days of thunder im pongau #3:

steveman’s letztes geschichterl hat mich dazu bewogen, in meinem fundus zu wühlen und eine der alten geschichten auszugraben.
folgendes hat sich anfang der 80er jahre zugetragen:
der street und der mecki haben beschlossen, das schöne frühlingswetter, mittels eines ausflugs auf ihrer ds50, entsprechend zu würdigen. das sie beide erst 13 jahre alt waren, und für sie somit der betrieb eines mopeds auf öffentlicher strasse ein wenig abseits der durch den gesetzgeber erlassenen richtlinien stattfinden würde, störte sie nicht im geringsten.
unter bedachtnahme der selektiven streckenwahl (die „alte bundesstrasse“ gehörte damals zu den eher wenig überwachten zonen) wähnten sie sich in ziemlicher sicherheit vor den fängen der exekutive.
der teufel schläft nicht und so nimmt das unglück seinen lauf. auf halber strecke zur „langen brücke“ wärmt sich ein polizeiorgan neben seinem dienstfahrzeug (honda cb360, nur cb360, nix r, nix doppel-r oder oder gar cbr360rr, aber für die damalige zeit ein angemessenes dienstkrad) in der frühlingsonne.
street (am lenker) durchzuckt es beim anblick des amtsorgans. blitzschnell sondiert er die möglichen varianten:
1. umdrehen und davonfahren
(schas, kostet zuviel zeit, kein schwung mehr, vergiss es!!)
2. dem in der folge vom polizisten gegebenen anhaltezeichen folgeleisten?
(kommt nicht in frage, kein würdiger abgang, und man müsste schimpf und schande beim wirten über sich ergehen lassen.
nein, option 2 scheidet definitiv aus!!)
3. sturz vortäuschen und in der folge auf die milde des amtsorgans hoffen?
(nein, option 3 ist nicht besser als option 2)
4.
also entscheidet sich der street für option 4: flucht!!!
street hat sich vom ersten schreck erholt und gebietet seinem sozius: „mecki, hoid di hiaz guat oh! mia foahrn eahm davo! den häng ma oh!“
mecki vemeldet: „passt, I bi bereit! gib gas!!!“
die ds50 war nur milde frisiert und hat auf der geraden so zwischen 60 und 70km/h zusammen gebracht. ergo war ihre geschwindigkeit vor antritt der flucht nicht wirklich geringer als im fluchtmodus.
der wesentliche unterschied lag also nicht in der geschwindigkeit, sondern in der haltung der flüchtlinge (auch in zeiten vor eurosport war den beiden motorsportfreaks bekannt, dass aerodynamik, im falle des falles, über sieg oder niederlage entscheidet): street kauerte sich hinter dem lenker zusammen, und auch mecki schien mit dem körper von street zu einer einheit zusammen zu wachsen, um dem milden fahrtwind die geringste angriffsfläche zu bieten.
darob des frühpupertären anblicks der flüchtlinge erkannte der gendarm (mit dem amtsorganen innewohnenden geschulten blick) augenblicklich den grund für die missachtung des haltesignals und nahm umgehend die verfolgung auf.
es kam, wie es kommen musste. schon nach ca. 100 metern hatte der gendarm bedrohlich aufgeschlossen. mecki blickte nach hinten und erkannte, dass die geplante flucht so nicht funktionieren würde.
mecki brüllte dem street ins ohr: „er kummt, er hoid auf, streeeeeet, tua wos!!!“
zur tat aufgefordert fiel street nur eines ein, welches er mecki umgehend kundtat: „zu zweit schoff mas nia, alloa häng i ehm oh. i geh jetzt kurz vom gas, und du muast obspringa!!!“
street ging kaum spürbar vom gas und schrie: „spring, hiaz muast springa!!“
mecki war zu allem bereit um den fängen der exekutive zu entkommen, stützte sich mit beiden händen auf der sitzbank ab und vollführte eine art bocksprung nach hinten. Unmittelbar nachdem mecki’s jogging-high fahrbahnkontakt hatten, versuchte er mit grazilen bewegungen, welche man von Athleten als dreisprung kennt, auf den beinen zu bleiben. ein hoffnungsloses unterfangen. der oberkörper bekam immer mehr vorlage, und mit jedem riesenschritt näherten sich seine knie mehr und mehr der fahrbahn, bis er sich der länge nach am auf dem asphalt ausbreitete.
der gendarm, völlig überrascht von diesem manöver, konnte dem stürzenden mecki, durch vollführung eines virtuosen ausweichmanövers mit einbeziehung der gegenfahrbahn, gerade noch ausweichen.
Street, von unnötigem balast befreit, witterte jetzt seine chance. das ausweichmanöver hatte den gendarmen kurzfristig um die konzentration auf die verfolgung und (was in dieser situation für street viel wichtiger war) wertvolle meter gebracht. Wahrscheinlich schwankte der gendarm kurz zwischen den beiden möglichkeiten: stelle ich den leichtathleten (einfache fingerübung), oder gebe ich der verfolgung des mopedkamikaze’s auf seiner puch den vorzug. da es offensichtlich war, das mecki, nach beendigung seiner bodenturnenübung, nur eingeschränkt zur fortsetztung der flucht fähig sein würde, widmete er seine aufmerksamkeit weiterhin der verfolgung von street.
street konnte durch das ausserplanmässige ablenkungsmanöver von mecki ein wenig vorsprung herausholen. jedoch kam er nie ausser sichtweite und konnte sich folglich auch nicht unbemerkt samt puch ins nahe, deckung bietende gebüsch werfen.
wenige augenblicke später fuhr der gendarm mit seiner cb360 (gasgriff auf position „standgas leicht erhöht“) neben street, welcher, mit blick stur nach vorne gerichtet, auf der ds50 kauerte.
der gendarm legte seine hand auf die schulter von street und schrie: „burschi, gib auf, siagst jo eh, das d’ koa schos host!“
in anbetracht der lage kam street zu dem entschluss, dass jetzt option 2 (anhalten) wohl unvermeidlich sei.
in folge der anhaltung erwies sich der gendarm als human, als ein verfechter und anwender des milden jugendstrafvollzuges, und meinte: „also, oafoch o’haun konn i eich hiaz nit loss’n. hobt’s a göd mid?“ street und mecki durchforsten ihre hosentaschen und fördern solcherart 100 eier zu tage.

(so, beim steveman hätte sich der cop jetzt, bevor er seine abschliessenden worte spricht, einen filterlosen tschik angezündet, aber bei mir rauchen die cops nicht)

meint der gendarm: „okay, hiaz schiabt’s es moperl hoam und lost’s eich nimma dawisch’n. weil es näxte moi nimm i eich es moped weg. Pfiad eich“.
nachdem der gütige gendarm den ort der handlung verlassen hatte, sagte der street zum mecki: „hiazt woat ma amoi. donn moch ma a streck’nbesichtigung, und wonn ma koan kiwara sechn, donn foan ma hoam!“.
mecki ist einverstanden und fügt noch hinzu: „genau, wei a moped, wos zum foan geht, derf ma net schiam! wonn ins do wer dawischn tat!!!“

so, verehrte leserschaft:
ich weis, dass meine literarischen fähigkeiten die eines steveman’s nie erreichen werden, hoffe aber dennoch, mit dieser geschichte für etwas kurzweil in dieser so garstig kalten zeit gesorgt zu haben.

RIDE
FUCK
’n’
DIE

STEEL

…les und hear ma gern so g´schichtln oan