Vorteile von Tuning mit Sinus-EBR oder Power Comande

Zur Beurteilung der Sinnhaftigkeit solcher Tuningmassnahmen zuerst einmal Grundlegendes.
Endziel für gute Laune ist im Brennraum ein optimales Benzin-/Luftgemisch, welches sich in super Leistung, vernünftigem Verbrauch und Abgaswert und eben dem ominösen Lambdawert, festgestellt von dem berüchtigten Staberl im A…, äussert. Das theoretische Optimum wäre die vollständige Verbrennung bei Lambda = 1, jedoch hat sich ein Wert von 0,9 - also leicht ‚überfettetes‘ Gemisch - als der verbreitetste Kompromiss herauskristalisiert.
Erreicht wird das von einem Einspritzcomputer, der seine Informationen über Sensoren an der Kurbelwelle für das Timing der Einspritzung, Drosselklappenöffnung und Drehzahl für die Einspritzmenge, erhält. Modernere Compis werden auch noch mit Infos vom Getriebe und Sonstigem gefüttert, um für Lärm und Abgasmessungen in bestimmten Drehzahl-/Geschwindigkeitsbereichen ‚Kunststücke‘ zu bringen, denen dann eben die optimale Verbrennung und Leistung geopfert wird - siehe Leistungsloch 5000-6000 bei unserer geliebten Aprilia.
Das Wissen, wieviel Sprit im jeweiligen Drehzahlbereich bei Teil-/Vollast erwünscht ist, wird als ‚Vorschlag‘ vom berüchtigten Eprom geholt, wo verschiedene Einspritzdauerwerte für runde 6 Lastzustände über den Drehzahlbereich gespeichert sind. Daraus interpoliert der Compi den optimalen Wert und liefert an die Magnetventile, üblicherweise für jeden Zylinder getrennt, Strom für die Zeit der Öffnung, eben zum richtigen Zeitpunkt der Kolbenstellung. Länger Strom = länger und somit mehr Sprit.
Daraus wird klar, warum ein RICHTIG angepasstes Eprom am besten funktioniert, da sowohl Luftfilter, Schnüffelstück etc. als auch Auspuffrückstau den Sauerstoffluss beeinflussen und das Benzinverhältnis optimal dazu gesetzt werden sollte. Da die Werte der diversen offenen Röhren sowie der Luftfilter sich nicht dramatisch unterscheiden, kann die ‚Racingeinstellung‘ unseres Originaleproms schon ganz gut funktionieren.
Nicht berücksichtigt werden dabei jedoch die Fertigungstoleranzen, und da setzt eben Sinus-EBR und Powercommander an. Sie verändern nämlich die Einspritzmenge NACH dem Einspritzcomputer und können damit Gangrestriktionen und Ungenauigkeiten ‚Überstimmen‘.
Jetzt wirds konkret.
Ich fahre eine Tuono 03, welche von Ginzinger in St.Pölten mit Schnüffelstück, KN-Lufi, angepassten Eprom und SR-Racing fachgerecht entkorkt wurde. Die Leistung war super, aber hartes Ruckeln unter 3000 und vor allem 7,5 - 8 Liter vom Feinsten bei lebensbejahender Landstrassenhatz störten mich.
Die Firma Sinus in Gmünd, auch bekannt für Leistungssteigerung bei KTM und Harley Davidson, versprach da besseres Ansprechverhalten und geringeren Verbrauch.
Die Isterhebung auf dem Prüfstand brachte einen grauslichen Wechsel von überfetteten und abgemagerten Gemisch über den Drehzahlbereich bei Zylinderdifferenzen von bis zu 14%. Ernste Zweifel an dem Tuningeprom tauchten auf, das Original war jedoch nicht mehr verfügbar.
Nun wurde der EBR-Computer zwischen Originalsteuergerät und Einspritzdüsen via Lötkolben (die Adapterstecker liegen irgendwo in den USA) eingebaut. Der nächste Versuch auf dem Prüfstand brachte grosse, ungläubige Augen! Die Lambdaabstimmung war plötzlich absolut in Ordnung, allerdings nur als Summe gesehen, da die Differenzen von bis zu 14% zwischen vorderem und hinterem Zylinder blieben.
Der Ginzinger-Chip war somit rehabilitiert. Anscheinend führen irgendwelche elektrischen Störungen dazu, das die Einspritzung die ‚Chipvorschläge‘ ordentlich verhunzte. An den für meinen Motor typischen Zylinderdifferenzen (Einspritzprogramm ? Fertigungstoleranz ??) konnte der Chip natürlich nichts ändern, da er ja universell für alle Aprilias mit dieser Lufi-/Trötenkombination gestrickt war.
In rund 20 Prüfstandläufen, zuerst für Vollast, dann unterschiedliche Teillastzustände, wurde der EBR-Computer mühselig programmiert, für beide Zylinder eine identisch Einspritzmenge zu erreichen, immer jedoch in Hinblick auf den anvisierten Lambdawert 0,9.
Es wurde schlussendlich im ‚sanften‘ Teillastbetrieb bis rund 6000 eine eher magere Abstimmung für sparsames Surfen auf der Landstrasse gewählt, während bei gewürgtem Gasgriff alle Pferde zum Rapport gerufen werden, egal wieviel Hafer Sie wollen.
Interessant ist vielleicht auch, dass der hintere Zylinder generell magerer, also auch ‚heisser‘ lief, als der Vordere, was das Argument einer gewollten ‚Kühlung‘ über angefettetes Gemisch beim hinteren ‚Zylinder im Kühlungsschatten‘ ad Absurdum führt. Bei Wasserkühlung ohnehin ein Nonsens.
Beim schlussendlichen Prüfstandslauf waren sofort im Verglich mit der ersten Kurve runde 3 - 5 Ps im Bereich ab 7000 erkennbar, die durch den vollen Einsatz beider Töpfe zu erklären sind.
Bei der anschliessenden Probefahrt fuhr sich die Maschine im unteren Drehzahlbereich wesentlich ‚weicher‘, aber noch ein Bisschen druckvoller. In den ersten 3 Gängen kann ich jetzt fast bis 2000 runter ohne Hacken und Dröhnen Leistung fordern.Beim Aufreissen stürmt Sie mit Vehemenz in den Begrenzer. Die Rückfahrt waren bei der meist gut ausgebauten Strasse Gmünd - Wien 140 Dauergeschwindigkeit auf der Landstrasse und 160 auf der Autobahn, wofür ich 7,3 Liter brauchte. Bei der Hinfahrt schlürfte die Diva noch über einen Liter mehr.
Konklusio:
Sinus-EBR und Powercommander holen das aus dem Motor, was der Konstrukteur ursprünglich plante, Zulassung und Fertigungstoleranzen jedoch versauten.
Sinus-EBR kann nur vom Hersteller programmiert werden und müsste somit bei jedem Filter-/Auspuffwechsel neu eingestellt werden. Wer unterschiedliche Töpfe für Strasse und Rundstrecke fährt, könnte beim Powercommander mit USB-Schnittstelle beide Konfigurationen am Prüfstand programmieren lassen und bei Bedarf mit dem Laptop ändern.
Ach ja - gekostet hat mich der Spass 350 Euro inklusive Wurstsemmel, Kaffee und Kuchen vom netten Firmenchef und seiner Frau. Mir jedenfalls ist die ‚neue‘ Tuono das wert.

auch schon mal überlegt meiner R6 2004 Powercommander zu spendieren aber zahlt sich das aus?
bei 118 Ps merkst 1-5 Ps e gar nicht?
Beim Powercommander heisst es sollen ja fixe updates verfügbar sein stimmt das?
Hat jemand Erfahrung mit PC.?
Stimmt das sie meisten Motorräder im 3 Gang so zu sagen fast gedrosselt sind wegen den Abgaswerten?

des powecommander ist so wie die eines jetkits nicht der leistungsgewinn sondern einfach eine gemischkorrektur über den ganzen drehzahlbereich…

zahlt sich in jedem fall aus.

lg
steve

schon im italobikes forum gelesen.

sag an, was hast jetzt genau machen lassen, meine tuono ist genauso wie deine vom ginzinger gemacht worden. lediglich statt dem sr-topf habe ich einen modifizierten leo sbk2.

was haben die bei sinus eingebaut? dieses steuerkasterl? meine ist erst ab 3000 u7min fahrbar vorher ist gar nichts. verbrauch liegt bei mir zwischen 7 und 8 liter. eher 8.

wie lange hat das procedere gedauert, wo ist die werkstatt und was hat alles zusammen gekostet. fragen über fragen…

den powercommander gibts beim leirer otto und ich denke er bringt das auch hin. wie wurde der 14 prozentige unterschied der zylinder gemessen…

bitte dich mir alles so genau wie möglich zu erzählen, will meine tuono auch abstimmen lassen…

danke
ciao
v2-gruß
steveman

was heist bzw. ist Sinus EBR, Eprom usw…blick überhaupt nicht durch. Komme mir bei Eurer Diskussion irgendwie wie im Hörsaal der med.Uni vor !!! Bitte um Aufklärung. Danke

Lg
Werner

Ginzinger hat das Schnüffelstück, KN-LuFi, angepasstes Eprom, SR-Topf und 16’er Ritzel montiert und wahrscheinlich auch abgestimmt.
Sinus hat einkleines Kästchen knapp über Streichholzschachtelgrösse eingebaut, welches den Schaltstrom für die Einspritzventile abfangt und selbst, über die Programmierung verändert, die Einspritzventile bedient. Zusätzlich wird natürlich das Drosselklappensignal ausgewertet. Im Kästchen ist im Wesentlichen ein Einchipcomputer mit Programm und Mappingdaten AllinOne. Der Einbau hat bei mir runde 6 Stunden gedauert, wobei da natürlich auch die Zeit inkludiert ist, die Wir mit offenem LuFikasten und ohne Ansuagschnorchel wxperimentiert hatten. Auch das Einlöten der Kabel mangels bestellter Stecker und sorgfältiger Isolierung hat rund eine halbe Stunde gedauert.
Nachdem meine die erste Tuono war, sollte jede weitere in 5 Stunden oder weniger eingestellt sein. Die Kosten von 350€ sind meines Wissens nach Fix.
Je umfangreicher die zu korigierenden Abweichungen vom Ideal sind, desto länger dauert es und desto mehr bringt es natürlich auch. Die Schwierigkeit beim Programmieren ist, dass man zwar für jede Pumpe getrennt die Einspritzwerte zusammen mit Drehzahl und Lastzustand sieht, der Lambdawert jedoch durch die 2-1 Anlage nur als Summenwert vorliegt. Die Leistungs/Drehmomentkurve zeigt der eigenen Computer des Prüfstandes an.
Die Differenzen wurden über die unterschiedliche Einspritzdauer für beide Spritventile gemessen.
Ich habe mittlerweilen beim Experimentieren im Stadtverkehr in der 2. bis auf 2000 runter herumnudeln können, ohne das der Motor stark mault. Ich könnte natürlich auch die Erste nehmen, aber wer nassrutschige Spitzkehren kennt, ist froh, wenn nicht gleich 80 - 90 Nm über die Erste in den Schlatz beissen. Ausserdem bollert die Diva unten herum so schön :wink:

bist leicht beim durchlesen eingeschlafen?
:slight_smile:
Baba

aber i blick weder dort nu da durch.

LG
Werner

auch nicht gerade wenig Geld.
Baba

Sinus ist der Name der Waldviertler Firma. Wofür das Kürzel EBR steht, weiss ich auch nicht. Ich stiess im Reitwagen in Zusammenhang mit dem milden Tuning einer Speed Triple darauf und wollte halt lieber für eine österreichische Entwicklung löhnen als für den deutschen Power Comander, der meines Wissens so ziemlich Dasselbe leistet.
Die Elektronik der ganzen Einspritztechnologie kommt mittlerweile aus der Computertechnik, deswegen auch die dort verwendeten Namen.
EPROM = Erasable Programable Read Only Memory. Das ist ein Speicherchip ähnlich des RAM-Speichers in Deinem Compi, der jedoch seinen Inhalt ohne Strom behält und nur mit speziellen Programmiergeräten gelöscht/überschrieben werden kann. Man verwendet so einen Teil, um die Einspritzwerte, also wielange Spriteinspritzung bei der jeweiligen Drehzahl und der jeweiligen Drosselklappenstellung, dauerhaft festzuhalten.
Der Computer der Einspritzung bekommt also über Seine Sensoren Infos über die Stellung von Kurbelwelle/Kolben, Gasgriff etc., holt sich im Eprom die für die jeweilige Leistungsanforderung korrekte Spritmenge und öffnet dann durch Strom zum richtigen Zeitpunkt des Kolbenhubs in der Richtigen Öffnungszeit (= Spritmenge) die elektromagnetischen Sperrventile des Einspritzkörpers.
Sorry, einfacher kann ich es auch nicht erklären.

bei den techn.Erklärungen bin ich ja schon halbwegs mitgekommen, aber wannst net weisst was EPROM - Sinus EBR usw. bedeutet, tut man(n) sich halt a bisl hoart. Danke nochmals

LG
Werner

zu komplizieren schlage ich vor das ich hier keine antworten mehr gebe, du weisst warum :wink:

schau nach DE :wink:

lg
steveman

… andrerseits, wenn ich’s grad hab…

lg
steveman

power commander ist aus ‚usa‘ no txt

[url=http://www.1000ps.at/forum/fb.asp?m=983906]http://www.1000ps.at/forum/fb.asp?m=983906[/url]

Dauer max. 3Stunden und dann ist alles Perfekt.

mfg Otto

ich mail dir heute noch was…

lg
steveman