Haydays der 90er....

Es muss 1994/95 gewesen sein, als unsere damalige partie zu einer als „rätselrallye“ deklariereten veranstaltung in´s östliche österreich fuhren. die jungs (und mädels) sofern ich mich noch erinnere waren damals:

  • der „flocki“…als jüngster der partie unerlaubterweise auf der 450er seiner älteren schwester unterwegs…als frisches opfer des damaligen AL scheines, hatte die Cb450S zwar das hubraumlimit nicht ausgeschöpft, bei der leistung aber weit über die damals erlaubten 27 rösser drübergeschossen…
  • mandi…auf damals fast neuer cb sevenfifty- da sollte sich nach dem meeting zwangsmässig eine andere art des fabrikneuen zustandes ergeben (mehr später)
  • eric…auf entkorkter GPZ500S
  • babsi…als ex 440LTd und…man lese und staune „Gixxer 750/Stiegengeländer“ reiterin ebenfalls jetzt auf CB750 „Sevenfifty“ (Hey…es war immerhin mitte der 90er)
  • Xandl…der 3. der CB bande
  • Goofy…750 XS ratbike

als wir am treffpunkt des veranstalter „MC´s“ (oder MFG´s?) eintrafen, staunten wir nicht schlecht über die vielzahl der teilnehmer, und deren weitgestreute fahrzeugmischung: von cbr zur VN war alles vertreten. die ganze sache nahm ein wenig an würze zu, als ein mädel am treffpunkt einrollte…neuwertige YZF750R (oder SP?..neuwertig=gerade diesen sommer, oder das jahr davor am markt erschienen), dainese kampfleder, „dack´n“ voll mit patches drüber und den linken vorderen blinker nur mahr an den kabeln hängend. das gespräch belauschend, schnappte ich wortfetzen wie: „des is ma heut´in da früh beim training passiert- beim üwahoin“.
Na bumm, das kann spannend werden…welche rätselrallye benötigt ein training, und wer überholt rechts? der präsi/sprecher des MC´s verkündet den abluf als die meute schon in den startlöchern scharrt: „An jeder wegkreuzung findet ihr nach 2-300metern einen neonbunten punkt am asphalt aufgesprayt. folgt diesen punkten & ihr seid am richtigen weg. Kürzeste zeit gewinnt.“
aus, das war´s…as short as short can ;o)…ich hab´einen biker, der neben mir gestanden ist und zu dem club gehört hat mal ganz vorsichtig nach bullenpräsenz im bezirk gefragt- er sagt nur lapidar und lächelnd: „bua, moch da kane surg´n…i hob meine kollegen g´sogt, de soin heit do im bezirk daham bleiben.“ augenzwinkernd gab er mir zu erkennen, dass er in echt einer von den blauen war. na gut…gentlemen, start your engines. die abfahrtszeit wurde auf einem klemmbrett notiert und los gings.
absolut planlos in diesem teile österreichs erstmal der meute aus der ortschaft raus gefolgt…bis, nona, zur ersten kreuzung. also noch kurz rekapituliert: 3 falsche möglichkeiten um abzubiegen. man beobachtete als am besten die anderen vor einem, und folgte dann denjenigen, die nach ca. 300m noch nicht umgedreht hatten. um allerdings die wartezeit wieder gutzumachen, musste man (naja, nicht zwangsweise musste…aber es war doch der ehrgeiz) doch ziemlich anstoffen, um den pacemaker
ad1: einzuholen
ad2: überholen und abstand zu gewinnen, um evtl dessen vordermann nun als fährtenhund zu benutzen :wink:

dieses spielchen zog sich über zig weggabelungen und -kreuzungen hinweg bis es soweit ausartete, dass manche teilnehmer stehenblieben und die verfolger in die irre leiteten ;o)
eric hatte ein duell mit einem insider, der die strasse besser lesen konnte bzw den strassenverlauf kannte, was in der bergab rechts/nach aussen hängenden 3.gang kurve auch für´n eric kein fehler gewesen wäre. bzw für´n eric seine gpz…die sich nacvh einem lowsider (vorderrad beim anbremsen eingeklappt) dezent in den kurvenäusseren buschen verabschiedete und ihn am ar*** hinterherrutschen liess. der insider hatte aber eier und ehre, kehrte um (liess dadurch wertvolle zeit liegen) und half dem unverletzten eric beim bergen seiner nun rechts ziemlich zerschundenen GPZ. die rodel war eigentlich grösstenteils fahrbereit (bis auf den abgerissenen bremshebel hinten), seither wissen wir: Kawa´s stürzen gut…

****mehr später, 2 b cont´d ****

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…das hatte für den rest der saison den vorteil, dass der eric dann mit der nur technisch wiederhergerichteten kwak ziemlich sorgenfrei anstoffen konnte, weil „nach dem 1. kratzer ist´s nimma so schmerzhaft“.
zurück zur story- ich bin mit der ratte hinter dem mandi auf seiner CB 7 1/2 in einer ortschaft unterwegs…als damals ebenfalls opfer des AL´s und gerade den „grossen“ mit prüfung gemacht, habe ich noch immer dieses +20 km/h in der ortschaft= deckel weg gefühl in mir, so auch damals…wir rasen also mit knapp 70 durch´s dorf…eh schon am oberen ende meiner persönlichen wohlfühlskala, als uns eine ´trude 750 (800=??) mit ca. +40 kaemmha überholt. ungläubig starre ich den verchromten, komplett offenen sidepipes nach…und es machte dieses magische, unerklärliche „klick“ im hirn, oder in dem, was vom adrenalin-kick übriggeblieben ist:
mandi & ich geben fast synchron mit der rechten dem gasseil eine vorspannung, dass meine alte XS beinahe zum weinen anfängt. „neverever darf mich ein chopper herbrennen“, oder so ähnliche gedanken sind mir durch die synapsen geschossen. das war so ziemlich das deftigste, das dir mit ca. 20 lenzen hat passieren können…und dazu noch vor zeugen (mandy eben). ich denke exit dorfplatz waren dann 3stellige tempoanzeigen auf den tachos, wenn ich nur zeit & musse gehabt hätte auf selbige zu schauen (dazu später)- wir hinter der Intruder und dem 2. chopper (Jaaaa, sie haben uns im duett genommen. äusserst schmerzhaft) hergeblasen. unsere taktik mit dem stehenbleiben und den „gegnern“ beim suchen zusehen und ausspionieren brachte uns vorteile…wenn die jungs/mädls einen U-turn machten…splitteten mandy und ich sich und wir teilten uns dann auf die anderen beiden wegoptionen ein. den richtigen weg/punkt gefunden…lautstarkes hupen und mit der hand wedeln während man gleichzeitig mit der rechten wieder anstoffte…kranke, geile zeit damals :o))))).
während wir unser internes race mit den choppern hatten, passierte anderwertig folgendes:
um es kurz vorauszuschicken…an den tagen zuvor hattte es heftig geregnet (zum GLÜCK!) und dadurch waren die felder und die bankette sehr weich bzw wie morast gatschig. Xand´l…also der alex mit ich denke damals neu gekaufter, schöner schwarzer CB750, givi 3er wingrack und touringscreen, fetzt am limit vor der babsi (baugleiche CB, ohne schnickschnack in weinrot) die strassen entlang…ein auge auf die fahrbahn gerichtet (waypoints suchend) die andere so halbseiden den strassenverlauf abtastend (ich glaube, ich habe damals niemandem gesagt, dass keine kieberer stehen werden ;o) als den erzählungen von fräulein barbara h. der xandl irgendwie einen bremspunkt versaut/verpasst und dadurch viel zu optimistisch auf edie darauffolgende links (muss so gewesen sein…) hinraste. kurze schreckbremsung- augen nur mehr geradeaus und mit den armen den lenker gesperrt hüpft die CB/alex combo mit dem restspeed den strassengraben hinunter, die landstarsse war dort irgendwie überhöht…eippa 1/2 meter=?), und bleibt original und schmähohne im überfluteten ackerland fast schlagartig stecken! der alex nimmt den restschwung sauber mit, steigt gerade über…bzw zwischen, dem lenker nach vorne ab…haut mit seinem helm das givi windschild z´samm und rollt mit vielleicht an 10er oder 20er edelst im morast ab. das Honda rad steht wie ein fels in der brandung…senkrecht wie eine 1…mit den rädern bis zu den bremszangen im gatsch, der xandi is paniert wie ein kaiserschnitzel…gsd ist sonst nichts passietr. ohja, warte…sein helmvisier war am gelenk gebrochen…duct tape hat es ihm dann für die heimfahrt zugehalten. war wohl ziemlich heiss im shoei dann ;o)…
die basi zuerst unter schock vom zusehen…dann auf EWIG ein bonus bonmant in petto gehabt, falls der xandi mal was zu irgendwelchen fahrkünsten eine sanderen sagen wollte lool.

– dann der „Flocki“: im damaligen realen leben ein absolut bodenständiger typ, toller bursche…aber wehe wenn wir am eisen gesessen sind ;o). rolling insanity, auf neudeutsch.
fuhr ansonsten die alte XL500S (Bj.´79!!!) seines dad´s…auch ned ganz legal, weil um 2, 3 PS zu viel für´n AL…aber an dem tag hatte er den CB twin seiner grossen sister unter´m ar***.
irgendwie kreuzten sich unsere wege da oben im wald4, und wir waren fortan ein 3er gespann: mandi, flocki & me. die beiden chopper raser, also sowas, liessen wir (nicht kampflos) ziehen…die waren echt jenseits! nun machte flocki den leader…auf den geraden „volle kanne, hoschi“, flatout, birne am tank…zur erinnerung, ansonsten 30 uralt 1zylinder PS fahrer, heute nominell 44PS twin.
flocki, ob der stromlinienförmigen fahrweise als tankbeisser und dadurch mangelnder umsicht bzw feedback von fahrtwind (z´weng der speed warat´s nur g´wesen) attackiert eine laaaaaaaaaaaaaaaaaanggezogene linkskurve ohne dass ich, als zweiter, auch nur ein flackern seines bremslichtes gesehen hätte.

to b cont´d********

Der flocki wird durch den doch ziemlich überschüssigen kurven-turn in speed langsam, wie in zeitlupe an den rechten kurvenrand getragen…ich weiss ned, wie ich das erklärenderweise rekapitulieren soll? ist euch schon mal passiert, dass ihr eine situation seht wo ihr vorher schon genau wisst´s wie´s ausgeht, aber absolut machtlos seid etwas dagegen zu tun? so als Beispiel der radlfahrer, der dem DD-mädel am anderen gehsteig nachschut un d in sekundenbruchteilen später am ampelmast einschlagen wird…so was in der art eben. gut, ich seh die slowmotion vom rausgetragen werdendem flocki und denk mir, bzw brüll in meinen damals top moderenen fimez sbk helm: „Naaaaaaaa…oidaaaaaaaaaa!“, als der honde reiter doch irgendwie das gas zudreht (weil er IST langsamer geworden- auch wenn er´s heute verleugnet ;o) und, ohne bremslichtflackern (!), seinen oberkörper kurz aufrichtet- und irgendwie mit allen engeln dieser welt genau zwischen 2 leitpflöcken, die da so stehen am strassenrand, hindurch fährt. die CB ackert das bankett um, steine sandstraheln meinen helm und meine ratte, und CB/Flocki cuvee nehmen einige leitpflöcke rechtsaussen…echt schön dem verlauf der kurve folgend. bis sich die speed vom flocki durch´s zudrehen wieder reduziert hat, dass er diesmal fast gefahrlos wieder auf den rest der linkskurve,a lso auf den teil den man normalerweise befährt, zurückschwenken kann----erneut zwischen 2 pflöcken durch.
und sosehr ich hier sitze und die memories publiziere…der flocki ist nachher nicht stehengeblieben und hat ausgezittert. erst einige km später, bei einem kurzen orientierungsblick (punkte suchend) haben wir uns angesehen, und voller adrenalin beinahe hysterisch zu lachen begonnen. ich zünd´heut abend noch ein kerzerl an, bei dem gedanken daran…
2 b cont´d***

die qualität von steveman´s „days of glory“ erreicht es nicht ganz …

… aber trotzdem nett geschrieben …

den steveman sein memoiren sind unübertrefflich ;O)

na alter fuchs, das sich da noch wer erinnert ;o)
den lumpi hat´s damals no ned als hirngespinst gegeben…ist eine true story g