Ein paar Runden am Pannoniaring

Hoi .,

war am 28.5. ganz spontan am Ring um ein paar Runden zu drehen. Leider kein besonderes
Wetter, aber Spass hats im Endeffekt trotzdem gemacht: Kurzer Bericht mit Video (wurde
eh schon mal im Tratsch gepostet) hier:

http://doppel-r.is-ur.org/saison2012/brand_pannoniaring_28_05/

Wer lieber im Forum liest:

Pannoniaring mit Brand-Racing 28.5.2012

 Irgendwie ist mir einmal im Monat auf die Rennstrecke zu wenig, vor allem, da ich ja jetzt ein neues Motorrad habe. Und weil es bis dato damit nicht so wirklich laufen mag, habe ich ganz kurzfristig beschlossen, einen Tag am Ring einzuschieben. Ich wär ja gerne gen Slovakia gefahren, aber dort war nix frei, Brünn auch nicht. Also Pannonia. Dort scheint Brand-Racing im Kalender auf, der ist mir als guter Veranstalter aufgefallen, das würd schon mal passen. Was net ganz so mein Ding ist, sind die 160 Eier, die für diesen Termin aufgerufen werden, aber ich ruf halt am Sonntag einfach mal an, ob noch was frei ist. So war schon mal der erste Schritt getan. Kurz nach diesem Telefonat rührt sich Willy bei mir und meint, er gehe auf ein Getränk und ob ich nicht Lust hätte. Na guuuut, überredet. Und es wurde leider auch etwas später und lustiger als von mir geplant, aber das war eh klar.

 Ich stehe um nullfünfhundert mit einem Riesenschädel und heftigem Kater auf und frage mich mehrfach, ob ich mir den Ringtag jetzt eigentlich antun sollte, aber da mein Schatz nicht merken darf, wie mies es mir eigentlich geht (da kann sie sehr Schadensfroh sein *g*), beginne ich nach einer kurzen Dusche mit dem Verladen. Etwas später als geplant aber immer noch zeitig in der Früh fahren wir von Wien los und kommen nach ereignisloser Fahrt um ca. 9:00 Uhr am Ring an. Gleich den Clemens erwischt, schnell angemeldet und mal fette 160 Eier abgedrückt. Nochmals 30 für Transponder und Rennen. *seufz* Dafür gibts keine Box, wir laden also im Fahrerlager aus, Reifenwärmer drauf und mein Schatz lässt mich gleich mal den nächsten Turn verpassen. Fuck, eh schon den ersten verpasst, der zweite auch weg. Gut, dann mal putzen und das Fahrwerk etwas härter stellen, denn das soll der Wacklerei ein Ende bescheren. Den um 11:00 erwisch ich, fahr also voller Vorfreude raus und nach zwei fliegenden Runde wieder rein, es geht garnix. Das fährt sich wie ein Totalschaden auf rechteckigen Rädern, da hats was. Beim Einlenken am Vorderrad kein Grip, am Hinterrad nur bockiges Gerutsche. Also verzweifelt wieder retour ins Fahrerlager und durch die kurzen 20Minuten-Turns ist der auch gleich wieder vorbei. Reifenluftdruckmessgerät hat schon wieder den Geist aufgegeben, also im Fahrerlager schnorren. Schaut garnicht so schlimm aus der Druck, vorne 1,9bar lauwarm und hinten 1,5bar. Überall etwas Luft nachgefüllt und um 12:00 Uhr wieder raus, ich brauch ja auch eine Zeit fürs Rennen, denn der Vormittag ist Qualifying und das ist jetzt die letzte Möglichkeit. Erstes Mal über die Ziellinie, rote Flagge. *aaaahrgl* 

 Mittlerweile ist Kati noch grantiger als ich, schliesslich hat sie nahezu keinen Schlaf gehabt und dann komm ich für 160 Euro nichtmal zum fahren. Viel schlimmer wirds noch, als wir uns dann den Reifen ansehen. Der löst sich auf. Und zwar wirklich. Da schält sich der Gummi von der Karkasse, als hätte man mir mit dem Stanleymesser in den Reifen geschnitten. Damit ist an kein Fahren mehr zu denken, und der vordere schaut auch nicht grad vertrauenserweckend aus. Na bravo. Vom Profil her schaut der R10 nahezu neuwertig aus, nur hinten ganz aussen ist er halt ziemlich fertig. DAS kotzt mich an, also so richtig. Nachdem mehrere Fahrer ebenso der Meinung waren, dass der Gummi definitiv runter gehört, war klar, dass wir einen neuen Satz brauchen, mit hab ich ja keinen, wofür auch für nur einen Tag? Langer Rede kurzer Sinn: Bei der Motogroup einen Satz Pirelli SC2 in 120/190 gekauft (mieser Kurs, 350 Euro *grummel*), montiert und mein nächster Turn ist das Rennen. Super. Keine Ahnung, ob das Fahrwerk passt, wie sich der Reifen fährt oder ob er im schlimmsten Fall sogar nach dem Rennen aufreisst und in Fetzen liegt. Wolken ziehen auf. Böse Wolken. Es wird saukalt, wir schauen uns das 600er-Rennen von der neuen, bald fertigen Tribüne an und müssen uns wirklich zusammenkuscheln, da natürlich kein wirklich warmes Gewand mit, wozu auch, bei DEM Wetter? Kati ist schon echt sauer, da auch das Rennen scheinbar ins Wasser fällt (im wahrsten Sinne des Wortes), und ich dann echt noch unnötig zu den 190 Euro fette 350 für die Reifen ausgegeben hab. DAS ist schon recht viel Geld, aber bei Regen fahr ich nicht. 

 Das -650ccm-Rennen ist vorbei, Clemens trifft eine meiner Meinung nach gute Entscheidung: Das Rennen wird nicht sofort gestartet, sondern erst eine dreiviertel Stunde oder so später. Bis dahin ist Freies Fahren, wer möchte, kann also raus. Yeah! Sehr fein, da kann ich vor dem Rennen testen. Das freut mich wirklich. Erstmal schaun, wie sich der Reifen so tut, und schon in den ersten Kurven ist klar, das passt! Zweite Runde geb ich etwas mehr Gas um zu sehen, wie es mit dem Fahrwerk so aussieht, und auch das dürfte halbwegs ok sein. Ich habs nämlich wieder etwas weicher gestellt. Am Laptimer steht eine entspannte 2:10, das ist schon mal zwei Sekunden schneller als mit dem R10, dabei hab ich noch nicht angegriffen. Schnell mal rein in die Boxengasse, Reifenbild ansehen, schaut aus wie geleckt. Noch eine ganz gemütliche Runde und wieder rein und Reifenwärmer aufziehen, damit schön vorgeheizt fürs Rennen.

 Tja, mein Rennen. Ich steh auf 16 von 30 mit einer 2:12, aber ich bin zuversichtlich, dass ich da etwas nach vor fahren kann, schliesslich startet der neue Gixxer besser als der alte, schon alleine weil die Kupplung nicht rupft. Rund um mich stehen die ganzen Kilobomber wie ZX10-R, R1, Kilogixxer usw..., also da muss schon ein guter Start her. Der Start in die Warmup-Lap gelingt sehr gut, da passts mit der K9 fast so gut wie mit der Superduke, das macht echt Laune. Zurück auf der Startaufstellung winkt mir mein Schatz vom Turm runter und gleich drauf geht die Ampel auf rot und diesmal gefühlt recht schnell wieder aus. GAAAAS! 

 Ich erwische einen sehr guten Start und mache rund 6 oder 7 Plätze auf einmal gut, die rette ich sogar durch die erste Kurve und in Kurve drei geht eine neue ZX10-R bei mir vorbei und bleibt dort erstmal. Unglaublich, wie stark dieses Ding ist, das reisssts jedesmal aufs Hinterrad, dafür hole ich nahezu bei jedem Kurveneingang etwas auf und teilweise könnte ich gefühlt etwas schneller durch die Kurve als der Kollege vor mir. So schnüffle ich in manchen Kurven direkt am Hinterrad und stelle mich teilweise auch innen rein, aber lasse dann wieder nach, weil es den Kollegen am Ausgang dann ja sowieso wieder mit Überschallgeschwindigkeit an mir vorbei reisst und wir dann so sicher langsamer sind, als wenn ich ein wenig hinten bleibe. So fahren die vor uns aber leider schön langsam aber sicher davon, bis ich dann endlich glaub in der 4. Runde in Kurve 8 innen vorbei gehen kann. Dort zögere ich normalerweise immer, weil man sehr schräg fährt, stark beschleunigt und es eine recht ordentliche Senke/Bodenwelle dort gibt, aber man muss ziemlich stark am Gas für die nächste Rechts sein, wo durchaus gefühlt eine Sekunde liegen bleiben kann. Inzwischen haben wir uns wieder an die beiden vor uns rangefahren, wobei die eine Ducati 1098 scheinbar mit der Kondition kämpft, und die GSX-R dahinter schon recht viel Druck macht. Wenn zwei kämpfen, freut sich der Doppel-R, denn deren Geplänkel gibt mir die Gelegenheit, etwas aufzuholen. So fahre ich in meiner ersten "freien" Runde nach der ZX10-R meine eigene, zugegeben manchmal etwas komische Linie, aber dafür gleich mal um 2 Sekunden schneller. An der Ducati bin ich bei Start/Ziel auch dran, aber an ein Vorbeigehen ist auf der Geraden nichtmal zu denken. Da gibts nicht den Funken einer Chance. In Kurve zwei und vier brems ich mich näher ran, und beim Rausbeschleunigen schaffe ich es mit einer komplett anderen Linie, mich neben den Kollegen auf der Ducati im Eingang zur Fünfer zu stellen und bleibe innen auf meiner Linie, so dass er da nachgeben muss. Nun habe ich eine GSX-R vor mir, der mir einen super sauberen Strich vorfährt, aber der doch recht flott unterwegs ist. Bei der Fünfer bin ich wieder dran, und in der Dreifach-Rechts rauf habe ich einen recht sauberen Powerslide, der aber schön sanft und recht unspektakulär zu bedenken gibt, dass das Fahrwerk und der Reifendruck doch noch nicht ganz optimal zu sein scheinen. Aber ich bin am Kollegen mit der blauen GSX-R dran und lege mir eine ganze Runde lang eine Strategie zurecht, wonach ich hinten am Spitz Richtung Senke einen Angriff starten werde, wenn ich bis dahin noch dran bin. Ich bleibe dran, die Links-Links (Kurve 7 und 8) erwisch ich recht gut, dann jedoch zwischen den beiden Rechts vor der Senke hat Richard (so hiess der Fahrer, hat sich nach dem Rennen herausgestellt) einen recht kräftigen Rutscher auf den Curbs, was mir die Gelegenheit gab, in der Links zur Senke innen vorbei zu gehen. Ich war mir sicher, dass da bald ein Gegenangriff kommen wird, denn schliesslich ist ranfahren einfacher als vorausfahren und da ich schon ziemlich gefordert war, da ran zu kommen, bin ich etwas konzentrierter gefahren und habe auf jedes Geräusch geachtet. Zwei Runden konnte ich dann diese Position mit knappen vier Zehntel Sekunden ins Ziel retten, wobei die vorletzte Runde mit 2:06,5 auch meine bisherige Bestzeit darstellt, was mich auch besonders freut und mit der neuen Suzi versöhnt. Schön auch, dass die vier letzten Runden konstant immer unter 2:07 war, welche ich bis dato noch nie gefahren bin. 

 Nach dem Rennen begann es wie ausgemacht recht fett zu schütten, worauf wir beschlossen haben, heute nimmer rauszufahren. Ist zwar schade ums Geld, schliesslich hab ich an diesem Tag wirklich nur sehr wenig Fahrzeit gehabt, andererseits konnte ich mir wieder einen kleinen Erinnerungspokal für den 9. von 27 ins Ziel gekommenen Startern nach Hause nehmen. 

 So wie es aussieht, werde ich die R10 wirklich nurmehr für die Bridgestone- und Challange-Rennen aufziehen, denn auch wenn es sich vielleicht nur im Kopf abspielt, aber mit den Pirellis gehts deutlich schöner und angenehmer zu fahren. Ausserdem halten die um Welten länger. Jetzt würd ich am liebsten gleich mit dem Paket nach Brünn fahren, denn ich denke, so wie es jetzt gerade gelaufen ist, wäre da noch eine Verbesserung zur Zeit vom vorigen Jahr drin. Aber zuerst kommt mal eine neue Strecke, in Most, da werde ich versuchen, im Freien Fahren viele Kilometer zu machen, um mir die Strecke einzuprägen, damit ich bei den Rennen dann nicht ganz so abstinke. Muss nurmehr das Wetter passen, weil Regenreifen habe ich heuer noch keine.

mrslow, diesmal als #6666 unterwegs

Ein paar Runden am Pannoniaring

ups

na gehh…

Ein paar Runden am Pannoniaring