2002) an Totalschaden, da es einiges kostet, sie reparieren zu lassen.“
„Außerdem ist da noch der Kratzer im Rahmen (Anm.: ~1cm langer Kratzer, an dem Lack weg ist, sonst nichts). Der Kratzer ist auch mit einem Totalschaden gleichzusetzen, weil sich da ein Haarriss gebildet haben könnte und den siehst natürlich nicht.“
„Du kannst froh sein für jeden Betrag, den du noch für die Maschine bekommst. Am besten einem Eisentandler verkaufen, der die Teile rauspickt, die er brauchen kann. [b]Viel mehr als € 500 brauchst nicht erwarten…[/b]“
Also lass ich sie erst mal beim Stahl stehen und berate mich mit Mille und ignaz1. Beide meinen, 2. Meinung ist immer also ruf ich beim Stahl an und sag, ich hol sie demnächst ab.
29.09.2012 Freitag: ich red noch kurz mit dem Typen vom Verkauf. Er meint, ich sollt echt sowenig wie möglcih fahren und sobald ich etwas komsiches hör, sofort stehen bleiben. Auf zum Bike: starte sie an, versuche loszufahren, sie stirbt sofort ab. Auch die nächsten 5 Male. Typ vom Verkauf probiert es auch, sie stirbt sofort ab.
Hier muss ich anmerken, dass der Typ vom Motorradverkauf wenig Ahnung von „meinem Fall“ hatte und wohl nur das nachgeplappert hat, was ihm der Mechaniker gesagt hat. Jedoch hatte es auch den Anschein, als ob er sich nicht gut mit Getriebe/Motoren auskennt wenn ich vergleiche, was er gesagt hat und was der Mechaniker der anderen Werkstätte gesagt hat (mehr dazu weiter unten) – und eben, wie gesagt, nur das nachgeplappert hat, was Stahl-Mechaniker ihm gesagt hat.
03.10.2012 Mittwoch: ich lass Bike von anderen Werkstätte abholen.
04.10.2012: Werde von anderer Werkstatt angerufen. Mechaniker fragt mich, ob beim Stahl alle komplett deppat sind. Die Schaltgabel war verkehrt rum drauf – der Zapfen war glaub ich unten und nicht oben (oder umgekehrt), jedenfalls war der 6. Gang ganz UNTEN – der 1. Gang war OBEN. Somit, wenn man runterschaltete, legte man in Wirklichkeit HÖHERE Gänge ein! Ich versuchte beim Stahl also mit dem 6. Gang (ganz unten) loszufahren und sie starb deswegen ab! Die Getriebewelle war in der Tat verbogen, nur das war kein Totalschaden. Der Mechaniker hat sie mir ganz einfach zurückgebogen, das Schaltstangl noch umgedreht und siehe da, die Maschine funktioniert wieder tadellos – 1. Gang ist unten, 6. Gang ist oben, Schaltung, Motorbremswirkung, Getriebe, auch das grüne Leerlauflicht in Ordnung
Kosten: € 150 – 60 fürs abholen, 90 für eine Arbeitsstunde. Und das, obwohl lt Stahl die Maschine von einem Schätzungswert von € 1400 auf € 300-500 runtergeredet wurde.
Dass der Mechaniker an dem Bike interessiert war, war wahrscheinlich auch ein Faktor in der ganzen Geschichte. Aber das ändert nichts daran!! Ich hab ein nicht funktionierendes Bike für eine Reparatur von € 750 bekommen und wurde dann am laufenden Band beschissen!
Zuguterletzt noch eine höchst kriminelle Sache vom Stahl:
Bei beiden Bremsen – vorder und hinter – funktionierte das Bremslicht nicht. Das wusste ich natürlich nicht und habe deswegen der anderen Werkstätte nichts davon sagen können, außerdem war hellichter Tag wie ich das Bike geholt hatte. Erst, wie ich mit ihr in der Nacht gefahren bin, merkte ich, das Bremslicht funktioniert nicht!!!
Hinterbremse: die „Feder“, die an der Hinterbremse montiert ist und das Bremslicht auslöst wenn man Bremse runterdrückt, war für die neuen Fußrasterplatten NICHT LANG GENUG. Somit hat Stahl sie einfach frei runter hängen lassen.
Vorderbremse: alles aufgemacht, Schrauben angezogen etc., schien ein Wackelkontakt gewesen zu sein, jedenfalls hab ich die selber wieder hinbekommen.
Tja, das war die Geschichte. Im Moment bin ich verhindert durch Arbeit, werde aber in 2-3 Wochen mit Maschine zum Stahl fahren und dann mal ein klärendes Gespräch mit den ganzen Leuten dort führen. Das mindeste wäre, dass sie mir die € 150 ersetzen, jedoch soviel Zeit wie ich verfahren hab für die Säcke dort weil sie mir ein nicht funktionierendes Bike gegeben haben, sollt ich mindestens das 3fache bekommen