Die Bürgschaft - für unsere deutschen Freunde

zur Abwechslung einmal auf wienerisch (Autor Anton Krutisch)

Zum Dionys, dem Tyrann von de Griechen,
is der Mörus mit an Dolch hingschlichen,
aber wia er si so zuwedrängt
und ans Stechen net amol no denkt,
ham eahm scho de Kiberer derglengt.
Da sagt der Tyrann: „Hab i di, du Strolch!
Speib, was hast denn da machn wolln mit´n Dolch?'“
Mant der Möbus: „I bin a ehrlicher Knopf,
aber i sag´s - und soll mi der Teifel holn:
Ja, Pülcher, i hab di hamdrahn wolln!“
„Aha“, schreit der Tyrann, „du pestigs Luader,
i hab´s glei gwusst, du bist ka Guater.
Aber bei mir, du Sandler, hast di vergoglt,
dafür wirst jetzt ans Kreiz anegnagelt.“
Da winselt der Mörus ganz dasig: „O mei,
wia kann ma nua so nachtragert sei?
Der macht, wia wann i eahm wehtan hätt,
derweil war i zan Stechn eh viel zu bled.
Wann i net so patschert war, du Pippn,
hätt´st den Feitl scho lang zwischn de Rippn.
Aber wannst mir scho nehmen willst mei Lebn,
kunterst mir vurher a Gnad no gebn.
Wann i gach sterbert, war des saubled,
weil heite mei Schwester de Hochzeit hätt.
Lang gnua hätt´s ja gsuacht, die schiache Zechn,
und jetzt hat´s an gfundn, eh so an wechn,
der is so teppert und packt´s als a blinder
und spielt den Vatern für ihre drei Kinder.
I warert ihr Beistand, und wann i net kann,
rennt ihr des Weh vielleicht wieder davon.
Drum tät i di bittn: Lass mir mei Pflicht no derfülln,
wann´s vorbei is, kumm i zruck und derfüll dir dein Willn.
Nacher lasst mi halt bratn am Kreiz in da Sunn.“
„Was warst denn so teppert?“, sagt drauf der Tribun,
„Hättst halt mit dein Dolchstoß zuagwart bis morgn,
dann hättst zwegn der Hochzeit jetzt kane Sorgn.
Wer mitn Feitl spielt, verbrennt sich die Klebeln,
drum halt jetzt des Mäul und her auf mitn Keppeln.
I bin der Dionys, aber du glaubst i haß Ottl,
lassert i di jetzt gehn, dann war i a Trottl!
Du hast an Klopfer, wia stellst dir des vur?“
Drauf mant der Mörus: „Jetzt hörn S´ amal zua!
I hättert an Freind, der stingert ma guat,
und bleibert als Pfand da, derweil i bin fuat.“
Und wirkli, der Freind is bereit zua der Hackn
und sagt: „I vertrau dir, du wirst´s scho derpackn!
Aber dass d´ waßt, dei Wurt, des muaßt haltn,
geh i statt dir ein, nacher sag i´s deiner Altn!
Und was dir dann bliaht, des kannst da ja denkn!“
„I kumm scho zruck“, sagt der Mörus, „liaber lass i mi henkn!“
Da spricht der Kenich: „Dass net allawei haßt,
i bin a Tyrann und a pestiges Gfraßt,
so gib i halt nach deiner Bitte.
Aber weh eich, i kneiß a Petite,
dann kennts eich, es zwa alte Spezln,
glei die Baner anzeln zammenkletzeln.
Und jetzt schleich di zua Hochzeit, aber geh net in d´ Bliah,
i g´halt mir derweil den Haberer statt dir,
bevur dreimal de Sunn scheint, hängt er am Steckn,
und wan du bäulisierst, dann muaß er verreckn!“
„Bei mia hast di täuscht, i lass eam net stockn!“,
sagt der Mörus und macht si auf de Sockn.

Duat hat er als Beistand ganz schnell unterschriebn,
aber trotzdem is er dann no picknbliebn
und hat gfressen und gsoffn und kudert und glacht,
und de Remasure hat dauert zwa Tag und zwa Nacht.
Wia er mit an depperten Schädl derwacht in der Hapfn,
fallt eahm der Freind ei - da hauts eahm aus d´ Schlapfn.
Zwölf Stund hat er nua mehr bis zum Abendrot
und wann er net zrechtkummt, is der Haberer tot.
Ohne Abschied, ohne Fruahstuck und ohne Rasiern
schleicht er si furt und fangt an zu Marschiern.
Da fangt´s an zan Trepfln, dann regnet´s und schitts,
aber er, er hatscht weita bei Dunna und Blitz.
Doch wia er zan Fluss kummt, verliert er den Reis,
de Bruckn is weg - was tua i, o Zeus?


Wia soll i da drüber, i hab kan Schinakl,
und bei dem Wellengang schwimmen, na, des is ka Hackl!
Aber es bleibt eahm nix über, er muaß durch des Wasser,
also hupft er halt eine, er wird immer nasser,
und raft mit de haushochn Wogn.
Und x-mal hätt´s eahm bald abezogn,
aber er tuat betn und bittn und sempern,
und dar Zeus hat a Mitleid und lasst eahm net schlempern.

So kummt er mit Ach und Krach ume,
kräult auße, sagt: „Wann i mi tummel
kumm i no vurn Abendrot eine in d´ Stadt.
Der machert an Fotz, der Zwiefelkrawat!“
Und weiter rennt er mit patschnassem Frack,
wia wann eahm scho sitzert der Ginkerl im Gnack.
Da versperrn eahm auf amal Räuber den Weg.
„Schleicht´s eich“, schreit er, „i hab ja an Dreck.
Des anzige, was i no hab, is mei Lebn,
und des muaß i heite mein Kenich no gebn!“
Aber de kräuln eahm net abe und wolln eahm derschlagn,
da geht er brisant, da platzt eahm der Kragn,
er gibt an a Tetschn, dem zweitn an Schuss,
dem drittn an Magnbeitler voller Genuss,
dem vierten an Ferschler, von hinten an Reiber,
de andern varkummen - und er rennt scho weiter.

Aber sche langsam werdn bleiern de Haxn,
er wiad miader und miader, es krachn de Flaxn,
und er denkt si: „Kummt des von dem Jauken
oder hätt i net allaweil solln so viel rauken?“
Doch er jappelt stur weida auf d´ hinichen Schleich,
de Sunn geht scho aba, der Himmel wiad bleich.



Da kummt er zan Stadtrand mit hängender Zungan
und denkt nua des ane: „Gelungan, gelungan!“
Da kummt eahm sei Hausmasta no in de Quer
und schreit: „Du rettest den Freind nimmermehr!
´s is z´spät, se ziagn eahm scho aufe aufs Kreiz,
rett du dia dei Lebn und verduft in die Schweiz!“

Doch er gibt net nach, reißt si no amal zamm,
spuckt in die Händ und sagt: „Glei wer ma´s ham!“
Und start´ wia der Nurmi eine in d´ Stadt.
Durt zaans´ den Freind aufs Kreiz aufe grad.
Und der Tyrann, der hänselt eahm immer:
„Na Tepperter, dei Spezi kummt nimmer!“
„Der kummt!“, rechelt der Freind, obwohl er´s net glaubt.
Auf amal siacht er von der Weitn, wias´s staubt
und ana brüllt: „Macht´s ma Platz, i hab ja ka Zeit!“
Der Freind voller Freid schreit: „Holladero!
Was sagst jetzt, Tyrann, der Mörus is da!“
Dem Tyrann fallt vor Enttäuschung abe des Ladl,
er glaubt, er tuat tramen und zwickt si ins Wadl,
aber es is wahr und wirkli ka Tram:
Der Mörus - des gibt´s net - is wieder daham.
„Freindschaft“, schreit der Mörus, „geht mia über alles,
jetzt bin i da, Freind, und rett dia dein Hals!“
Und de zwa falln si vor Rührung so lang in de Arm,
dass d´ Leit umadum scho glaubn, de san warm.
Der Tyrann, der steht danebn und sinniert:
„Der Mörus, des Huhndsviech, der hat mi blamiert.
Jetzt kann i nix tuan wie vertuschn mein Gizzi.“
Und urfreindlich sagt er: „Es seids mia zwa Strizzi.
I mecht eich schee bittn in derer Stund:
Nehmts mi als drittn in eichern Bund!“
Da sagt der Mörus zum bekehrten Tyrann:
„Du, des is leiwand, mir brauchn eh an,
und i hoff, du Surm, du wirst uns net pflanzen,
du wirst unser Dritter - beim Preferanzen!“

super is die, die bürgschoftsversion
ma muas hoit ois lesn, daun hot ma wos von
hobs wanate griagt vor lauter lochn
host noch so a gschichte mit solchene sochn
mir is heit schon laungweilig den gaunz tog
und is wetter is so dastdi owidrog
drum loss die ned zu launge kitzeln
und ruck aussa mit no ane witzln
lg
hg

aber leider nur in Buchform.
Und mit da Schreibarei hob is net so, werd schaun ob i no was vom Krutisch im Internez find.
lg
Carlo

supa de gschicht
schönen wochenbeginn
lg
hg

DER HANNOVERANER

Unlängst war in Wean da aner,
des war a echter Hannoveraner;
a Norddeitscher aus Niedersaxn,
der is obegfahrn mit seiner Kraxn
und wollt ‚s in Wean herunt‘ probiern,
in Urlaub Land und Leit studiern.
Dazua ghört aa de Weana Sprach,
denn grad in dem Punkt warer schwach,
weil in Hannover redn s’ fein,
statt gschpitzta Sta’ sagns’ »spitzer Stein«,
und wer net grad so gschwolln redt,
is bei eahna halt ka Deitscher net.
Natirlich hat der guate Mann
si schwer mit unsern Redn tan
und hat bei Freindn und Bekanntn
von kan Gespräch a Wurt verstandn.
Da sagt er: »Ach, ich möchte gerne,
daß ich diese Sprache lerne,
denn ich habe hierzulanden
außer Trinkgeld~ nichts verstanden.«
Draufhin denk i voll Erbarmen:
Lernst’ halt weanarisch den armen,
aber i hätt’s net solln tuan,
denn i war bald narrisch wurdn.
Es is net gangen, trotz mein Wülln,
z’erscht lernt a Zebra Römmyspüln.
Dabei hab i mi eh so plagt
und alles klar und deitlich gsagt:
Es gibt in alle Sprachen Normen,
sozusagen de Umgangsformen
de san bei uns Ete pe tete,
mir haltn sehr auf Etikette,
anstatt »Pardon«, tua i erklärn,
sagt ma »öha« da in Wean,
wannst’ wen auffetrittst auf d’ Haxn –
»Beine« haßt’s in Niedersaxn
»entferne dich« haßt »bleib net do«
oder »schleich di« und »ziag o«,
außerdem klingt a net dumm
»drah de«, »putz de« und »verkumm«.
»Sie sind nicht klug« haßt »Se san teppert«,
wann es wo bumst, sagn mir »es scheppert«,
»sei bitte still« heißt >halt den Schnowe«,
und »verschone mich« haßt »kräul mir owe«.
»Jemand ulken« nennt ma »heansin«
und des »kokettiern haßt »speanzIn«.
»Georg« heißt bei uns nur »Schurl«
und an »Neger« nennt ma »Murl«,
doch hast kan Schilling du im Zeger,
sagt ma wieder »du bist Neger .
Ein junges Mädchen nennt ma Madl«,
ein junges Ferki is a »Fadl«,
doch manchesmal es kummt drauf au
is a a junges Mensch a "Sau«.
Wer verstoßen wird, der kriegt den Weisel,
und ein Klosett heißt bei uns Heisel«,
zu schlechten Zähnen sagt ma »Stockerln«,
und dumme Mädchen nennt ma »Nockerln«,
ein Bonbon haßt bei uns >Zuckerl
,
und die Verbeugung is a »Buckerl«.
»Zuzzln« tuat, wer lispelnd spricht,
und a »Treanschn« is a bledes Gsicht.
So hab i eahm halt nach und nach
einführn wolln in d’ Weana Sprach,
nur hab i scho ganz deitlich gspürt,
daß der von alldem nix kapiert,
er schaut nur geistreich jedesmal
so wia a Ochs vurn neichn Stall.
Doch i gib net nach und biffe’
mit eahm de wichtigstn Begriffe:
Weinen nennt ma »reern« und »zauna«,
a »Strawanzer« ist ein Gauner,
a »Joschl ist ein Überrock
und die Schuhe haßn »Bock«,
»Hülsn« nennt man einen Hut,
»leinwand is’s« heißt »es ist gut«,
einen Anzug nennt ma "Schaln«, »
blechn, »brandln« heißt bezahln,
wenn wer pocht, sagt man »er pumpert«,
ein »alter Kram«, das is a »Glumpert«,
wer nicht deutlich spricht, der »schnofelt«,
und wer kein Glück hat, is verknofelt«.
Ist ein Weibsbild überspannt,
wird es »Funsen« hier genannt,
doch a »Funser4 ist ein Liachtel,
und ein Schwächling is a »Zniachtel
Fladern« haßt’s, wenn einer stiehlt
und »scheangeln« sagt ma, wenn wer schielt,
»tschechern« sagt ma, wenn wer trinkt,
und »hatschn« haßt es, wenn wer hinkt,
doch »hatscherts Scheangerl« nennt ma mild
einen Hinkenden, der schielt.

Ganz dasig schaut der Hannoverana,
ma siecht eahm an, er tät gern wana.
»Ich bitte«, sagt er, »nimm’s nicht übel,
lieber lerne ich die Mao Bibel.
Was zuviel ist, ist zuviel,
da ist chinesisch ja ein Kinderspiel!«
Da gib i auf, jetzt hab i gnua,
des war ja doch a Bruchteil nur
von dem, was aner z’lernen hätt,
bis daß er weanerisch versteht.
Für was hab i mei Zeit verschwendt:
»A Preuß hat halt ka Sprachtalent!«

Wünsch dir a a schene Wochn



sehr guat;;;;)))))
ich liebe die wean sproch!!!
lg
hg

aussan Peda nix in der Richtung?
:wink:

heimatdichter gibts sicha owa i
find is wienerische afoch besser
liegt woascheinlich draun, dass mei
großvota a weana woa.
lg
hg

hob i´s ah vastaundn g

greets,
da Peda

da bist sozusagen a Beuteweana dens streirisiert haum.
fg

etwa;;;)))
ob i olladings jemois back to the roots
komm is fraglich
lg
hg

ob des wirklich erstrebenswert is

i glaub i möcht ned wirklich in
wien leben. es hat alles seine
vor und nachteile und kommt sicha auch
auf die gegend an, aber hier bin
ich doch schneller im grünen oda
aus der stadt raus wie in wien.
lg
hg

Wos??? Hast´as in der Schul net lerna miaßn, warst a Braver?
Kann i mir net vorstellen
ggg

gedrückt - und bei allen verschiedenen Deutschlehrern immer den Lumpazi ausgepackt gg

LG, P.

so a Schweinderl warst du???
sfg

probiert in der Stadt z´leben.
Nach 3 Monat hab i die Flucht ergriffn.
Da is´s bei uns in de Berg gonz wos onders
:wink:

den Weg des geringsten Widerstandes? gg

—> Warum Schweinderl? Hab ja nicht irgendwelche Erotik-Stories x-mal preisgegeben lol

LG, P.

i hab mein „Lumpazi“ nur amoi rausgholt, und scho bin i im Klassenbuch gstanden
:wink:

da bist aber eh noch billig davongekommen fg