07.10.-13.10. 960km: Zell am See - Mopedrennen - A1 Ring


Es passierte am Montag, dem 29.9.2008 12:15

Marion (Ladymedusa) postet am Montag den 29. September verhängnisvoll

„FJR Dauertest – Noch eine Chance!“

Da ich ja bekanntlich recht wenig auf 1000ps.at surfe und nur zufällig online bin schick ich so schnell es geht ein Mail weg – und siehe da, ich hatte Glück.

Ein paar Telefonate später hatte ich mit dem Vortester aus Tirol, Jakob, einen Übergabetermin in der Mitte des Weges ausgemacht. Abholung in Zell am See – paaasst!  Dass ich mit dem Zug anreise hätt’ ich im nachhinein betrachtet doch net so leichtfertig sagen sollen :wink:

Dienstag, 07.10. Anreise
Es ist soweit, voller Elan schwing ich mich vormittags in Graz in den Zug. Leider Gottes habe ich online die schlechtest’ mögliche Verbindung ausgewählt und muss in Bruck an der Mur, Leoben, Bischofshofen und Schwarzach St.Veit umsteigen. Immerhin war ich dann doch um 17 Uhr in Zell am See. Nach 5 Stunden!

Jakob kam Mangels zweitem Überstellungsfahrer nicht auf, sondern mit der FJR (am Hänger) zum Treffpunkt. Beim Abladen haben wir dann noch ein bisserl über unsere eigenen Motorräder getratscht und Bilder geschossen, war recht lustig. 

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[/align][align=center]Bomber im Hof
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Gott sei dank war Jakob am Montag zuvor noch beim Motorrad Wolf in Imst, um neue Reifen aufzuziehen (Pilot Road 2 2CT) und eine kleine Durchsicht durchzuführen – konnte somit ohne ungewisse Reifenfrage, die hier ja schon angesprochen wurde die Heimfahrt antreten.

>> ZELL AM SEE - GRAZ

Die ersten Meter auf der FJR – was fällt auf? 

Ergonomie:
Im Vergleich zur eigenen Speed Triple fällt auf, dass ich (1,80) etwas tiefer Sitze, dafür sind die Knie stärker angewinkelt. Die Sitzbank, der Tank und die Verkleidung im Innenschenkelbereich sind relativ breit ausgeführt, sodass man im Stand bei der Kreuzung erstmal ein relativ ungutes Gefühl hat, weil man den Fuß etwas weit nach außen auf den Boden stellen muss. Innerhalb einer Woche hat man sich aber daran gewöhnt.
Eventuell haben O-Haxerte Fußballer weniger Probleme damit  :grin:
Lenker: ist zwar vom Design her nicht der Bringer, die Position selbst ist aber in Ordnung.  

Antrieb:
Der Murdl hat Kraft, keine Frage.
Lineare Kraftentfaltung, leider auch lineare Soundentfaltung – bei einem Sporttourer solls so sein.
Der dezente Bass im Leerlauf und das doch hörbare brabbeln und rumoren im Schiebebetrieb versöhnen das sportauspuffgeschädigte Gehör dann doch wieder.
Kupplung: Könnte sein dass sich hier ein Triesterstraßenrocker von der BP dran zu schaffen gemacht hat, die Beläge scheinen schon am Ende zu sein. Trennt nicht mehr zu 100%, beim Lösen ist sie auch gleich „da“.

Getriebe, Antriebsstrang: Schaltbarkeit trotz fertiger Kupplung naja … in Ordnung, die Übersetzung der Gänge ist für einen Tourer ideal, wobei der 3. Gang universell von der 30er Zone bis zum  200er (natürlich nur auf deutschen Autobahnen) einsetzbar ist.
Aber das kennt man ja bereits: alles mit 5 Gängen reisst mit dem 3er am besten an ;o)

Vom Kardan vernimmt man ein ständiges Heulen, besonders in den unteren Gängen (da noch wenig Windgeräusche) hören sich Lastwechsel an wie die Onboardaufnahmen aus einem Rallyeauto g

Aufbau:
Bis auf die erwähnte breitbuckligkeit des Pferdes gibt es keine großen Kritikpunkte, lediglich die Schräglagenfreiheit könnte etwas besser sein. Das Platzangebot mit Zusatzfach und den Koffern kann sich für jemanden, der sonst ausschließlich mit Rucksack verreist sehen lassen.
Schneller Einkauf beim Merkur? Kofferraumtürl links auf!
Wohin mit der Kamera? Geheimfachl auf!

Das verstellbare Windschild ist für mich als Nakedfahrer natürlich auch ganz was neues, die
Wind ON / Wind OFF“ Funktion habe ich mir aber nur auf langen Verbindungsetappen gegeben, weil mir ansonsten das Gefühl für meine moralisch verwerflichen Rasereien völlig verloren geht. 

Fahrwerk:
Komfortable Abstimmung eines Sporttourers, wobei die Front beim harten Abbremsen deutlich abtaucht, und im Autobahn-Führerschein-weg-Bereich ein deutliches Pendeln auftritt. Wie gesagt: für einen Tourer perfekt abgestimmt. (wenn Federbein auf Hart eingestellt)
Den Michelin Pilot Road 2 2CT kann man auch nicht bemängeln, im Gegenteil: der Reifen hält gut, beim provozierten Gasaufreißen in Schräglage verhält er sich ähnlich wie der Pilot Power 2CT: Ein bissl schmieren, das war’s. Ging auch nach einem Tag ohne großes TamTam an die Kante, fast das wichtigste fürs Kopferl.

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Kein schmirgeln gegen Angstränder
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8.10.-10.10. Graz Stadtverkehr und Soboth heimwärts
Wenn schon testen, dann gleich überall. Also 2 Tage innerstädtisch damit herumgekurvt, doch leider törnt es mich nicht besonders an im 2. oder 3. Gang mit 3.000 Umdrehungen rumzutuckern. Gibt’s denn keine Behörde für artgerechte Motorradhaltung? Skandalös so was, das sag ich Euch!

Freitag nach Dienstschluss lasse ich Graz hinter mir und fahre endlich ins gelobte Motorradland, Kärntistan :grin: Ein Vorschlag von vielen:
>> GRAZ - SOBOTH

Auf der allseits bekannten Soboth geht’s dann das erste Mal zur Sache, Herr Haudi nimmt seine sportliche Sitzposition ein und drückt an…  

Gedanken im Helm: „Eigentlich … jo eigentlich … hmm … soo viel langsamer ist man mit dem 290-kg Tourenbomber auch wieder nicht. Die paar engen Reihen…“  

Ja, auf der langgezogen geführten Steirer Seite der Soboth ist man, sofern man bewusst Rund fährt und net ganz so wild anreisst, mit der FJR keinen deut langsamer als mit der Nackten 1000er Partie.
Die einzigen Grenzen die gesetzt werden sind die der Führerscheinentzugstoleranzen im Hinterkopf.    

Samstag, 11.10.
Nach etwas surrealen Nachrichten in der Früh geht’s Richtung Route69 zum Mopedrennen, wobei die 1000ps Members Thyr size=80[/size], Ace99 size=80[/size], FryinPan (Kawazaki KLE 500 RR Cupedition) mit von der Partie waren.  

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Schade: Durfte mit der FJR keine Runde mitfahren.
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Diesesmal wird die Kärntner Seite der Soboth Bergauf rangenommen, wobei man hier im engeren Geläuf doch Nachteile zu einem leichtern Motorrad feststellen kann, besonders in Kehren geht’s einfach nicht so flott wie mit einer Supermoto. 

In der Route trafen wir noch Herrn Optorg und Frau Kleinemini, welche als ausgewiesene Tourer sogleich die FJR begutachteten. Auch die Kleinemini (die ja eigentlich gar nicht klein ist) teilt mit mir die Meinung, dass der Gaul einen breiten Buckel hat.  

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[/align][align=center]Missing Link: Zwischen Superduke und Chopper, da passt sie rein.

[/align]Nach dem Essen in der Route69 ging’s dann über die Weinebene nach Wolfsberg – leider hat man im Herbst ab 15 Uhr die Sonne als Gegner – Sonnenbrille oder getöntes Visier empfohlen.

Hier die Streckenbeschreibung: >> Über die WEINEBENE

Sonntag, 12.10.
Letzter Tag mit der FJR - Lokalaugenschein am A1-Ring.
Noch einmal Rücke ich aus, um mit der FJR Angst und Schrecken zu verbreiten (beim Wegfahren brummt das Kopferl noch ein bisserl vom Vorabend)  

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[/align][align=center]Trauriger Anblick in Spielberg

[/align]Am A1 Ring sieht’s im Moment noch etwas traurig aus, alles verwahrlost und runtergekommen, sogar die große Tafel bei der Einfahrt ist vergilbt und erinnert eher an Death Valley als an die Obersteiermark.
Gottseidank fahren ab Montag die Bagger an, möge das Projekt gelingen und die Ringgegner für ewig schweigen. 

News zum A1 – Ring: [url=http://www.kleinezeitung.at/steiermark/221104/index.do]http://www.kleinezeitung.at/steiermark/221104/index.do[/url]  

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[/align][align=center]Aber bald „a gmahte Wiesn“
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Mit deutlich besserem Schädel geht’s nachhause, im Haudiwaudi Motorhome bleibt der Kilometerzähler bei 42775km stehen – fein war’s! 

Danke an Marion für die tolle Abwicklung, danke ans 1000ps Team und danke an Yamaha Motor Austria für diese Chance, auch mal mit etwas ganz anderem zu Fahren! 

Liebe Grüße
Haudi

freut mich dass es dir gefallen hat. da hattest du echt glück, dass du ausgerechnet bei deinem monatlichen besuch über das posting gestolpert bist.
lg
nils

wollt eigentlich nur mal so reinschaun :wink:
 
Zum Radl selbst: Sehr ok, aber halt nicht gerade das was einem 25 jährigen vorschwebt.
In der Kategorie Kilometerfresser sicher ein tolles Motorrad.
 
Das (geheime) Datarecording von 7.-13. Oktober bitte löschen  :grin:
 
Lg
haudi 

…Schöner Bericht. Ist gut dass du ein neutraler Berichterstatter bist und nicht einer der den Vergleich mit anderen Möpis sucht, so wie meinereiner!
Yamaha muss auch leben und es soll viele geben die auf solches Eisen schwören. Lassen wir ihnen den Spaß!
 
Lg Kasperl

tja, a bisserl neutral sollts schon sein - außerdem hab ich in dieser Klasse noch keinen großen Vergleich, außer einen Tag mit einer CBR1000F aus dem Jahre 1996  :wink:

Als schneller Kilometermacher auf der Autobahn und langgezogenen Land und Schnellstraßen ist das Gefährt aber ganz sicher erste Wahl, wenns enger wird (also da wo Motorrad gefahren wird) is sie ob ihrer 290kg net mehr so der Bringer. Keine Stärke ohne Schwäche…

a CUPEDITION? Wusst ich ja noch garnet. rofl

:sunglasses:

das Schild „Nr.24/30“ ist bei dir ganz gut versteckt  :grin: